Renewi Tour: Wellens verteidigt Führung

Foto-Finish: Welsford schlägt Kooij und Philipsen

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Foto-Finish: Welsford schlägt Kooij und Philipsen "
Sam Welsford (DSM – firmenich ,re.) hat die. Etappe der 19. Renewi Tour gewonnen. | Foto: Cor Vos

26.08.2023  |  (rsn) – Sam Welsford (DSM – firmenich) hat auf der 4. Etappe der 19. Renewi Tour (2.UWT) die Top-Favoriten düpiert und sich nach 179,4 Kilometern von Beringen nach Peer den bisher größten Sieg seiner Karriere gesichert. Der 27-jährige Australier verwies in einem engen Sprint nach Foto-Finish-Entscheid den Niederländer Olav Kooij (Jumbo – Visma) sowie die drei Belgier Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Tim Merlier (Soudal – Quick-Step) und Arnaud De Lie (Lotto – Dstny) auf die Plätze.

Hinter dem Niederländer Dylan Groenewegen (Jayco – AlUla) war Max Kanter (Movistar) auf Rang sieben bester deutscher Fahrer.

”Es war wirklich knapp. Ich wusste nicht, wer gewonnen hat. Es war sehr knapp zwischen mir und Olav. Es war ein langer Sprint mit Gegenwind und ein klein wenig bergauf. Der Weg zur Ziellinie war sehr lang“, kommentierte Welsford seinen ersten Coup auf WorldTour-Ebene. “De Lie musste früh antreten, weil Philipsen so einen guten Leadout hat. Wenn Jasper 200 Meter vor dem Ziel selbst antritt, gibt es niemanden, der ihn schlagen kann. Darum hatte wohl jeder den Gedanken, früher als er seinen Sprint zu starten und aufs Beste zu hoffen“, sagte der DSM-Profi, der sein Team zum Saisonende verlassen wird

Als möglicher neuer Arbeitgeber wird Bora – hansgrohe genannt. “Es ist eigentlich alles mehr oder weniger in trockenen Tüchern, aber wir konzentrieren uns noch auf dieses Jahr. Ich habe in den nächsten Rennen noch große Ambitionen. Ich will noch alles für dieses Team geben“, fügte Welsford an.

Tim Wellens (UAE Team Emirates) verteidigte sein blau-grünes Führungstrikot und liegt in Pole Position auf seinen dritten Gesamtsieg. De Lie ist weiter der beste Nachwuchsfahrer und übernahm die Führung in der Punktewertung.

So lief die 4. Etappe der Renewi Tour:

Vor dem Start der vorletzten Etappe gedachte das Feld mit Lotto – Dstny in erster Reihe in einer Schweigeminute des im Training verunglückten Tijl De Decker, der am Freitag seinen schweren Verletzungen erlegen war.

Nach rund 15 Kilometern initiierte Ludovic Robeet (Bingoal WB) wie bereits zum Auftakt mit einer Attacke die Gruppe des Tages, zu der auch wieder sein Teamkollege Ceriel Desal und Aaron Van Poucke (Flanders - Baloise) gehörten. Beide waren auf der 1. Etappe ebenfalls als Ausreißer unterwegs gewesen. Dessen Teamkollege Kamiel Bonneu komplettierte das nur aus Belgiern bestehende Spitzenquartett, das sich auf flachem Terrain ohne eine einzige Bergwertung einen Vorsprung von lediglich rund 1:30 Minuten erarbeiten konnte.

Im Feld überließ UAE Emirates den Sprintermannschaften Alpecin, Jumbo und Soudal den Vortritt, die wiederum dafür sorgten, dass die Ausreißer, kurz nachdem der viermal zu befahrende Rundkurs erreicht war, gut 60 Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Abgesehen von einer ebenso überraschenden wie vergeblichen Attacke von Philipsen blieb es danach im Peloton zunächst ruhig. Für kurzzeitige Aufregung sorgte rund 35 Kilometer vor dem Ziel ein Sturz, bei dem Philipsens Schweizer Teamkollege Silvan Dillier auf dem Asphalt landete und sich offenbar am Kopf eine Blessur zuzog.

Das Streckenpofil der 4. Etappe der Renewi Tour | Foto: Veranstalter

In geschlossener Formation jagte das Feld dem “Grünen Kilometer“ entgegen. Dort holte sich knapp 15 Kilometer vor dem Ziel der gestrige Etappensieger Mike Teunissen (Intermarché – Circus – Wanty) den ersten Zwischensprint und Matteo Trentin (UAE Team Emirates) die folgenden beiden.

Danach spannten sich das von John Degenkolb angeführte Team DSM – firmenich und Philipsens Helfer vor das Feld, das acht Kilometer vor dem Ziel auf schmaler Straße durch einen Massensturz auseinandergerissen wurde. Alpecin – Deceuninck führte die Spitzengruppe auf den letzten Kilometer, wobei Philipsen hier nur noch einen Teamkollegen vor sich hatte. Das nutzte Lotto – Dstny, um auf der Zielgerade De Lie nach vorn zu bringen. Der junge Belgier eröffnete den Sprint dann aber etwas zu früh.

Den perfekten Moment erwischte dagegen Welsford, der auf den letzten Metern zwischen Kooij und Philipsen hindurch zur Linie jagte. Letztlich aber musste das Zielfoto entscheiden, ehe der DSM-Sprinter seinen ersten Sieg in einem WorldTour-Rennen feiern konnte.

Nicht in die Sprintentscheidung eingreifen konnte Arkéa-Neuzugang Arnaud Démare, der rund 800 Meter vor dem Ziel bei einem heftigen Sturz, in den unter anderem auch der Gesamtfünfte Fred Wright (Bahrain Victorious) und Bora-Profi Ide Schelling verwickelt waren, zu Boden ging und - begleitet von zwei Teamkollegen - mit blutenden Schürfwunden das Rennen beendete.

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.08.2023Gesamtsieger Wellens konnte im Finale ausrollen lassen

(rsn) - Tim Wellens (UAE Team Emirates) hat sich den Gesamtsieg bei der Renewi Tour (2.UWT) nicht mehr nehmen lassen. Der Belgier brachte bei der ehemaligen Benelux-Rundfahrt einen Vorsprung von 23 S

25.08.2023Renewi Tour: Geburtstagskind Teunissen jubelt in Geraardsbergen

(rsn) – An seinem 31. Geburtstag hat Mike Teunissen (Intermarché – Circus – Wanty) die über 171,2 Kilometer von Aalter nach Geraardsbergen führende Königsetappe der 19. Renewi Tour (2.UWT)

24.08.2023Tarling nach überlegenem Zeitfahrsieg neuer Spitzenreiter

(rsn) – Mit einem souveränen Auftritt hat Joshua Tarling (Ineos Grendiers) das Zeitfahren der 19. Renewi Tour (2.UWT) für sich entschieden. Der 19-jährige Brite, zuletzt Bronzemedaillengewinner i

23.08.2023Rutsch ging bei Renewi-Auftakt auf Sekundenjagd

(rsn) - Während in seiner Heimat die Deutschland Tour (2.Pro) gestartet ist, bestreitet Jonas Rutsch (EF Education - EasyPost) als einer von vier Deutschen die Renewi-Tour (2.UWT), die die Nachfolge

23.08.2023Philipsen schlägt zum Renewi-Auftakt Merlier und Kooij

(rsn) – Der Belgier Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck) hat zum Auftakt der 19. Renewi Tour (2.UWT) das erste Aufeinandertreffen der belgischen und niederländischen Top-Sprinter für sich en

23.08.2023Um zwei Etappen verkürzt, aber mit vielen Top-Sprintern

(rsn) – Mit neuem Namen und zwei Etappen weniger startet die Benelux-Rundfahrt (2.UWT) nach einem Jahr Pause wieder durch. Die am Mittwoch beginnende Renewi-Tour erstreckt sich über fünf Teilstüc

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine