RSNplusRSN-Rangliste, Platz 97

Heiderscheid: Ein Sieg im Meistertrikot blieb verwehrt

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Heiderscheid: Ein Sieg im Meistertrikot blieb verwehrt"
Colin Heiderscheid (Leopard TOGT) | Foto: Cor Vos

08.11.2023  |  (rsn) – Einen solch großen Coup wie im Vorjahr, als er Luxemburgischer Straßenmeister wurde, hatte Colin Heiderscheid (Leopard TOGT) 2023 zwar nicht vorzuweisen. Doch insgesamt zeigte sich der 25-Jährige mit seiner Saison zufrieden.

"Meine Bilanz fällt ganz okay aus. Es waren ein paar gute Resultate dabei“, sagte der Luxemburger zu radsport-news.com. Seine besten Ergebnisse fuhr er in der Heimat beim Fleche du Sud (2.2), wo er auf Platz sechs auf der 1. Etappe noch einen dritten Etappenrang am Schlusstag folgen ließ. Dazu wurde er im Saisonendspurt noch Fünfter beim GP Rik van Looy (1.2) und verpasste als Zwölfter beim GP Chauny (1.1) knapp die Top 10 . "Natürlich hatte ich mir mehr erhofft, aber es war dieses Jahr nicht mehr drin“, gestand Heiderscheid.

___STEADY_PAYWALL___

Größte Enttäuschung beim Heimrennen

Besonders nahe dran am Sieg war Heiderscheid auf der 4. Etappe beim Fleche du Sud, die für ihn mit der größten Enttäuschung der Saison zu Ende ging. "Ich war an diesem Tag im Sprint der Stärkste, aber ich war nicht optimal positioniert. Am Ende ging mir dann einfach die Straße aus“, so Heiderscheid, der erst zehn Meter nach dem Zielstrich die beiden vor ihm liegenden Fahrer überholen konnte. Relativierend fügte er aber an: "So ist es eben im Radsport. Ich war in den letzten Jahren bei meinen Siegen auch nicht immer der stärkste Fahrer im Feld.“

Nicht zu den Stärksten im Feld gehörte Heiderscheid bei den Luxemburgischen Straßenmeisterschaften, wo er seinen Titel gerne verteidigt hätte. Am Ende sprang aber nur Rang zwölf heraus. "Ich hatte nicht die nötige Form. Ich habe alles versucht, um das Bestmögliche rauszuholen. Aber am Ende hat mir die Hitze einen Strich durch die Rechnung gemacht“, so der langjährige Leopard-Fahrer.

Bei der Tour des Alpes Maritimes et du Var beging Colin Heiderscheid seinen Auftakt in die Saison 2023. | Foto: Cor Vos

Trauriger stimmte ihn aber, dass er im Meistertrikot keinen Sieg einfahren konnte – weder national noch international. "Natürlich hätte ich gerne ein Rennen im Meistertrikot gewonnen. Aber ich hatte auch einfach nicht das nötige Glück dafür auf meiner Seite“, so Heiderscheid, der so nach einem Jahr das Meistertrikot wieder ausziehen musste.

Dänische Mentalität kommt Heiderscheid entgegen

Das Luxemburgische Nationaltrikot hätte er indes zumindest bei der Straßen-WM tragen können. Doch Heiderscheid verzichtete freiwillig auf seine Teilnahme an den Welttitelkämpfen in Glasgow. "Die Strecke war mir zu schwer. Da überließ ich freiwillig einem anderen den Platz“, meinte Heiderscheid, der hingegen bei der EM gerne gestartet wäre. "Da wurde aber die Nationalmannschaft wegen der parallel stattfindenden Luxemburg-Rundfahrt nicht an den Start geschickt“, bedauerte er.

Die Fusion seines Leopard-Teams im letzten Winter mit der dänischen Formation Riwal bewertete Heiderscheid indes positiv. "Von den älteren Fahrern im Team habe ich sehr viel lernen können, das hat mir sehr geholfen. Vor allem spürte ich aber, dass die Dänen von der Mentalität her gerne richtig aktiv und offensiv Rennen fahren. Das tat uns allen gut“, meinte er.

Im Trikot des Luxemburgischen Meisters verpasste Heiderscheid einen Sieg. | Foto: Cor Vos

Zur kommenden Saison wird Heiderscheid nach der Auflösung von Leopard TOGT wieder ins Amateurlager zurückkehren und sich dem Team von Colonia Kids anschließen. “Lennart Klein hatte mich gefragt, ob ich Interesse hätte mit ihnen nächstes Jahr bei den Crits anzugreifen und da war die Entscheidung auch schnell getroffen, da ich eh kein KT-Niveau mehr fahren und mich mehr auf das Privatleben konzentrieren wollte. "Ich bin sehr motiviert für nächstes Jahr mit den Jungs, es herrscht eine super Stimmung im Team“, freute sich Heiderscheid schon auf 2024.

Data powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

06.01.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2023 im Ãœberblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr haben wir wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raums ermittelt. In unserer Rangliste finden Sie die P

06.01.2024Hirschi: Trotz Handgelenksbruch reihenweise Top-Ergebnisse

(rsn) – Ein Etappensieg bei einer Grand Tour oder ein Erfolg bei einem großen Klassiker ist Marc Hirschi (UAE Team Emirates) in der vergangenen Saison verwehrt geblieben. In der gesamten WorldTour-

05.01.2024Küng: Achterbahnfahrt knapp unter den eigenen Ansprüchen

(rsn) – Auf Gran Canaria ist Stefan Küng ins neue Jahr gestartet. Der 30-Jährige verbringt, bevor in der kommenden Woche die Teampräsentation von Groupama – FDJ für die neue Saison ansteht, no

04.01.2024Gall: “Spätzünder“ mit steiler Entwicklungskurve

(rsn) – Als erst vierter Straßenradfahrer wurde Felix Gall (AG2R - Citroën) in Österreich als Sportler des Jahres ausgezeichnet. Maßgeblich dafür war seine herausragende Leistung bei der Tour d

03.01.2024Großschartner: Begeistert von erster Saison an Pogacars Seite

(rsn) – Im vergangenen Winter zog es Felix Großschartner in die Vereinigten Arabischen Emirate. Nach dem Wechsel von Bora – hansgrohe zu UAE Team Emirates wurde “Edelhelfer mit Freiheiten“ zu

02.01.2024Schmid: Die starken Leistungen des Vorjahrs bestätigt

(rsn) – Als Fünfter der Rangliste 2023 hat Mauro Schmid (Soudal – Quick-Step) sein starkes Ergebnis aus dem Vorjahr, als er sogar den dritten Platz belegt hatte, eindrucksvoll bestätigt. Der Sch

01.01.2024Kämna: Richtig guten Sport geboten

(rsn) - Lennard Kämna (Bora - hansgrohe) kann auf eine starke Saison zurückblicken und wurde im rsn-Ranking folgerichtig bester Deutscher. Der Schlüssel zum Erfolg für den 27-Jährigen war, dass

31.12.2023Politt: Mit langem Anlauf zum ersten Zeitfahrtitel

(rsn) - Seit 2016 landete Nils Politt (Bora - hansgrohe) bei den Deutschen Zeitfahrmeisterschaften immer unter den besten Fünf. Nur ein Sieg war ihm bisher nicht vergönnt gewesen. Dies änderte sic

30.12.2023Engelhardt: Riesenschritte in der ersten Profisaison

(rsn) – Sein großes Talent zeigte Felix Engelhardt bereits 2022, als er in Portugal Straßen-Europameister wurde. Noch besser lief es in seiner ersten Saison bei den Profis: Mit zwei UCI-Siegen un

29.12.2023Zwiehoff: Aus dem Experiment wurde ein voller Erfolg

(rsn) – Die Geschichte von Ben Zwiehoff ist inzwischen hinlänglich bekannt. Der gehobene Mittelklassemountainbiker – sein bestes Ergebnis im Weltcup war Platz 23 in Nove Mesto – und Gelegenheit

28.12.2023Zimmermann: Perfekter Dauphiné-Tag macht Lust auf mehr

(rsn) – Georg Zimmermann (Intermarché - Circus - Wanty) hat auch 2023 bewiesen, dass er zu Deutschlands besten Radprofis zählt. Der Augsburger feierte einen Etappensieg beim Critérium du DauphinÃ

28.12.2023Konrad: Viele Helferaufgaben im finalen Bora-Jahr

(rsn) – Es war für Patrick Konrad (Bora – hansgrohe) eine lange Saison, die vor allem eine große Veränderung mit sich brachte. Denn nach zehn Jahren verlässt der Niederösterreicher die Raubli

Weitere Radsportnachrichten

30.12.2024Zum Siegen verdammt? Das Problem mit den Erwartungen nach dem Red-Bull-Einstieg

(rsn) – “Red Bull verleiht Flügel – aber die müssen auch erst wachsen.“ So hatte es Rolf Aldag Mitte Dezember gegenüber RSN ausgedrückt, als er darüber sprach, wie groß der Einfluss des

30.12.2024Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2024

(rsn) – Seit inzwischen 17 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u

30.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

30.12.2024Women´s Cycling Grand Prix beginnt in Filderstadt

(rsn) – Der Women’s Cycling Grand Prix Stuttgart & Region 2025 startet in Filderstadt. Auch bei seiner dritten Auflage bleibt das Rennen, das wieder der 1.Pro-Kategorie angehören wird, damit sein

30.12.2024Astana degradiert Syritsa und verlängert mit Kuzmin

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

30.12.2024Ausgerechnet bei den Highlights fehlten ein paar Prozent

(rsn) – Zwei große Highlights hatte sich Stefan Küng (Groupama – FDJ) für die Saison 2024 in seiner Spezialdisziplin, dem Einzelzeitfahren, vorgenommen. Doch sowohl bei den Olympischen Spielen

30.12.2024Im Überblick: Die Transfers der Frauen-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profiteam seit dem 1. August ihre Transfers offiziell bekanntgeben. Radsport-news.com samme

30.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

29.12.2024Dank Höhentrainingslager in neue Sphären

(rsn) – Keiner hatte diese Entwicklung erwartet. Vor allem nicht Florian Lipowitz selbst. Der Ex-Biathlet, der 2024 seine zweite Profisaison im Radsport absolvierte, wurde Siebenter der Vuelta Espan

29.12.2024Auch van der Poels Dilemma kann in Besancon nicht für Spannung sorgen

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) hat den Weltcup in Besancon gewonnen. Auch bei seinem fünften Saisoneinsatz fuhr er problemlos zum Sieg. Toon Aerts (Deschacht – Hens – FSP

29.12.2024Van Empel zeigt sich auch beim Weltcup in Besancon in Topform

(rsn) – Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) hat ihre Topform wieder erreicht. Beim Weltcup in Besancon war sie erneut eine Klasse für sich. Schon in der Auftaktrunde setzte sich die Niederlände

29.12.2024Jayco stellt Ewan wohl nicht für Down Under auf

(rsn) - Neun Etappen der Tour Down Under (2.UWT) hat Caleb Ewan (Jayco – AlUla) zwischen 2016 und 2020 gewonnen. Seitdem wartet der Australier bei seiner Heim-Rundfahrt auf einen weiteren Tageserfol

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine