Adamietz beeindruckt erneut, Peter in der Offensive

Geßner nimmt das Bergtrikot der D-Tour mit nach Hause

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Geßner nimmt das Bergtrikot der D-Tour mit nach Hause"
Jakob Geßner (Lotto - Kern Haus) hat das Bergtrikot der Deutschland Tour gewonnen | Foto: Cor Vos

28.08.2022  |  (rsn) - Auf der Schlussetappe der von Adam Yates (Ineos Grenadiers) gewonnenen Deutschland Tour gab es für die deutschen Kontinental-Teams und die Nationalmannschaft nur wenig zu bestellen. Dennoch waren sowohl Lotto - Kern Haus, Dauner Akkon und Saris Rouvy Sauerland als auch die Leitung der Nationalauswahl mit der fünftägigen Rundfahrt mehr als nur zufrieden.

Zählbares nahm beim Heimspiel Lotto - Kern Haus mit nach Hause. Auch wenn Jakob Geßner auf der schweren Schlussetappe, die über 187 Kilometer von Schiltach nach Stuttgart führte, keine weiteren Bergpunkte sammeln konnte, gewann er letztlich ungefährdet das Blaue Trikot des besten Kletterers.

"Absolut klasse, dass wir das Bergtrikot mit nach Hause nehmen. Das ist nicht üblich bei einer so stark besetzten Rundfahrt. Wir haben heute als komplettes Team noch mal dafür gefightet, das war echt der Hammer. Wir sind sehr glücklich, werden den Erfolg genießen und werden mit der Mannschaft in Stuttgart noch schön Essen gehen", sagte Teamchef Florian Monreal zu radsport-news.com.

Saris Rouvy Sauerland: Adamietz begeistert nicht nur die Teamleitung

Wie schon am Vortag bei der Bergankunft am Schauinsland war zum Abschluss in Stuttgart Johannes Adamietz (Saris Rouvy Sauerland) bester deutscher Kontinental-Fahrer. 1:55 Minuten hinter Etappengewinner Pello Bilbao (Bahrain Victorious) erreichte der Ulmer auf Rang 25 das Ziel und verbesserte sich dadurch in der Gesamtwertung noch auf Platz 22 und landete damit so weit vorn wie kein anderer heimischer Kontinental-Fahrer.

Mischte bei der D-Tour bei den Großen mit: Johannes Adamietz. Foto: Cor Vos

"Wir sind von Johannes total begeistert. Er entwickelt sich immer besser und hat ein sehr hohes Niveau bekommen", schwärmte Teamchef Jörg Scherf im Gespräch mit radsport-news.com über den Kletterspezialisten.

Adamietz zeigte sich ebenfalls zufrieden mit seinem Abschneiden. "Ich bin erstmal grundsätzlich happy mit meiner Leistung. Ich meine, das Feld hier ist Weltklasse, also für eine Pro-Rundfahrt ist das schon sehr gut besetzt. Ich denke darauf kann man aufbauen", sagte er nach dem Rennen zu radsport-news.com.

Schon im hektischen Beginn, als die großen Namen in die Offensive gingen, zeigte sich Adamietz hellwach und war einer von zwei Kontinental-Fahrern, die den Sprung in einer äußerst prominent besetzte Spitzengruppe um Nils Politt (Bora - hansgrohe) schaffte. Auch auf den drei schweren Zielrunden von Stuttgart zeigte er sich lange von seiner besten Seite. Erst bei der dritten Überuqerung des Herdwegs musste er abreißen lassen. "Da es es sich vielleicht gerächt, dass ich am Anfang in der Gruppe war", so Adamietz.

Nationalteam: Geschke gestürzt, Peter äußerst aktiv

Eine starke Leistung zeigte zum Abschluss auch Jannis Peter von der Deutschen Nationalmannschaft. Der Deutsche U23-Meister war wie Adamietz in der stark besetzten frühen Ausreißergruppe und schloss die Etappe auf Rang 32 knapp hinter Bauke Mollema (Trek - Segafredo) ab. In der Gesamtwertung verbesserte sich Peter auf Rang 30, nur drei Positionen hinter seinem Kapitän Simon Geschke.

"Wir wollten uns heute noch mal zeigen und in die Gruppen gehen. Gleich von Anfang an ging es hinauf zur Bergwertung der 1. Kategorie, wo das Feld schon in viele Teile auseinanderflog. Da waren wir erst mit Simon und Jannis in der ersten Gruppe und daraus bildete sich dann eine zwölfköpfige Spitzengruppe mit Jannis. Die war auch eine ganze Weile unterwegs. Da sind wir sehr aktiv gefahren", befand der Sportliche Leiter Frank Augustin gegenüber radsport-news.com.

Die Deutsche Nationalmannschaft bei der Deutschland Tour. Foto: Deutsche Nationalmannschaft.

Im Finale konnte sich die BDR-Auswahl dann nicht mehr in Szene setzen, auch weil Geschke gestürzt war und erst den Anschluss nach vorne wieder herstellen musste. "So konnten wir für das Tagesergebnis keine entscheidende Rolle mehr spielen. Aber insgesamt haben die Jungs unseren Plan für heute gut umgesetzt, somit war es aus unserer Sicht ein würdiger Abschluss von der Deutschland Tour und wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren", schloss Augustin.

Dauner: Hoffnung auf das Bergtrikot erledigte sich am Schlusstag schnell

Nicht viel lief bei den Fahrern von Dauner Akkon zusammen, die allesamt im Grupetto mit knapp zwölf Minuten Rückstand ins Ziel kamen. "Wir wollten heute Roman Duckert in die Gruppe schicken, so dass er noch ein paar Bergpunkte hätte sammeln können, und wenn es ganz perfekt gelaufen wäre, sogar das Bergtrikot hätte noch gewinnen können. Das sah am Anfang noch gut aus, aber meine Vermutung war schon am Morgen gewesen, dass die ganzen großen Teams heute richtig Radrennen fahren werden. Deshalb hatte sich das Thema nach ein paar Kilometern im ersten Anstieg erledigt mit unseren Plänen", so Teamchef Philipp Mamos zu radsport-news.com.

Dauner Akkon bei der Deutschland Tour. Foto: Cor Vos.

Da sich die Kölner Equipe aber an den drei Tagen zuvor jeweils in der Ausreißergruppe gezeigt hatte, zog Mamos ein positives Fazit. "Wir haben uns bestmöglich in Szene gesetzt, Aufmerksamkeit auf uns gelenkt und unsere Sponsoren präsentieren", sagte der Teamchef, dessen Schützling Duckert in der Bergwertung den dritten Platz belegte.

 

Mehr Informationen zu diesem Thema

29.08.2022Geschke: “Jedes Bergtrikot am Straßenrand motivierte mich“

(rsn) - Ganz allein erreichte Simon Geschke, der Kapitän der Deutschen Nationalmannschaft, das Ziel der finalen 4. Etappe in Stuttgart. Der Freiburger kam 7:07 Minuten nach Tagessieger Pello Bilbao (

29.08.2022Jensen: Sturz-Aus bei D-Tour kratzt kaum an Top-Form

(rsn) – Ein Sturz auf dem Rundkurs von Stuttgart hat 31 Kilometer vor dem Ende der Deutschland Tour einen der Top-5-Fahrer aus dem Rennen geworfen: Mattias Skjelmose Jensen (Trek – Segafredo). Mit

29.08.2022EF geht All-In und wird belohnt: Guerreiro D-Tour-Dritter

(rsn) – Mit Rang zwei auf der Schlussetappe und dem Gewinn von drei Bonussekunden bei der letzten Überquerung des Herdweg-Anstiegs hat sich Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost) einen Podestp

29.08.2022Profikarriere? Adamietz hofft wieder auf den großen Schritt

(rsn) – 22. Platz, 4:45 Minuten hinter dem Roten Trikot von Gesamtsieger Adam Yates (Ineos Grenadiers) – das ist das Ergebnis des besten Fahrers eines Kontinental-Teams bei der Deutschland Tour 20

29.08.2022Wir haben als Team das Bergtrikot gewonnen

(rsn) – Heute melde ich mich ein letztes Mal von der Deutschland Tour. Die Schlussetappe liegt hinter uns und man kann sagen, dass wir all unsere Ziele erreicht haben. Mit Jakobs Bergtrikot sind wi

28.08.2022Adam Yates gewinnt Deutschland Tour, Bilbao die letzte Etappe

(rsn) - Adam Yates (Ineos Grenadiers) hat sich am Schlusstag der Deutschland Tour (2.Pro) den Gesamtsieg nicht mehr nehmen lassen. Der 30-jährige Brite überquerte am Ende der 186 Kilometer langen 4

28.08.2022Glücklich mit Weiß und Rang 4: Zimmermann imponiert

(rsn) – Es war ein kurzes Hin-und-Her im Zielbereich: Dritter? Vierter? Doch Dritter? Oder Vierter? Das Gesamtergebnis von Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) hing bei der Deutschla

28.08.2022Jetzt wollen wir das Bergtrikot auch mit nach Hause nehmen

(rsn) - Ich melde mich erneut aus Haslach und blicke auf die 3. Etappe der Deutschland Tour zurück. Wie ihr alle sicherlich mitbekommen habt, hat Jakob (Geßner) sein Bergtrikot verteidigt. Unser Pla

28.08.2022Vorschau auf die Rennen des Tages / 28. August

(rsn) - Welche Rennen stehen heute auf dem Programm, wie sieht die Streckenführung aus und wer sind die Favoriten? radsport-news.com gibt Ihnen kurz und kompakt eine tägliche Vorschau auf die wichti

27.08.2022Zimmermann: “Ich fühle mich so stark wie nie zuvor!“

(rsn) - Weder Emanuel Buchmann noch Patrick Konrad oder ein anderer der hoch gehandelten Profis von Bora – hansgrohe ließen den Herzschlag der vielen Tausend Fans im Anstieg zum Schauinsland höher

27.08.2022Adam Yates stürmt am Schauinsland ins Rote Trikot

(rsn) – Adam Yates (Ineos Grenadiers) hat die Königsetappe der Deutschland Tour (2.Pro) gewonnen und mit seinem ersten Saisonsieg auch das Rote Trikot des Gesamtführenden übernommen. Der 30-jähr

27.08.2022D-Tour: Der Blaue Traum von Lotto - Kern Haus geht weiter

(rsn) – Auch auf der Königsetappe der Deutschland Tour, die sich bei der Bergankunft am Schauinsland Adam Yates (Ineos Grenadiers) sicherte, rechtfertigten die drei deutschen Kontinental-Teams Lott

Weitere Radsportnachrichten

02.12.2025Trinca Colonel bleibt bei Liv - AlUla – Jayco

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

02.12.2025“Kaum Luft zum Ausruhen“: Eschborn-Frankfurt verschärft Profil

(rsn) – Ein neuer Anstieg, der gleich drei Mal bewältigt werden muss, und eine stark veränderte Taunus-Passage sollen den Profis das Leben bei Eschborn-Frankfurt (1.UWT) noch schwerer machen. Das

02.12.2025Tausch von Giro und Vuelta? RCS Sport lehnt Pogacars Idee ab

(rsn) – Giro-Veranstalter RCS Sport hält nichts von Tadej Pogacars jüngstem Vorschlag, die Termine von Italien- und Spanien-Rundfahrt zu tauschen. “Der Giro hat seinen traditionellen Termin, und

02.12.2025Kehren Strade und Sanremo in van Aerts Programm zurück?

(rsn) – Erstmals seit mehreren Jahren könnten die italienischen Klassiker Strade Bianche und Mailand-Sanremo wieder in Wout van Aerts Frühjahrsprogramm auftauchen. Der spektakuläre Rennen über d

02.12.2025Ganna bringt die Olympische Fackel nach Italien

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) wird zu den Fackelträgern der Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand-Cortina gehören. Der zweimalige Zeitfahrweltmeister wird gemeinsam mit der Tennissp

02.12.2025Extrem gut entwickelt und die Nische im Team gefunden

(rsn) – Wenige Monate vor seinem Profidebüt bei Bora – hansgrohe bestritt Ben Zwiehoff im Juli 2020 bei der polnischen Rundfahrt Dookola Mazowsza (2.2) sein erstes UCI-Rennen auf der Straße. F

02.12.2025Simon Yates würde gern Giro-Titelverteidigung in Angriff nehmen

(rsn) – Zwar steht auch bei Visma – Lease a Bike die Rollenverteilung für die drei großen Rundfahrten des kommenden Jahres noch nicht fest. Nach der Streckenpräsentation des Giro d’Italia 202

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025

(rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w

02.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025

(rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden

02.12.2025Nach Kniebeschwerden “wieder die alte Ricarda werden“

(rsn) – Schon zum zweiten Mal in Folge spielt im Jahresrückblick von Ricarda Bauernfeind (Canyon – SRAM – zondacrypto) ihr Knie eine unerfreuliche Rolle. Dabei war sie 2023 im Alter von gerade

01.12.2025Alle Etappen im Detail: Die Strecke des Giro d´Italia 2026

(rsn) – Der 109. Giro d´Italia (2.UWT) wird im Mai 2026 über 21 Etappen und 3.459 Kilometer mit 49.150 Höhenmetern führen. Vom Grande Partenza in Bulgarien führen die ersten drei Teilstücke du

01.12.2025Finestre und Nevegal-Bergzeitfahren sollen Frauen-Giro 2026 entscheiden

(rsn) – Der 37. Giro d´Italia Women (2.WWT) wird über neun Etappen mit 1.153,7 Kilometer sowie 12.500 Höhenmetern führen und als Highlight den Colle delle Finestre bereithalten. Die Italien-Rund

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Tour de Gyeongnam (2.2, KOR)