RSNplusRSN-Rangliste, Platz 10: Max Kanter

Die Beständigkeit in Person

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Die Beständigkeit in Person"
Max Kanter (Movistar) | Foto: Cor Vos

10.12.2022  |  (rsn) – Der Wechsel von DSM zu Movistar hat sich für Max Kanter gelohnt. Der 25-Jährige muss zwar weiter auf seinen ersten Sieg warten, doch mit 29 Top-Ten-Resultaten war er der beständigste Ergebnisfahrer im gesamten Jahresranking.

“Meine Saisonbilanz fällt sehr positiv aus. Bei Movistar hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl. Ich habe es geschafft, sehr konstante Ergebnisse einzufahren, was im letzten Jahr für das Team auch nicht ganz unbedeutend war“, spielte Kanter gegenüber radsport-news.com auf den Abstiegskampf an, der für Movistar auch wegen Kanters Punkten positiv ausging.

___STEADY_PAYWALL___

Gerade die gezeigte Konstanz machte ihn auch stolz. “Es zeigt, wie akribisch ich arbeite. Mir ist es gelungen, eine gute Balance zu finden. Dazu gehören aber auch viele Personen im Hintergrund, ohne die es nicht möglich wäre“, meinte Kanter.

Seine erste Top-Ten-Platzierung erzielte Kanter bereits im Februar, als er Zehnter bei der Clasica Almeria (1.Pro) wurde. Seine ersten beiden Spitzenresultate auf WorldTour-Niveau fuhr er mit den Plätzen sieben und neun bei der UAE Tour (2.UWT) ein. Noch besser lief es dann im März bei Mailand-Turin (1.Pro), wo er als Vierter nur knapp das erste Podium des Jahres verpasste.

Drei Monumente - keine Ergebnisse, aber besondere Erlebnisse

Danach ging es zu den Klassikern, wo er mit Mailand-Sanremo, der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix (alle 1.UWT) gleich drei Monumente bestritt. Dort konnte Kanter ergebnistechnisch allerdings noch nicht in Erscheinung treten. Dennoch blieb ihm vor allem die Flandern-Rundfahrt in positiver Erinnerung, fuhr er dort doch als Ausreißer und bestimmte somit die erste Rennhälfte. “Der Moment, als ich bei der zweiten Überquerung ganz vorne in den Kwaremont reingefahren bin, wird mir mein ganzes Leben lang in Erinnerung bleiben. Die Kulisse war einfach atemberaubend“, so Kanter, dessen bestes Resultat bei den WorldTour-Frühjahrsklassikern Rang 13 beim sprinterfreundlichen Brügge-De Panne (1.UWT) war.

Bei der Flandern-Rundfahrt war Max Kanter (Movistar) Teil der Gruppe des Tages. | Foto: Cor Vos

Resultate lieferte Kanter wieder im Mai bei der Ungarn-Rundfahrt (2.1), wo er auf vier der fünf Etappen in die Top Ten fuhr, ohne dass dabei jedoch ein Podiumsplatz heraussprang. Diesen holte er schließlich bei der Route d`Occitanie (2.1) nach, wo er auf der Schlussetappe Dritter wurde und er zudem mit insgesamt drei Top-Fünf-Resultaten die Punktewertung gewann.

Viele starke Resultate im Herbst

Die zweite Saisonhälfte startete Kanter mit der Polen-Rundfahrt (2.UWT), bei der er direkt an die Erfolge des ersten Halbjahres anknüpfen konnte. Vier Mal fuhr bei der Tour de Pologne in die Top Ten, zwei Mal sprang dabei ein vierter Rang heraus. Bei den anschließenden Cyclassics (1.UWT) in Hamburg ließ er einen neunten Rang folgen, ehe bei der Deutschland Tour (2.Pro) auf der 1. Etappe noch ein dritter Rang herausprang. Im September ging es schließlich nahtlos weiter mit den konstant guten Resultaten. Sowohl bei der Primus Classic (1.Pro) als auch beim Gooikse Pijl (1.1) wurde er Dritter, beim Münsterland Giro (1.Pro) wurde Kanter, der mit der Nationalmannschaft am Start stand, gegen starke Konkurrenz immerhin noch Neunter. “Gerade bei der Deutschland Tour und den belgischen Herbstrennen habe ich mein Potential als Klassikerfahrer bewiesen“, da denke ich gerne dran zurück.

Zum Saisonabschluss stand schließlich noch die Tour de Langkawi (1.Pro) auf dem Programm. Auf gleich sieben der acht Etappen fuhr Kanter in die Top Ten, doch trotz des ersten Platzes in der Punktewertung sollte es auch in Malaysia nichts mit dem ersten Profisieg werden. Ein dritter Platz zum Auftakt war sein bestes Resultat gegen eine eigentlich machbare Sprintkonkurrenz. “Viele Sprints in Langkawi kamen mir nicht zu 100% entgegen, da es nicht immer wirklich harte Etappen waren“, so Kanter, der deshalb auch zwei Mal in die Fluchtgruppe ging. “Aber da wussten alle, wie endschnell ich bin und es wurde auch zu viel auf mich geschaut“, erklärte Kanter, warum ein Erfolg ausblieb.

Für das oberste Podest reichte es für Kanter auch beim Gooikse Pijl nicht. | Foto: Cor Vos

Für 2023, seiner zweiten Saison bei Movistar möchte Kanter die gezeigte Konstanz weiter beibehalten und versuchen, “ein paar 3. Plätze in Siege umzuwandeln. Außerdem möchte ich eine gute Klassikerkampagne für das Team fahren und mich da zeigen“, kündigte er an

Perspektivisch geht es für Kanter darum, seine Endschnelligkeit und seine Tempohärte noch besser unter einen Hut zu bringen. Sich nur auf Sprint oder nur Klassiker zu konzentrieren, davon hält Kanter aktuell nichts. “Ich denke, das eine schließt das andere nicht aus. Ich muss aber mit dem Team genau schauen, wohin die Reise gehen soll. Wir haben aber letzte Saison eine gute Basis gelegt."

Mehr Informationen zu diesem Thema

27.12.2022Fahrer des Jahres 2022: Küng freut sich über Strassacker-Trophäe

(rsn) – Eine Woche hatte Stefan Küng zuhause, bevor sich der Schweizer von Frauenfeld wieder verabschieden musste, um am heutigen Dienstag die nächste Trainingslager-Reise in Angriff zu nehmen.

19.12.2022Die Radsport-News-Jahresrangliste 2022 im Überblick

(rsn) – Auch in diesem Jahr hat Radsport News wieder mit Hilfe eines eigens dafür erstellten Punkteschlüssels den besten Fahrer des deutschsprachigen Raumes ermittelt. In unserer Rangliste 2022 fi

19.12.2022Ein Super-Jahr trotz zwei schmerzhafter Niederlagen

(rsn) – 2022 war das Jahr des Stefan Küng (Groupama - FDJ). Im Juni feierte der Schweizer die Geburt seines ersten Sohnes Noé und sportlich lief es über die gesamte Saison hinweg glänzend. Küng

18.12.2022Eine Hüft-OP ebnete den Weg zurück auf die Siegerstraße

(rsn) – Ein ganz großer Sieg wie beim Flèche Wallonne oder der Tour-Etappe in Sarran im Jahr 2020 sprang in dieser Saison zwar nicht für ihn heraus, doch mit insgesamt vier ersten Plätzen bei kl

17.12.2022Vom ersten bis zum letzten Rennen Leistung abgerufen

(rsn) – In seinem zweiten Profijahr gelang Mauro Schmid zwar kein Coup wie 2021, als er eine Etappe des Giro d‘Italia gewann. Doch bei seinem neuen Team Quick-Step Alpha Vinyl machte der Schweizer

16.12.2022Bester Deutscher trotz zwei Mal Corona und Nahtoderlebnis

(rsn) – Trotz zweier Coronaerkrankungen und eines schweren Trainingssturzes, der ihn mehrere Wochen außer Gefecht setzte, konnte Max Walscheid (Cofidis) 2022 so viele Punkte für die Jahresranglist

15.12.2022In der Romandie geglänzt, bei der Tour tragischer Held

(rsn) – Er war der tragische Held der Tour de France – nicht nur aus deutscher Sicht, sondern auch für die internationalen Fans: Simon Geschke (Cofidis) kämpfte bis zur letzten Bergetappe wacker

14.12.2022Zunächst konstant stark, dann von Corona ausgeknockt

(rsn) - Auch wenn ihm in der Saison 2022 deutlich weniger Siege gelangen als noch im vergangenen Jahr, so wusste Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) mit einer deutlichen Leistungssteigerung zu beeindru

13.12.2022Nach den Klassikern aus dem Loch herausgearbeitet

(rsn) – Auch wenn er im Frühjahr wegen Krankheiten nicht die gewünschten Ergebnisse einfahren konnte und im Sommer bei der Tour de France leer ausging, fällt Nils Politts Saisonbilanz positiv aus

12.12.2022Nach langem Leidensweg Befreiungsschlag in der Schweiz

(rsn) – Es war eine der beeindruckendsten Triumphfahrten der gesamten Saison 2022: Als Bob Jungels (AG2R Citroën) am 10. Juli durch die Schweiz rauschte und in Chatel am Rande des Skigebiets Les Po

11.12.2022Immer wenn er fit war, kam etwas dazwischen

(rsn) – Nach fünf Jahren bei Bora – hansgrohe und der großen Enttäuschung über die verpasste Tour de France 2021 entschied sich Pascal Ackermann für einen Tapetenwechsel und heuerte bei UAE

09.12.2022Corona raubte alle Chancen auf einen erfolgreichen Sommer

(rsn) – Etappensiege beim Giro d`Italia und der Tour de Suisse, dazu Rang fünf bei der Vuelta a Espana, die er als Edelhelfer für den Gesamtdritten Jack Haig bestritt: Gino Mäders Saisonbilanz 20

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine