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27.08.2022 | (rsn) – Adam Yates (Ineos Grenadiers) hat die Königsetappe der Deutschland Tour (2.Pro) gewonnen und mit seinem ersten Saisonsieg auch das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 30-jährige Brite setzte sich über 148,9 Kilometer von Freiburg zur Bergankunft am Schauinsland als Solist mit 19 Sekunden Vorsprung auf den Spanier Pello Bilbao (Bahrain Victorious) durch.
""Es ist mein erster Sieg seit langer Zeit. Nach der Tour bin ich mit guter Form und guten Beinen wieder eingestiegen. Es war auch gut, die Bonussekunden einzusammeln. Die 30 Sekunden auf Pello Bilbao sind ein gutes Polster. Ich hoffe, die werden reichen. Aber ich habe gehört, dass die letzte Etappe nochmal ziemlich schwer wird", sagte Yates, der sich im Schlussanstieg als der deutlich stärkste Fahrer erwies und mit einigen Tempoverschärfungen alle Konkurrenten mühelos abschüttelte.
Mit 29 Sekunden Rückstand wurde der Belgier Mauri Vansevenant (Quick-Step Alpha Vinyl) Dritter vor dem zeitgleichen Portugiesen Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost), dessen Teamkollege Alberto Bettiol nach nur einem Tag das Rote Trikot wieder abgeben musste.
Eine weitere Sekunde dahinter wurde der Augsburger Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) nach einer starken Vorstellung Fünfter. Emanuel Buchmann konnte dem hohen Tempo im 11,6 Kilometer langen Schlussanstieg nicht folgen und belegte 2:07 Minuten hinter Yates den 18. Platz. "Bis zum Schlussanstieg lief es ganz gut. Da haben dann die Beine zugemacht und so konnte ich nicht mit den Besten mitfahren. Das haben wir uns anders vorgestellt, können wir jetzt aber nicht mehr ändern", sagte Buchmann, der wegen einer Harnwegsinfektion auf die Vuelta verzichten musste und stattdessen nun die Deutschland Tour bestreitet, in einem ersten Interview der ARD.
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Yates geht mit 30 Sekunden Vorsprung ins Finale
Vor der abschließenden 4. Etappe führt Yates die Gesamtwertung mit 30 Sekunden Vorsprung auf Bilbao an. Mit je 48 Sekunden Rückstand folgen Vansevenant und der zeitgleiche Däne Matias Skjelmose (Trek – Segafredo) auf den Plätzen drei und vier. Zimmermann ist 49 Sekunden hinter dem neuen Spitzenreiter auch im Klassement Fünfter.
"Ich bin zufrieden mit meiner Performance, am Ende war es ein bisschen schade, dass die beiden noch an mir vorbeihuschen und mir die Bonussekunden abluchsen. Aber das gehört dazu. Mein Ziel war es heute, so wenig Zeit wie möglich zu verlieren, um morgen zum Rundumschlag auszuholen. Mal schauen, ob mir das gelingt. Ich fühle mich jedenfalls gut", kündigte der 24-jährige Zimmermann in Interview gegenüber der ARD Attacken am Schlusstag an.
Jakob Geßner (Lotto – Kern Haus) sammelte als Ausreißer weitere Bergpunkte und verteidigte sein Blaues Trikot des besten Kletterers. Zimmermanns Teamkollege Alexander Kristoff bleibt Führender der Punktewertung. Vansevenant übernahm das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
So lief das Rennen:
Auf der Königsetappe der diesjährigen Deutschland Tour stand erstmals seit dem Neustart 2018 wieder eine Bergankunft im Programm, am 11,6 Kilometer langen Schauinsland sollte das Gesamtklassement vorentschieden werden. An den insgesamt vier kategorisierten Anstiegen des Tages waren außerdem 18 Punkte im Kampf um das Bergtrikot zu sammeln.
Das wollte Geßner verteidigen, indem er früh in die Offensive ging. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Joshua Huppertz, Frederik Raßmann (Dauner | Akkon) den Stockman-Zwillingen Abram und Michiel (Saris Rouvy Sauerland) sowie WorldTour-Profi Harm Vanhoucke (Lotto Soudal) zog der 22-Jährige mit dem Startschuss davon.
Die deutsch-belgische Ausreißergruppe fuhr sich schnell einen Vorsprung von 5:30 Minuten auf das zunächst noch verhalten agierende Feld heraus. Dafür zeigte sich Geßner an den ersten beiden Bergwertungen umso aktiver: An der Schelinger Höhe holte er sich hinter Raßmann (5 Punkte) drei Zähler, ehe er sich bei am kurz darauf folgenden Texas Pass die Maximalpunktzahl (3) sicherte und somit seinen Vorsprung in der Bergwertung weiter ausbaute.
Den Ausreißern reichen auch sieben Minuten Vorsprung nicht
Auf dem danach folgenden langen Flachteil konnte das Spitzenquintett seinen Vorsprung auf das Feld, in dem EF Education – EasyPost, Bora – hansgrohe und Quick-Step für die Tempoarbeit verantwortlich zeigten, sogar bis auf fast sieben Minuten ausbauen, ehe die Verfolger die Zügel anzogen. Nun beteiligten sich auch Trek – Segafredo, DSM und Bahrain Victorious an der Verfolgung, wodurch der Rückstand bis zum zweiten Zwischensprint 23 Kilometer vor dem Ziel bei einsetzendem starken Regen auf rund drei Minuten schrumpfte.
Nachdem er sich bereits den ersten Zwischensprint gesichert hatte, gewann Michiel Stockman auch den zweiten des Tages. Noch vor der Luisenhöhe, dem vorletzten Anstieg des Tages, nutzte Vanhoucke eine kleine Rampe, um sich hier 20 Kilometer vor dem Ziel abzusetzen. Doch der aufmerksame Huppertz führte seinen Teamkollegen Geßner und die anderen Ausreißer wieder an den Belgier heran und die Gruppe in den drei Kilometer langen Anstieg hinein.
Nur noch zwei Minuten dahinter schraubte Bora – hansgrohe durch Marco Haller und den Deutschen Meister Nils Politt im Feld das Tempo hoch. Kurz darauf klinkte sich noch DSM in Person von Nico Denz in die Verfolgung ein, so dass der Rückstand einen Kilometer vor dem Gipfel nur noch eine Minute betrug. Diesen erreichte Vanhoucke als Erster, nachdem er ein weiteres Mal angegriffen hatte, vor Raßmann und Geßner, der sich mit letzter Kraft noch einen Zähler schnappte und damit ein Konto auf 18 Punkte aufstockte.
Yates am Schauinsland unwiderstehlich, Zimmermann mit starkem Finish
Den 11,6 Kilometer langen und 6,5 Prozent Schlussanstieg nahm Vanhoucke mit 50 Sekunden Vorsprung auf das von Ineos angeführte Feld in Angriff. Mit Romain Bardet (DSM) fiel einer der Favoriten schon überraschend früh zurück, kurz darauf erwischte es weitere bekannte Namen wie den Gesamtvierten Bauke Mollema (Trek – Segafredo) oder Simon Geschke, den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft.
Nach Tempobeschleunigungen durch UAE und Movistar zerfiel die Favoritengruppe, unter anderem Bettiol und E Buchmann konnten nicht mehr folgen. Antonio Pedrero (Movistar) und Adam Yates zogen acht Kilometer vor dem Ziel an Vanhoucke vorbei. Gute einen Kilometer später ließ der Brite seinen spanischen Begleiter stehen und jagte bei wieder die Wolkendecke durchbrechender Sonne als Solist dem Gipfel entgegen, um einen ungefährdeten Solosieg einzufahren.
Sein erster Verfolger war mittlerweile Pedreros Teamkollege Ivan Sosa, der aber schnell von Bilbao überholt wurde. Der Spanier schaffte es aber nicht mehr an Yates heran. Gleiches galt für Zimmermann, der sich auf die Verfolgung von Bilbao machte, dann aber wenige Meter vor dem Ziel von Vansevenant und Guerreiro vorbeiziehen lassen musste.
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