RSNplusRSN-Rangliste, Platz 59: Riccardo Zoidl

Auch auf Kontinental-Niveau noch viel Freude am Radsport

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Auch auf Kontinental-Niveau noch viel Freude am Radsport"
Riccardo Zoidl (Team Vorarlberg) | Foto: Team Vorarlberg / Eisenbauer

12.11.2022  |  (rsn) – Von Engagements bei den WorldTour-Teams Trek – Segafredo (2014 - 2016) und CCC (2019) abgesehen, fuhr Riccardo Zoidl lange Jahre für das österreichische Kontinental-Team Felbermayr. Im vergangenen Winter wagte der Österreicher allerdings den Wechsel zur nationalen Konkurrenz von Team Vorarlberg.

In Sachen Ergebnissen lohnte sich das nur teilweise. Sein wertvollstes Resultat fuhr Zoidl in seinem letzten Saisonrennen im August ein, als er die Sazka-Tour (2.1) auf Gesamtrang acht beendete. Dazu kamen noch ein siebter Rang bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften, ein neunter Etappenplatz bei der Bergankunft der Sibiu Tour (2.1) am Balea Lac sowie jeweils ein fünfter Gesamtrang bei der Oberösterreich-Rundfahrt (2.2) und der Tour of Rhodes (2.2).

___STEADY_PAYWALL___

"Es war ein sehr solides Jahr, nicht das Beste“, meinte Zoidl zu radsport-news.com. Zufrieden war er mit dem Saisonauftakt auf Rhodos. "Aber im April hat uns das Corona-Virus heimgesetzt und uns ein bisschen außer Gefecht gesetzt“, sagte der 34-Jährige, der danach mit “sehr viel Pech“ zu kämpfen hatte, etwa bei Stürzen und Defekten in ungünstigen Rennsituationen.

So musste Zoidl gleich zum Auftakt der Szaka Tour nach einem Defekt zwei Minuten warten, bis er das Rad wechseln konnte. Nach einer erfolgreichen, aber kräftezehrenden Aufholjagd fehlten ihm im letzten Anstieg schließlich die Körner, um mit den Besten mitzuhalten. "Die Sazka Tour war für mich die beste Rundfahrt, aber ich hätte auch da weiter vorne landen können“, meinte der Kletterspezialist, der bei der letztjährigen Auflage der tschechischen Rundfahrt sogar Gesamtfünfter geworden war.

Starkes Team mit - zu? – vielen Kapitänen

Auch wenn also nicht alles rund lief, so beurteilte Zoidl seinen Wechsel nach Vorarlberg als "sehr positiv. Es wird dort sehr professionell gearbeitet.“ Speziell Teamchef Thomas Kofler sei immer bemüht, den Fahrern jeden Wunsch zu erfüllen. "Und es war nett, neue Leute, neue Strukturen und neue Rennen kennen zu lernen. Es war ein sehr guter Wechsel und ich bereue ihn auf gar keinen Fall“, betonte Zoidl.

Als einzigen Kritikpunkt nannte der Routinier, dass sein stark besetztes Team bei einigen Rennen mit zu vielen Kapitänen gestartet wäre. "Auch wenn wir uns alle super verstanden haben, so war es doch dann mit der Vergabe der Leaderrolle etwas schwierig“, erklärte er.

Nach vielen Jahren bei Felbermayr – Simplon Wels wechselte Riccardo Zoidl zur Saison 2022 zum Team Vorarlberg. | Foto: Team Vorarlberg / Eisenbauer

Ob er auch 2023 das Vorarlberg-Trikot tragen wird, ist noch nicht bekannt. Von radsport-news.com auf eine mögliche Rückkehr zum Team Felbermayr angesprochen, sagte Zoidl: "Gerüchte gibt es viele. Bald wird bekannt gemacht, wo ich fahren werde.“

Zoidl würde ein Angebot aus der WorldTour nicht ausschlagen

So gut wie ausgeschlossen scheint dagegen eine nochmalige Rückkehr in die WorldTour. "Ich glaube nicht mehr, dass ich noch mal nach oben kommen“, sagte Zoidl mit Blick auf sein fortgeschrittenes Radsportalter. Zudem genieße er auch den Radsport auf Kontinental-Niveau, wobei Zoidl vor allem den familiären Aspekt hervorhob. So habe er als dreifacher Vater auch mehr Zeit für die Familie. Dennoch betonte er: "Natürlich würde es mich noch mal reizen, in der WorldTour zu fahren. Ein Angebot würde ich nicht ausschlagen.“

Wahrscheinlicher ist aber, dass Zoidl auch 2023 auf Kontinental-Niveau unterwegs sein wird, zumal sich das sportliche Niveau in den vergangenen Jahren deutlich verbessert habe. "Die Dichte ist viel größer geworden, ich sehe da gar nicht mehr so große Unterschiede zur WorldTour“, spielte Zoidl auch auf die zahlreichen Nachwuchsteams-Teams der Erstdivisionäre an. "Es macht schon Spaß, sich auch mit diesen Development-Fahrern zu messen“, betonte Zoidl. Manchmal seien die Rennen auf Kontinental-Niveau sogar umkämpfter als die der WorldTour. "Sie verlaufen oft etwas unstrukturierter und sind dadurch härter“, meinte er.

Auch wenn er im kommenden April schon seinen 35. Geburtstag feiern wird, denkt er noch nicht an ein mögliches Karriereende. "Momentan habe ich noch sehr viel Freude am Radsport, auch am Training, was mit das Wichtigste ist“, sagte Zoidl, der auch betonte, dass sich der Radsport und die Familie gut vereinbaren lasse. "Ich bin im Winter viel zu Hause, kann mit den Kindern gemeinsam frühstücken, sie von der Schule abholen“, zählte er auf und fügte an: "So lange es noch geht, werde ich weiterfahren.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

10.12.2022Die Beständigkeit in Person

(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge

Weitere Radsportnachrichten

27.08.2025Teamzeitfahr-Analyse: Drehender Wind sorgte für klare Unterschiede

(rsn) – Das Mannschaftszeitfahren von Figueres auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) ist mit dem erwarteten Duell zwischen den Teams UAE – Emirates – XRG und Visma – Lease a Bike zu En

27.08.2025Gaudu: “Nicht leicht, an meinen Teamkollegen dran zu bleiben“

(rsn) – UAE – Emirates – XRG hat das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren der 5. Vuelta-Etappe in Figueres gewonnen. Das Team um Joao Almeida und Juan Ayuso war acht Sekunden schneller als

27.08.2025Red Bull nach Platz 4 zwischen Sorgen und Stolz: “Einfach nur schade“

(rsn) – Wie schnell sich das Blatt wenden kann, hat Red Bull – Bora – hansgrohe auf der 5. Etappe der Vuelta a España (2.UWT) hautnah miterlebt. Nachdem die deutsche Equipe im Mannschaftszeitfa

27.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

27.08.2025Auf geht´s in die Pyrenäen: Bergankunft in Andorra

(rsn) - Viele Fahrer aus dem Feld werden große Teile der 6. Etappe der Vuelta a España aus ihrem Training kennen. Der Zwergstaat Andorra ist nicht nur Wohnort vieler WorldTour-Profis, sondern auch e

27.08.2025Visma verliert das Teamzeitfahren zu siebt nur im Mittelteil

(rsn) - Der vermutlich minutiös ausgearbeitete Plan von Visma – Lease a Bike für das Teamzeitfahren der Vuelta a Espana 2025 bedurfte in den letzten beiden Tagen schwerwiegender Anpassungen. Nach

27.08.2025UAE rauscht zum Sieg im Teamzeitfahren der Vuelta

(rsn) – Das Team UAE – Emirates – XRG hat in Figueres das 24,1 Kilometer lange Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) gewonnen. Der Rennstall aus den Vereinigten Ara

27.08.2025Demonstranten stoppen Israel - Premier Tech im Teamzeitfahren

(rsn) – Das Team Israel – Premier Tech ist im Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana (2.UWT) von Demonstranten aufgehalten worden. Bereits wenige Minuten nach dem Start der Ma

27.08.2025Highlight-Video der 5. Etappe der Vuelta a Espana

(rsn) - Das Team UAE - Emirates - XRG hat das Mannschaftszeitfahren auf der 5. Etappe der Vuelta a Espana gewonnen. Die Truppe um Joao Almeida und Juan Ayuso sowie den Österreicher Felix Großschartn

27.08.2025Abrahamsen setzt seinen Traum-Sommer in Geraardsbergen fort

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat in Geraardsbergen den Muur Classic (1.1) gewonnen. Der Norweger setzte sich nach 177,8 Kilometern rund um die berühmt-berüchtigte "Kapelmuur" als Soli

27.08.2025Spanische Partei fordert im Kongress Israels Vuelta-Ausschluss

(rsn) – Die spanische Partei Izquierda Unida (Vereinigte Linke) hat in einer Pressemitteilung die spanische Regierung dazu aufgefordert, den Ausschluss des Teams Israel – Premier Tech von der Vuel

27.08.2025Alpecin verliert Vermeersch und Hermans an Red Bull und Q36.5

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • La Vuelta Ciclista a Espana (2.UWT, ESP)
  • Radrennen Männer

  • Tour Poitou - Charentes (2.1, FRA)