Simac Ladies Tour: Wiebes verteidigt Gelb

Markus beendet mit spätem Solo die DSM-Siegesserie

Foto zu dem Text "Markus beendet mit spätem Solo die DSM-Siegesserie"
Riejanne Markus (Jumbo - Visma) hat die 4. Etappe der 25. Simac Ladies Tour (2.WWT) gewonnen. | Foto: Cor Vos

02.09.2022  |  (rsn) – Riejanne Markus (Jumbo - Visma) hat am vierten Tag der 25. Simac Ladies Tour (2.WWT) die DSM-Siegesserie beendet. Die Niederländische Meisterin setzte sich über 135,2 Kilometer mit Start und Ziel in Landgraaf nach einer Attacke auf den letzten sechs Kilometern als Solistin durch und feierte ihren zweiten Saisonsieg mit 14 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Lorena Wiebes (DSM).

Die Europameisterin holte sich im Sprint der Verfolgerinnen den zweiten Platz vor Markus‘ Teamkollegin Karlijn Swinkels sowie den beiden Italienerinnen Laura Tomasi (UAE Team ADQ) und Ilaria Sanguineti (Valcar – Travel & Service). Beste deutsche Fahrerin war erneut Romy Kasper (Jumbo – Visma), die mit 16 Sekunden Rückstand Sechzehnte wurde.

"Wir wollten Lorena heute unbedingt unter Druck setzen. Aber manchmal musste ich die anderen Teams wirklich antreiben. Es schien, als hätten sie keine Ambitionen", sagte die 28-jährige Markus im Ziel."Wir haben alles versucht und hatten Anna Henderson in der ersten Gruppe dabei. Als sie zurückgeholt wurden, habe ich selbst angegriffen. Das Ziel war, so viel Zeit wie möglich zu gewinnen. Ich bin bis zum Zielstrich voll gefahren. Jetzt will ich im Zeitfahren noch näher rankommen", kündigte sie an.

Die 23-jährige Wiebes verteidigte mit ihrem zweiten Tagesrang in Folge das Gelbe Trikot der Gesamtführenden ebenso wie auch ihre Spitzenposition in der Punktewertung. Gesamtzweite bleibt Swinkels (Jumbo – Visma / +0:20), neue Dritte ist die Französin Audrey Cordon-Ragot (Trek – Segafredo), die eine Position gut machte. Kasper (+0:33) verbesserte sich vor dem morgigen Einzelzeitfahren vom 13. auf den neunten Gesamtrang.

So lief das Rennen:

Nach eher ruhigen ersten zehn Kilometern vom Start im Zentrum von Landgraaf in Richtung Valkenburg setzten sich am Fuß der ersten Hügel Limburgs Kristie van Haaften (Parkhotel Valkenburg) und Chloe Hosking (Trek – Segafredo) vom Hauptfeld ab. Das Duo fuhr 45 Sekunden Vorsprung heraus, ehe bei der ersten von drei Passagen des Caubergs nach 21 Kilometern Hosking ins Peloton zurückfiel.

Van Haaften dagegen behauptete sich noch lange allein an der Spitze. Die Niederländerin gewann den Bergpreis am Cauberg sowie auch den nach 36 Kilometern am Gulperberg und ihr Vorsprung betrug nach knapp 60 Kilometern rund eine Minute. Doch als es auf der zweiten von drei 42-Kilometer-Runden über einige der vom Amstel Gold Race bekannten Anstiege wieder dem Cauberg entgegenging, schmolz der Abstand auf unter eine halbe Minute zusammen.

Dort sprang dann Anna Henderson (Jumbo – Visma) aus dem Hauptfeld heraus nach vorne und schloss sich van Haaften an. Das neue Spittzenduo vergrößerte seinen Vorsprung 65 Kilometer vor Schluss wieder auf eine Minute und van Haaften gewann bei der zweiten Gulperberg-Passage auch den dritten Bergpreis des Tages. Derweil musste nach einem Sturz im Hauptfeld die Britin Pfeiffer Georgi (Team DSM) das Rennen aufgeben.

Van Haaften holt als Ausreißerin das Bergtrikot

Julie Van De Velde (Plantur – Pura) attackierte etwas später ebenfalls aus dem Hauptfeld heraus und schaffte etwas mehr als 40 Kilometer vor Schluss den Anschluss an die beiden Spitzenreiterinnen. Zu dritt erreichten sie den Fuß des Caubergs bei der dritten und letzten Passage des berüchtigten Anstiegs mit noch 30 Sekunden Vorsprung auf das Hauptfeld.

Dort verlor Van Haaften zwar den Anschluss und fiel ins Feld zurück, sicherte sich aber trotzdem die Führung in der Bergwertung, weil Wiebes keine drei Punkte mehr sammeln konnte. Henderson und Van De Velde fuhren mit wachsendem Vorsprung weiter, während sich hinter ihnen eine Verfolgerinnengruppe mit Nina Kessler (BikeExchange – Jayco), Tamara Dronova-Balabolina (Roland Cogeas Edelweiß) und Mischa Bredewold (Parkhotel Valkenburg) bildete.

Das Trio lag lange Zeit rund 20 Sekunden hinter der Spitze und das Hauptfeld ließ es nochmal etwas ruhiger angehen. Doch in der Anfahrt zur letzten Passage des Gulperberg gab das Feld Vollgas, holte die drei Verfolgerinnen knapp 20 Kilometer vor Schluss wieder ein und kletterte 15 Sekunden hinter Henderson und Van De Velde über den Gulperberg.

Das Spitzenduo verteidigte sich anschließend noch bis zu den letzten beiden Anstiegen von Botterweck und Trintelen – einen Parallelweg neben dem vom Amstel Gold Race berühmten Eyserbosweg. Dort schmolz das ohnehin bereits kleine Feld auf nur noch rund 25 Frauen zusammen und kam unter ständigen Tempoverschärfungen Meter um Meter an die Spitze heran, bis Henderson und Van De Velde in Trintelen am Ende des letzten Anstieg des Tages schließlich durch eine Tempoverschärfung von Amanda Spratt (BikeExchange – Jayco) gestellt wurden.

Gut sechs Kilometer vor dem Ziel trat Markus entschlossen an, fuhr sich schnell einen Vorsprung von rund 15 Sekunden heraus und verteidigte diesen im Finale souverän. Im Feld wurden zu spät die Zügel angezogen, so dass Wiebes im Sprint der Verfolgerinnen nur der zweite Platz blieb, mit dem sie allerdings ihre Spitzenposition im Gesamtklassement verteidigte.

Results powered by FirstCycling.com

Mehr Informationen zu diesem Thema

04.09.2022Bredewold feiert als Ausreißerin ersten WorldTour-Sieg

(rsn) – Auf der hügeligen Schlussetappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) konnte niemand die Gesamtführende Lorena Wiebes (DSM) mehr ernsthaft in Bedrängnis bringen. Mit einem dritten Platz machte di

04.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 4. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

03.09.2022Sekundenkrimi im Zeitfahren: Cordon-Ragot schlägt Markus

(rsn) – Die Französische Zeitfahrmeisterin Audrey Cordon-Ragot (Trek – Segafredo) hat die 5. Etappe der Simac Ladies Tour gewonnen. Im Kampf gegen die Uhr von Windraak nach Watersley war sie übe

03.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 3. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

02.09.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 2. September

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

01.09.2022Wiebes diesmal als Anfahrerin: Kool gewinnt 3. Etappe

(rsn) – Nach zwei Tagessiegen in Folge hat Europameisterin Lorena Wiebes (DSM) auf der 3. Etappe der Simac Ladies Tour ihrer Teamkollegin Charlotte Kool den Vortritt gelassen. Nach 139,1 Kilometern

31.08.2022Wiebes auch in Ede eine Klasse besser als der Rest

(rsn) – Nach dem Auftaktsieg vom Dienstag hat Lorena Wiebes (DSM) auch die 2. Etappe der Simac Ladies Tour (2.WWT) über 118 Kilometer rund um Ede gewonnen. Im Sprint war die Niederländerin schnell

30.08.2022Wiebes jubelt erstmals im Trikot der Europameisterin

(rsn) – Lorena Wiebes (DSM) hat den Auftakt der 25. Simac Ladies Tour (2.WWT) dominiert. Die Europameisterin aus den Niederlanden entschied die 1. Etappe über 141,2 Kilometer auf einem Rundkurs in

Weitere Radsportnachrichten

04.05.2024Bardet will jeden Giro-Tag wie einen Klassiker angehen

(rsn) – Romain Bardet (dsm-firmenich – PostNL) kommt in Top-Form zum 107. Giro d´Italia. Daran besteht spätestens seit seinem zweiten Platz hinter Überflieger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates)

04.05.2024Großes Vorschau-Paket: Die Strecke des Giro d´Italia 2024

(rsn) – Sechs Bergankünfte, zwei Einzelzeitfahren, toskanischer Schotter, der Mortirolo, der Stelvio und zum krönenden Abschluss zwei Mal der Monte Grappa – das ist der 107. Giro d´Italia (4. -

04.05.2024Uijtdebroeks: Jetzt muss er sich beweisen, oder doch nicht?

(rsn) – Selten dürfte der Auftritt eines jungen Belgiers bei seinem Giro-Debüt von den deutschen Fans so interessiert verfolgt werden, wie in diesem Jahr der  von Cian Uijtdebroeks. Klar, als Rem

04.05.2024Rund 260.000 Euro fehlen: Tour of Scandinavia abgesagt

(rsn) – Die Women´s WorldTour-Rundfahrt Tour of Scandinavia wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Das gaben die Veranstalter des für 27. August bis 1. September geplanten Rennens am Freitag via P

04.05.2024Alfonsina Strada: Die erste Frau beim Giro

(rsn) – Wenn am Samstag in Venaria Reale der 107. Giro d´Italia der Männer beginnt, ist das auch für den Frauen-Radsport ein wichtiger Termin. Denn noch bevor im Juli der nächste Giro der Frauen

04.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morg

03.05.2024Anspruchsvoller Auftakt im Piemont

(rsn / ProCycling) – 13 Jahre nach ihrer Premiere ist die Stadt Venaria Reale erneut Schauplatz des Grande Partenza. Als Ouvertüre gibt es eine anspruchsvolle Etappe, die nördlich von Turin starte

03.05.2024Geschke von 2500 Metern in Freiburg zum Giro d´Italia

(rsn) – Vor dem letzten Giro d’Italia seiner Karriere strahlt Simon Geschke viel Optimismus aus. “Meine Form ist sehr gut, ich konnte mich so gut wie noch nie auf einen Giro vorbereiten“, sagt

03.05.2024Giro-Favorit Pogacar hält Fixierung auf seine Person für “Bullshit“

(rsn) – Am Samstag beginnt der 107. Giro d’Italia – mit Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) als haushohem Favoriten, der in der öffentlichen Wahrnehmung alle seine Konkurrenten in den Schatten st

03.05.2024Merlier und Kooij führen die Riege der schnellen Männer an

(rsn) – Beim 107. Giro d’Italia wird es für die Sprinter kein gemütliches Einrollen geben. Am Samstag beginnt die erste Grand Tour des Jahres in Venaria Reale nördlich von Turin mit einer schwe

03.05.2024Zeeman glaubt weiter an Tour-Start von Vingegaard

(rsn) – Nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt am 4. April ist Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) weiter auf dem Weg der Besserung. Sein Sportdirektor Merijn Zeeman glaubt so

03.05.2024Lipowitz wäre schon glücklich, wenn er Rom erreichen würde

(rsn) - Der dritte Gesamtrang bei der Romandie-Rundfahrt vor einer Woche hat Florian Lipowitz (Bora – hansgrohe) viel Aufmerksamkeit eingebracht. Nun startet der 23-Jährige beim Giro d´Italia in d

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)