RSNplusTour of the Alps statt Amstel Gold Race

Bora will Schachmann in kleinen Schritten zur Bestform bringen

Von Matthias Seng

Foto zu dem Text "Bora will Schachmann in kleinen Schritten zur Bestform bringen"
Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) | Foto: Cor Vos

16.04.2023  |  (rsn) – Fast genau 22 Monate ist es her, dass Maximilian Schachmann zuletzt in einem Radrennen jubeln konnte: Im Juni 2021 sicherte sich der Bora-hansgrohe-Profi in Stuttgart im Straßenrennen der Deutschen Meisterschaften den zweiten nationalen Meistertitel seiner Karriere.

Von da an war der Wurm drin. Schachmann musste sowohl sein Vuelta-Debüt als auch das WM-Straßenrennen im Herbst wegen Erschöpfung vorzeitig beenden. Im darauf folgenden Jahr blieb er ohne Sieg, wurde stattdessen mehrfach von Erkrankungen – darunter zwei Corona-Infektionen – zurückgeworfen. Bereits Ende Juli war die Saison 2022 gelaufen: Schachmann litt an einem Erschöpfungssyndrom.

___STEADY_PAYWALL___

Doch statt im Jahr 2023, das er in Australien bei der Tour Down Under begann, wieder durchzustarten, setzte sich seine Krankengeschichte fort: Schachmann musste wegen einer erneuten Erkrankung Paris-Nizza vor der Königsetappe verlassen. Nun wird der gebürtige Berliner auch auf das Amstel Gold Race verzichten, dessen Terrain ihm auf den Leib geschneidert ist und das er 2021 auf Rang drei beendet hatte.

Zuletzt jubelte Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) am 20. Juni 2021, als er in Stuttgart die Deutschen Straßenmeisterschaften gewann. | Foto: Cor Vos

Stattdessen wird er die am Montag beginnende Tour of the Alps (2.Pro) nutzen, um bei der schweren fünftägigen Rundfahrt Rennkilometer zu sammeln. “Die Krankheit bei Paris-Nizza hat einiges an Zeit gekostet. Max war danach zwar in Belgien bei einigen Rennen, aber wir haben dort gesehen, dass er noch Zeit braucht. Darum haben wir ihn aus den Rennen wieder rausgenommen und einen neuen Aufbau gewählt. Da passt eine Rundfahrt wie die Tour of the Alps dann besser“, erklärte Dan Lorang, be Bora - hansgrohe "Head of Performance", auf Anfrage von radsport-news.com.

Keine “richtige Erklärung“ für Schachmanns Probleme

Zwar hat Bora – hansgrohe die Ardennenwoche für Schachmann nicht komplett abgeschrieben. “Er wird danach Lüttich fahren, aber auch dort ohne Erwartungsdruck“, betonte Lorang, der eher auf Eschborn-Frankfurt am 1. Mai setzt: “Wir hoffen, dass er in Frankfurt fit ist.“

Man habe keine “richtige Erklärung“ dafür, weshalb der zweimalige Paris-Nizza-Gesamtsieger zuletzt so oft mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte, so Lorang weiter. “Ob das in irgendeiner Weise mit Corona zusammenhängt, kann man schwer sagen, aber bei Leistungssportlern sind die Auswirkungen natürlich schwerwiegender.“ Schachmann sei aber nach seiner monatelangen Auszeit “in die neue Saison körperlich und mental fit und gut erholt gestartet. Sonst hätten wir die Pause auch noch verlängert.“

Bei der Tour Down Under gab Schachmann ein unauffälliges Saisondebüt und beendete die erste WorldTour-Rundfahrt des Jahres auf Rang 51. | Foto: Cor Vos

Nach dem Rennblock mit Tour of the Alps, Lüttich und Frankfurt will Bora – hansgrohe mit Schachmann dessen weitere Saison planen, wobei man dem 29-Jährigen keinen Ergebnisdruck auferlegen werde. “Wir wollen da aktuell bewusst kleine Schritte setzten und immer wieder sehen wo er steht, damit wir weitere Rückschläge vermeiden können“, sagte Lorang, der auch den psychologischen Faktor in die Rechnung mit einbezog: “Max ist ein Top-Profi und sehr erfolgsorientiert. Mit der Situation umzugehen, ist sicherlich nicht leicht. Auch wenn wir als Team immer gemeinsam entschieden haben und versuchen, so gut es geht, Druck rauszunehmen, bekommt Max natürlich die Erwartungshaltung in der Öffentlichkeit mit. Und er ist eben selbst sehr ehrgeizig. Da kommt dann einiges zusammen.“

Lorang:“Wir werden in dieser Saison noch den alten Max sehen“

Deshalb wollte Lorang auch keine konkreten Prognosen abgeben, wann Schachmann wieder in der Verfassung etwa aus der ersten Saisonhälfte 2021 sein werde, als er zunächst seinen Titel bei Paris-Nizza verteidigte, danach bei allen drei Ardennenklassikern in den Top Ten landete und vor den Deutschen Meisterschaften auch noch bei der Tour de Suisse nach einer starken Vorstellung Rang vier belegte, nur vier Sekunden hinter dem Gesamtdritten Jakob Fuglsang.

Im März musste Schachmann die Classic Brugge-De Panne (hier im Foto) ebenso vorzeitig verlassen wie die E3 Classic. | Foto: Cor Vos

“Wir dachten eigentlich, dass er nach seiner längeren Pause schon in diesem Frühjahr wieder auf dem Niveau sein wird“, gab Lorang zu, um optimistisch anzufügen: “Wir denken aber schon, dass wir in diesem Jahr noch den alten Max sehen werden. Ob das in der Mitte der Saison sein wird oder in der zweiten Saisonhälfte, wird man sehen.“

Aber auch dabei war Lorang bestrebt, die Erwartungen nicht zu hoch zu schrauben: “Garantie gibt es dafür aber keine, denn wenn das so einfach wäre, dann wäre Max wohl schon wieder auf seinem alten Niveau.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

24.04.2023Jumbo verblasst, Vollering dominiert und Evenepoel rettet das Frühjahr

(rsn) – Mit den Ardennenklassikern standen in der vergangenen Woche die letzten drei großen Eintagesrennen des Frühjahrs auf dem Programm, bevor sich der Fokus der Radsportwelt auf die Rundfahrten

17.04.2023Bora - hansgrohe fehlte am Cauberg der Renninstinkt

(rsn) – Zwar wartet Jai Hindley (Bora – hansgrohe) nach seinem Triumph beim letztjährigen Giro d´Italia auf einen weiteren Sieg. Zuletzt zeigte der Australier als Gesamtachter der Katalonien-Ru

17.04.2023Nach dem Amstel-Sieg greift Pogacar Ardennen-Triple an

(rsn) - Wie einst "Kannibale“ Eddy Merckx sammelt Tadej Pogacar (UAE Emirates) einen Sieg nach dem anderen ein. Das Amstel Gold Race war schon sein 11. Triumph in dieser noch jungen Saison. Damit i

16.04.2023Pidcock: “Als Pogacar am Keutenberg angriff, hieß es tschüss“

(rsn) - Mit einem weiteren überragenden Auftritt hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) seine Siegesserie in dieser Saison fortgesetzt. Der Slowene gewann mit einem Solo über 28,5 Kilometer das 57. A

16.04.2023Highlight-Video des 57. Amstel Gold Race

(rsn) – Nach seinem triumphalen Auftritt bei der Flandern-Rundfahrt (1.UWT) hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) auch beim 57. Amstel Gold Race (1.UWT) die Konkurrenten in den Schatten gestellt. Na

16.04.2023Pogacar stürmt mit van der Poels Tipp zum Amstel-Triumph

(rsn) – Seine Auftritte werden immer dominanter: Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) hat keinen Zweifel daran gelassen, dass nur er die 57. Auflage des Amstel Gold Race gewinnen konnte. Am Keutenberg

16.04.2023Cosnefroy: “Ich habe noch eine kleine Rechnung offen“

(rsn) – Die Ardennenwoche bildet auch in diesem Jahr wieder den Abschluss der Klassikerkampagne. Den Auftakt zur Trilogie macht in den Niederlanden die 57. Ausgabe des Amstel Gold Race. Wir haben vo

16.04.2023Alle Aufgebote der 49 Teams für das Amstel Gold Race

(rsn) – Wie in jedem Jahr, so läutet auch diesmal das Amstel Gold Race (1.UWT) die Ardennenwoche ein, in deren Verlauf noch der Flèche Wallonne (19. April / 1.UWT) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (

16.04.2023Männer nur zweimal am Cauberg, Frauen auf längerer Strecke

(rsn) – Mit dem Amstel Gold Race (16. April / 1.UWT) wird am Sonntag wieder die sogenannte Ardennenwoche eröffnet, die am 19. April mit dem Flèche Wallonne (1.UWT) fortgesetzt wird und am 23. Apri

16.04.2023Zimmermann: “Amstel-Hügel erinnern mich an meine Heimat“

(rsn) – In seiner vierten Saison als Radprofi wird Georg Zimmermann (Intermarché – Circus – Wanty) erstmals die komplette Ardennenwoche bestreiten. Nachdem er 2020 als Neoprofi die wegen der Co

16.04.2023Heiduk: “Wir wollen wieder das Bier mit nach Hause nehmen“

(rsn) - Am Mittwoch beim Pfeil von Brabant (1.Pro) konnte Kim Heiduk (Ineos Grenadiers) seine freie Rolle nutzen und mit Rang zehn ein sehr gutes Ergebnis erzielen. Beim Amstel Gold Race (1.UWT) am S

15.04.2023Sieben Fragen an die Ardennenklassiker

(rsn) – Mit den Ardennenklassikern stehen die letzten drei großen Eintagesrennen des Frühjahrs auf dem Programm, bevor sich der Fokus der Radsportwelt auf die Rundfahrten richtet. Mit dem Amstel G

Weitere Radsportnachrichten

10.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die w

10.05.2025Küstenblick mit Kletterchance

(rsn / ProCycling) – Zum Abschluss der albanischen Giro-Tage wartet eine Etappe, deren Ausgang so offen ist wie das Terrain abwechslungsreich. Verschiedene Szenarien sind möglich: Ein starker Ausre

10.05.2025Aldag würde Etappensieg gerne gegen das Rosa Trikot tauschen

(rsn) – "Das war gefühlsmäßig eine ziemliche Achterbahnfahrt heute", sagte Rolf Aldag nach dem Einzelzeitfahren über 13,7 Kilometer beim Giro d’Italia (2.UWT). Der Grund: es schlagen zwei Herz

10.05.2025Tarling gewinnt Giro-Zeitfahren, aber Roglic übernimmt Rosa

(rsn) – Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat auf der 2. Etappe des Giro d´Italia seinen ersten Triumph bei einer Grand Tour gefeiert. Der 21-Jährige war in Tirana nach 13,7 Kilometern im Zeitfahr

10.05.2025Arensman: “Habe es mir selbst sehr schwer gemacht“

(rsn) - Joshua Tarling (Ineos Grenadiers) hat das Zeitfahren in Tirana beim Giro d´Italia gewonnen, im Kampf um das Rosa Trikot gab es einen Sekundenkrimi. Mads Pedersen (Lidl - Trek) zeigte eine st

10.05.2025Cosnefroy in Morbihan zum dritten Mal der Beste

(rsn) – Titelverteidiger Benoit Cosnefroy (Decathlon – AG2R) hat zum dritten Mal in seiner Karriere den GP du Morbihan (1.Pro) gewonnen. Im Hügelsprint in Plumelec war er nach 190 Kilometern klar

10.05.2025Vollering macht am Schlusstag den Sack zu

(rsn) – Demi Vollering (FDJ – Suez) hat am Schlusstag der 11. Vuelta Espana Femenina ihre Überlegenheit bestätigt und neben der Gesamtwertung auch die 7. Etappe gewonnen. Nach 153 Kilometern von

10.05.2025Märkl geht vor Brenner als Erster ins Rennen

(rsn) - Der Letzte wird der Erste sein, das war schon nach dem Auftakt zum 108. Giro d´Italia deutlich. Da Niklas Märkl (Picnic - PostNL) am Freitag mit 26:08 Minuten Rückstand auf Position 182 ins

10.05.2025Bouchard nach Sturz mit mehreren Brüchen

(rsn) – Wie Mikel Landa (Soudal – Quick-Step) war auch Geoffrey Bouchard (Decathlon – AG2R) beim Giro in den Sturz auf den letzten fünf Kilometern verwickelt. Dabei zog sich der Franzose einen

10.05.2025Sprinter Moschetti verlängert bei Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

10.05.2025Ullrich im Training angefahren

(rsn) – Laut Berichten von Eurosport wurde Jan Ullrich am Freitag beim Training von einem Auto angefahren, das ihm die Vorfahrt genommen habe. Wie das Management des einzigen deutschen Toursieger

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Erzgebirgs-Rundfahrt (BLM, GER)
  • Gent - Wevelgem U23 (1.2u, BEL)
  • Gran Premio Inudstrie del (1.2u, ITA)
  • Radsportfest Märwil (1.2, SUI)
  • Ringerike GP (1.2, NOR)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)
  • Tro-Bro Léon (1.Pro, FRA)