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28.08.2022 | (rsn) – Es war ein kurzes Hin-und-Her im Zielbereich: Dritter? Vierter? Doch Dritter? Oder Vierter? Das Gesamtergebnis von Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert) hing bei der Deutschland Tour von den gesammelten Bonussekunden ab.
Doch auch, wenn er das Podium schließlich um drei Sekunden gegen den Portugiesen Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost) verpasste, durfte sich der 24-Jährige in Stuttgart bei der Ankunft am Teamcamper von seiner belgischen Mannschaft zurecht feiern lassen - mit dem Weißen Trikot des besten Jungprofis auf den Schultern und seinem besten Rundfahrtergebnis auf Profiebene in der Tasche.
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 Auch wenn ein kleines bisschen Enttäuschung ob des verpassten Podiums mitschwinge, so überwiege die Freude, erklärte Zimmermann. "Es ist das erste Mal, dass ich bei einer Profirundfahrt richtig vorne mitfahre. Auch wenn ich jetzt nicht ganz oben auf dem Treppchen stehe, bin ich super zufrieden und habe viel Selbstvertrauen getankt", sagte er radsport-news.com im Ziel und erklärte, dass der fünfte Rang aus dem Vorjahr nicht ganz so zähle, weil das Rennen nun mit Prolog und Bergankunft sowie rundfahrtlastigerer Besetzung ein anderes Format habe.
___STEADY_PAYWALL___ "Ich möchte den Moment einfach genießen"
"Ich habe hart auf das Rennen hingearbeitet und die Arbeit hat sich auf jeden Fall ausgezahlt - war geil. Es kann immer besser sein und ich habe auch die Ambitionen, immer gewinnen zu wollen. Aber trotzdem möchte ich den Moment einfach genießen und lasse mir die gute Laune nicht vermiesen nur weil ich 'nur' Vierter geworden bin", so Zimmermann.
Zielsprint in Stuttgart am Ende der 4. Etappe der Deutschland Tour: Georg Zimmermann (Mi.) fehlte nicht viel zum Tagessieg. | Foto: Cor Vos
Am Samstag hatte der Augsburger mit seiner Attacke hinauf zum Schauinsland bereits imponiert, und auch am Sonntag in Stuttgart konnte er das nochmal tun, als er 300 Meter vor Schluss den Zielsprint eröffnete und gegen Pello Bilbao (Bahrain Victorious) sowie Ruben Guerreiro (EF Education – EasyPost) um den Etappensieg kämpfte.
"Eigentlich wollte ich die Abfahrt hinunter attackieren. Aber wenn ich dann Bettiol vorne sehe, denke ich mir: Das kann ich mir auch sparen, weil der einfach schneller bergab fährt als ich", schilderte Zimmermann das Etappenfinale in Stuttgart, als er über den letzten Herdweg-Anstieg hinweg kurz den Anschluss an die Allerbesten verloren hatte, kurz darauf aber wieder herankam.
Im Herdweg war Guerreiro etwas stärker
"Dann habe ich mich auf den Sprint fokussiert. Zwei Kurven von zwei auf einen Kilometer wurde ich ein bisschen abgedrängt und ein bisschen viel überholt. Auf der Gegengerade bin ich sozusagen nach vorne gefahren und dann ist nach der letzten Kurve das Tempo ein bisschen rausgegangen. Ich hatte Angst, von hinten überrumpelt und eingebaut zu werden. Von daher bin ich einfach mit 300 Metern losgefahren. Die Zielgerade hatte einen langen Rechtsdrall und ich wusste: Wenn ich früh losfahre, habe ich die Ideallinie, den kürzesten Weg" schilderte er das Finale.
Zimmermann spurtete an die Spitze, konnte gegen die sehr endschnellen, spritzigen Kletterer Bilbao und Guerreiro am Ende aber nicht bestehen. Und weil Letzterer zuvor am Bonus-Sprint oben am Herdweg drei Sekunden eingesammelt hatte, bedeutete das Etappenergebnis schließlich Gesamtrang drei für den Portugiesen und vier für den Deutschen.
Zwar verpasste Zimmermann das Gesamtpodium, dafür wurde der Augsburger mit dem Weißen Nachwuchstrikot ausgezeichnet. | Foto: Cor Vos
"Im Bonussprint habe ich gar nicht mehr hingeschaut. Ich habe einfach nur Vollgas gegeben und ich hatte auch eine kleine Lücke oben auf der Kuppe. Die Beiden waren einfach einen Ticken stärker als ich und damit haben sie auch verdient die Sekunden geholt. Von daher geht das alles in Ordnung. Ich habe mein Bestes gegeben und bin als Fünfter, Sechster oder Siebter oben über die Kuppe drübergefahren. Das spiegelt einfach die Leistungsfähigkeit dann wider", meinte er.
"Geil, zu merken, dass die Leistungsfähigkeit steigt"
"Eher den Zielsprint hätte ich ein bisschen gewiefter fahren können. Ich liebäugele mehr mit dem Etappensieg, als dass ich mir da Vorwürfe mache, dass ich beim Bonussprint was anders hätte machen können. Da hat die Leistungsfähigkeit einfach nicht ausgereicht, um da drei Sekunden zu holen", sagte er.
Doch zu viel wollte und sollte Zimmermann darüber auch gar nicht mehr nachdenken – viel mehr blieb von der Außen- wie der Innenansicht eher hängen, dass er einen starken Eindruck hinterlassen konnte und sich stetig als Rundfahrer weiterentwickelt.
"Ich finde es geil, wenn ich merke, dass meine Leistungsfähigkeit ansteigt – dass ich bei großen Rennen weiter vorne mitfahren kann", sagte er und erfüllte vor der Abreise in Richtung Heimat noch einige Foto-Wünsche von Fans.
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