--> -->
14.12.2022 | (rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindrucken. Der Kölner bestritt fast ausschließlich WorldTour-Rennen und sicherte sich bei diesem anspruchsvollen Programm zwei bedeutende Siege: bei Tirreno-Adriatico (2.UWT) im März und der Polen-Rundfahrt (2.UWT) im August.
"Meine Bilanz fällt positiv aus. Ich war das ganze Jahr auf einem sehr konstanten und hohen Level und habe mich da deutlich weiterentwickelt. Ich bin überwiegend WorldTour-Rennen gefahren, da ist die Leistungsdichte höher und dort konnte ich mich trotzdem bei jedem Rennen vorne zeigen. Bei WorldTour-Rennen gibt es zehn Weltklasse-Sprinter, die gewinnen können, bei kleineren Rennen nur zwei oder drei", fasste Bauhaus gegenüber radsport-news.com seine achte Profisaison zusammen.
___STEADY_PAYWALL___Gut begann die für den 28-Jährigen allerdings nicht. Aufgrund von hartnäckigen Knieproblemen musste Bauhaus seinen Saisonstart bei der Saudi-Tour (2.1) absagen und konnte so auch nicht die Mission Titelverteidigung in Angriff nehmen. Stattdessen gab er erst Ende Februar beim Openingsweekend in Belgien sein Renndebüt 2022. Angesichts einer längeren Trainingspause im Winter war Rang 13 bei Kuurne-Brüssel-Kuurne (1.Pro) aller Ehren wert.
Auf der Schlussetappe von Tirreno-Adriatico gelang Phil Bauhaus (Bahrain Victorious, Mi.) der erste Saisonsieg. | Foto: Cor Vos
Wichtiger war jedoch, dass sein Knie hielt, das ihm in der Vorbereitung Sorgen bereitet hatte. "Toi toi toi, es scheint alles behoben. Ich bin jetzt auch das ganze Jahr über komplett ohne Schmerzen gefahren", sagte Bauhaus, der die Saison beschwerdefrei absolvieren konnte.
Schon bei Tirreno funktionierte der Sprintzug
Anschließend ging es zu Tirreno-Adriatico (2.UWT), wo Bauhaus erstmals seinen neuen Sprintzug um Neuzugang Jasha Sütterlin und Heinrich Haussler testen konnte. Nach den Plätzen sechs und sieben sprang schließlich zum Abschluss der siebentägigen Fernfahrt in San Benedetto del Tronto der erste Saisonsieg heraus. Dabei ließ er Konkurrenten wie Giacomo Nizzolo, Kaden Groves, Olav Kooij, Arnaud Démare und Tim Merlier hinter sich. "Tirreno ist ein Rennen mit viel Historie. Das war ein schöner früher Sieg zusammen mit Jasha und Heino (Heinrich Haussler)“, sagte Bauhaus rückblickend.
Seine nächsten Spitzenresultate sammelte er bei der Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) Ende März. Gleich zwei Mal wurde der Bahrain-Sprinter Etappenzweiter, einmal musste er sich Kaden Groves und dann etwas überraschend Ethan Vernon geschlagen geben. "Katalonien war für mich eine kleine Enttäuschung. Wir waren dort überwiegend mit der Bergmannschaft am Start und ich hatte so entsprechend keinen Support im Finale. Von den Beinen her wäre definitiv ein Sieg möglich gewesen", sagte Bauhaus zu den knapp verpassten Chancen.
Beim Giro d’Italia musste sich Bauhaus im Massensprint der 13. Etappe in Cuneo nur Arnaud Démare (Groupama – FDJ, re.) geschlagen geben. | Foto: Cor Vos
Nach einer vierwöchigen Rennpause kehrte er am 1. Mai zu Eschborn-Frankfurt (1.UWT) ins Feld zurück. Bei seiner Giro-Generalprobe schaffte es Bauhaus erstmals in seiner Karriere mit den Favoriten über das bergige Taunus-Terrain und sprintete im Finale vor der Alten Oper auf Rang vier.
Auch ohne Etappensieg ein erfolgreicher Giro
Bei der anschließenden Italien-Rundfahrt (2.UWT) konnte Bauhaus mit Sütterlin allerdings nur auf einen Sprinthelfer bauen, der aber erledigte seinen Job "super“. Es reichte zwar zu keinem Etappensieg. Fünf Top-Ten-Resultate, darunter in Cuneo ein zweiter Rang auf der 13. Etappe hinter Arnaud Démare konnten sich aber sehen lassen. "Dieser Giro war für mich auch ein Highlight. Es war das erste Mal, dass ich eine Grand Tour zu Ende gefahren bin. Es war eine sehr schöne Erfahrung, dazu hatte ich auch mit Jasha, mit dem ich mir das Zimmer geteilt habe, eine gute Zeit", zog Bauhaus ein positives Fazit der ersten großen Rundfahrt der Saison.
Nur eine Woche nach dem Giro ging es zum Critérium du Dauphiné (2.UWT). Bei der südfranzösischen Rundfahrt war aber schon während der 2. Etappe Schluss für den gebürtigen Bocholter. Nach dem schweren Giro war der Akku leer. “Die Dauphiné ist ein sehr hartes Rennen ohne wirkliche Sprinteretappe. Wir haben es probiert, es hätte auch klappen können", so Bauhaus, der auch deshalb zum Einsatz kam, weil der mittlerweile zurückgetretene Teamkollege Sonny Colbrelli nach seinem Zusammenbruch bei der Baskenland-Rundfahrt im Aufgebot fehlte.
Dafür revanchierte sich Bauhaus auf der 5. Etappe der Polen-Rundfahrt, als er den Franzosen hinter sich ließ. | Foto: Cor Vos
Seine zweite Saisonhälfte startete Bauhaus mit der Polen-Rundfahrt, wo er wie im Vorjahr eine Etappe gewinnen konnte und zudem noch einen zweiten und einen dritten Rang ersprintete. Bei der anschließenden EM in München spielte er auf Rang 18 allerdings keine Rolle. Deutlich besser lief es bei den Cyclassics in Hamburg (1.UWT), wo er hinter fünf enteilten Ausreißern im Sprint des Feldes nur Jasper Philipsen den Vortritt lassen musste.
Corona sorgte bereits Ende August für das Saisonende
Motiviert reiste Bauhaus schließlich zur Deutschland-Tour (2.Pro), allerdings erkrankte er am Vorabend des Prologs. Da der Corona-Test am nächsten Morgen positiv ausfiel, musste er seine Teilnahme beim Heimspiel absagen. Damit war die Saison bereits Ende August beendet. “Corona hat mich echt ausgeknockt. Die ersten drei, vier Tage lag ich mit bis zu 40 Grad Fieber im Bett und war zehn Tage unfähig Sport zu machen", berichtete Bauhaus.
Dennoch versuchte er sich, für das Cro Race Anfang Oktober noch in Form zu bringen. "Ich habe auf das Rennen hintrainiert, aber immer noch die Nachwehen von Corona gespürt. So war ich nach dem Training teilweise noch völlig k.o.", berichtete Bauhaus, der sich schließlich mit seinem Team darauf einigte, keine Rennen mehr zu bestreiten. "Das Saisonende war natürlich eine Enttäuschung", fügte er an.
Im kommenden Jahr kann Bauhaus seinen Landsmann und Freund Nikias Arndt (re.) in seinem Sprintzug begrüßen. | Foto: Cor Vos
Mittlerweile gehe es ihm "wieder gut", er blicke voller Optimismus auf die kommende Saison. Allerdings wird dann Sütterlin nicht mehr in seinem Sprintzug zum Einsatz kommen. "Es hat sich so entwickelt, dass er mehr für die Bergfahrer arbeiten wird. Da hat er riesiges Potenzial mit seinem starken Motor und seiner Fähigkeit, stark berghoch zu fahren", so Bauhaus.
Neuzugang Arndt ersetzt Sütterlin im Sprintzug
Mit Neuzugang Nikias Arndt (DSM) hat er 2023 allerdings mehr als nur Ersatz an seiner Seite. "Nikias ist mein bester Freund. Ich bin super happy, dass er im Team ist. Wir sind schon bei Sunweb zwei Jahre zusammengefahren und da hat er mir zu meinem Sieg bei der UAE Tour verholfen. Wir kennen uns in- und auswendig, haben die letzten Jahre fast immer miteinander trainiert. Er wird einen großen Mehrwert für unseren Sprintzug darstellen", freute sich Bauhaus auf die Zusammenarbeit mit Arndt, der wie er selbst in Köln lebt.
Als Ziel für 2023 hat sich Bauhaus Siege bei "so vielen Rennen wie möglich" gesetzt. "Ich möchte eine erfolgreiche, konstante Saison haben und bei jedem Rennen gute Sprints fahren", sagte er. Aber auch für sein Team hofft er auf ein erfolgreiches Jahr. "Ich wünsche mir, dass wir ein erstes gutes Wertungsjahr haben, schon viele Punkte sammeln und dann weniger Stress in den nächsten beiden Saisons haben", so Bauhaus, der mit Top-Ergebnissen seinen "Teil dazu beitragen" will.
(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.
(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi
(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng
(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl
(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer
(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist
(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker
(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus
(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po
(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE
(rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Erge
(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu Rang fünf bei der Vuelta a Espana, die er als Edelhelfer für den Gesamtdritten Jack Haig bestritt: Gino Mäders Saisonbilanz 20
(rsn) – Zwei Monumente konnte Alexander Kristoff (Uno-X Mobility) in seiner Karriere schon gewinnen, aber auch bei Gent-Wevelgem in Flanders Fields war der mittlerweile 37-jährige Norweger schon e
(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit
(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge
(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt
(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung
(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-
(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech
(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi
(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah
(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das
(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter
(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der