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16.04.2023 | (rsn) – Seine Auftritte werden immer dominanter: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat keinen Zweifel daran gelassen, dass nur er die 57. Auflage des Amstel Gold Race gewinnen konnte. Am Keutenberg bereits gut 28 Kilometer vor dem Ziel schüttelte der Slowene mit Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Ben Healy (EF Education – EasyPost) seine letzten beiden Konkurrenten ab, nachdem er zuvor spielend eine 16-köpfige Ausreißergruppe nach und nach zerlegt hatte. Damit feierte er seinen bereits elften Saisonsieg und gewann nach der Flandern-Rundfahrt seinen zweiten großen Klassiker dieses Jahres.
Hinter Pogacar fuhr Healy nach 253,8 Kilometern zwischen Maastricht und Berg en Terblijt als Zweiter mit 38 Sekunden Rückstand über den Zielstrich. Der Ire hatte Pidcock abgeschüttelt, der als Dritter mit 2:14 Minuten ins Ziel kam. Andreas Kron (Lotto Dstny) und Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan), die Vierter und Fünfter wurden, kamen dem Briten noch gefährlich nahe und wurden zeitgleich gewertet, weil Pidcock auf der langen Zielgeraden die letzten Kräfte ausgingen.
Als Sechster führte Andrea Bagioli (Soudal – Quick-Step) eine größere Gruppe mit 3:14 Minuten Rückstand ins Ziel, in der sich auch Jai Hindley (Bora – hansgrohe) als Zwölfter befand. Bis der beste Deutsche im Ziel war, dauerte es mehr als zehn Minuten: Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) wurde 49.
“Unglaublich. Ich dachte nicht, dass ich alleine ins Ziel komme“, sagte Pogacar, der einen platten Reifen am Kruisberg offenbar als dramatischer bewerte, als es die Bilder hergaben. “Es war ziemlich frustrierend, dass wir lange nicht an die Teamwagen kamen. Zum Glück hatte es dann doch noch vor den finalen Anstiegen geklappt.“
Zu diesem Zeitpunkt war Pogacar bereits in einer großen Gruppe, die sich bereits 87 Kilometer vor dem Ziel gelöst hatte. “Das war eigentlich nicht unser Plan. Aber ich habe gesehen, dass da einige gute Fahrer dabei waren und bin dann auch nach vorne gesprungen. Es war eine günstige Situation, weil die Jungs dann hinten kontrollieren konnten.“
Dass er seine finale Attacke schließlich am Keutenberg setzte, war kein Zufall. “Mathieu van der Poel hat mir vor drei Tagen eine Nachricht geschrieben und gesagt, dass ich es da versuchen soll. Dafür muss ich mich jetzt noch bei ihm bedanken“, so der Sieger, der damit Nachfolger von Michael Kwiatkowski (Ineos Grenadiers) wurde, der zeitig im Rennen den Anschluss verloren hatte.
Dagegen war Healy gemeinsam mit Pidcock derjenige, der am längsten bei Pogacar mithalten konnte. “Ich bin Zweiter hinter dem besten Fahrer der Welt, damit kann ich zufrieden sein“, sagte der 22-jährige Ire, der bereits am vergangenen Mittwoch beim Pfeil von Brabant (1.Pro) den zweiten Platz belegt hatte, dem niederländischen TV-Sender NOS. “Ich habe dieses Jahr wirklich meinen Platz gefunden. Ich bin sehr glücklich damit. Die Beine waren heute wieder gut. Ich hoffe, diese Form mit zu den kommenden Klassikern mitnehmen zu können“, fügte Healy an.
Spannender als der ausgebliebene Kampf um den Sieg war der um Platz drei. Der unterlegene Kron zeigte sich “ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht auf dem Podium bin. Hätten wir nicht gezögert, hätten wir ihn noch kriegen können“, sagte der Däne über das Finale, in dem er sich mit Lutsenko zu lange geäugt hatte. “Mit dem Rennen an sich bin ich aber zufrieden.“
Bei nasskaltem Wetter mit Temperaturen um die 10 Grad setzte sich nach sechs Kilometern eine siebenköpfige Gruppe um Leon Heinschke (DSM) ab. Den jungen Deutschen begleiteten Mathias Vacek (Trek - Segafredo), Matteo Vercher (TotalEnergies), Ward Vanhoof (Flanders - Baloise), Tobias Ludvigsson (Q36.5), Alessandro Fedeli (Q36.5) und Martin Urianstad (Uno-X). Bereits 113 Kilometer vor dem Ziel war dann wieder Schluss für die Gruppe, die maximal dreieinhalb Minuten Vorsprung zugesprochen bekommen hatte.
Einige Kilometer rollte das Feld dann geschlossen daher – bis 87 Kilometer vor dem Ziel. Da lancierte Gianni Vermeersch (Alpecin – Deceuninck) eine Attacke, der 15 weitere Fahrer folgten, unter anderem auch Pogacar. Der wiederum verkleinerte die Gruppe kurz danach an der ersten Überfahrt des Caubergs auf elf Mann. Neben ihm waren dabei: Vermeersch, Pidcock, dessen Teamkollege Magnus Sheffield, Healy, Kron Lutsenko, Axel Zingle (Cofidis), Stan Van Tricht (Soudal - Quick-Step) sowie Lars van den Berg und Kevin Geniets (beide Groupama – FDJ).
Weil Jumbo – Visma beim einzigen WorldTour-Rennen in den Niederlanden keinen Mann in der Gruppe hatte und auch Trek – Segafredo sowie Bahrain Victorious ebenfalls den Zug verpasst hatten, waren es diese drei Mannschaften, die im Feld die Nachführarbeit leisteten. Über viele Kilometer blieb der Abstand zwischen beiden Gruppen konstant bei rund einer halben Minute.
Ein Sturz im Feld ließ dann unter anderem Valentin Madouas (Groupama – FDJ) und Neilson Powless (EF Education – EasyPost) zurückfallen. Am Gulperberg 43 Kilometer vor dem Ziel änderte sich die Situation erneut. Mit einer Tempoverschärfung zerlegte Trek - Segafredo das Feld, mehrere Verfolgergruppen bildeten sich hinter der Spitze. Tiesj Benoot (Jumbo – Visma), Ide Schelling (Bora – hansgrohe), Matej Mohoric (Bahrain Victorious) und Pogacars Teamkollege Matteo zählten zu den ersten Verfolgern, die aber allesamt chancenlos waren.
Das Profil des Amstel Gold Race | Foto: Veranstalter
Am Kruisberg musste Pogacar sein Rad nach einem Defekt wechseln, doch schon einen Anstieg später - am Eyserbosweg 36 Kilometer vor dem Ziel - war er wieder in seiner Gruppe und griff prompt erneut an. Nur Pidcock konnte folgen, etwas später schloss Healy wieder auf. Erste Verfolger waren nun Kron und Lutsenko, etwa eine Minute dahinter bildete sich eine größere Gruppe, in der mehrere Fahrer aus der früheren Spitzengruppe mit Benoot und auch Jai Hindley (Bora – hansgrohe) Seite an Seite fuhren.
Der Keutenberg 28 Kilometer vor dem Ende markierte dann die Vorentscheidung des Rennens. Pogacar hängte hier mit geradezu spielerischer Leichtigkeit seine letzten beiden Begleiter ab. Während der designierte Sieger dem Ziel entgegenjagte, setzte sich 12 Kilometer vor Ende Healy von Pidcock ab, so dass auch die beiden die letzten Kilometer ins Ziel solo absolvierten.
Spannung kam dann noch im Kampf um den letzten freien Platz auf dem Podium auf. Der sichtlich ausgelaugte Pidcock büßte auf der langen Zielgeraden in Berg en Terblijt Meter um Meter seines Vorsprungs gegenüber Lutsenko und Kron ein. Doch die beiden waren sich uneinig, keiner wollte die Tempoarbeit übernehmen, ehe dann doch Kron den Sprint anzog – es reichte aber nicht mehr, um Pidcock noch vom dritten Platz zu verdrängen.
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