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24.04.2022 | (rsn) – Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) hat bei Lüttich-Bastogne-Lüttich auf beeindruckende Art und Weise nicht nur seinen ersten Sieg bei einem Monument eingefahren, sondern auch seinem Team ein bisher enttäuschendes Frühjahr gerettet. Dabei sah es bei der 108. Auflage von La Doyenne zunächst so aus, als würde es wieder nichts mit einem Sieg für das so erfolgsverwöhnte Team von Patrick Lefevere werden.
Denn 60 Kilometer vor dem Ziel erwischte es Weltmeister Julian Alaphilippe und den jungen Ilan Van Wilder bei einem heftigen Massensturz schwer. Beide mussten in ein Krankenhaus gebracht werden.
___STEADY_PAYWALL___ Doch davon ließen sich die restlichen Quick-Step-Fahrer, allen voran Evenepoel, nicht aus dem Konzept bringen. Am Redoute-Anstieg rund 30 Kilometer vor dem Ziel schickte der junge Belgier etwa 1000 Meter vor der Kuppe seinen Landsmann Pieter Serry an die Spitze. Der 33-jährige Belgier schraubte das Tempo so hoch, dass keine Attacken der Konkurrenten möglich waren.
In die Karten spielte Quick-Step hier sicherlich das Fehlen von Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Primoz Roglic (Jumbo – Visma). Die Sieger der beiden letzten Austragungen hätten an der Redoute entweder selber die Offensive gewählt oder hätten kontern können. Doch in Abwesenheit der beiden Slowenen waren die Ersatzkapitäne Wout Van Aert (Jumbo - Visma) und Marc Hirschi (UAE Team Emirates) eher darauf aus, das Tempo gleichmäßig zu halten, um so am Ende im Sprint etwas erreichen zu können. Gleiches galt für den viermaligen Lüttich-Sieger Alejandro Valverde (Movistar), der bei seiner Abschiedsvorstellung schließlich Siebter wurde.
Bora und Bahrain wollten erst später attackieren
So blieben nur das Team Bora – hansgrohe mit Aleksandr Vlasov und Sergio Higuita und Bahrain Victorious mit Fleche-Sieger Dylan Teuns Kandidaten für eine Attacke an der Redoute, doch beide Teams planten wohl, erst an der Cote de Roche aux Faucons 15 Kilometer vor dem Ziel entscheidend in die Offensive zu gehen.
Bei der 108. Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich sah der Quick-Step-Plan vor, dass Remco Evenepoel (li.) Weltmeister Julian Alaphilippe mit seiner Attacke an der Redoute den Weg ebnet. | Foto: Cor Vos
Dem kam Evenepoel jedoch clever zuvor. 500 Meter vor der Kuppe, als schon niemand mehr mit einer Attacke rechnete, zog der 22-Jährige mit einem fulminanten Antritt auf und davon. Es war die Mischung aus Überraschungseffekt und unglaublich starken Beinen, die dafür sorgte, dass niemand dem Jungstar folgen konnte. Die Attacke jedenfalls war an dieser Stelle genau so vom Team geplant.
Ursprünglich war geplant, Evenepoel im oberen Teil der Redoute attackieren zu lassen, um so Alaphilippes späteren Vorstoß vorzubereiten. Nach dem Ausscheiden des Kapitäns machte Quick-Step aber aus der Not eine Tugend und modifizierte die Taktik. Nun sollte der Edelhelfer an jener geplanten Stelle durchziehen und selbst vollenden. Auch die geschlagenen Konkurrenten erkannten danach an, dass Evenepoel für seinen Vorstoß den perfekten Moment gewählt hatte.
Ein späterer Zeitpunkt der Attacke wäre auch nur schwer möglich gewesen, weil Evenepoel nach der Redoute-Steigung wohl keinen Teamkollegen mehr an seiner Seite gehabt hätte und als Solist den Plan mit der Attacke wohl nicht so perfekt hätte umsetzen können.
In Zeitfahrermanier baute Evenepoel seinen Vorsprung aus
Danach waren in der Verfolgergruppe viele Teams zwar noch mit einigen Fahrern vertreten – allen voran Bahrain Victorious und Movistar - und konnten sich in der Nachführarbeit abwechseln. Doch Evenepoel spielte in der Passage zwischen Redoute und Roche aux Faucons seine Zeitfahrqualitäten perfekt aus. Hilfreich war ihm zum einen, dass er sich auf den verwinkelten Straßen nicht in einem großen Feld bewegte, sondern durchgängig Ideallinie fahren konnte.
Doch nach dem Ausscheiden des Franzosen, der in Folge eines schweren Sturzes ins Krankenhaus gebracht werden musste, zog sein belgischer Teamkollege durch und feierte seinen ersten Sieg bei einem Monument. | Foto: Cor Vos
Dazu sammelte er nach und nach die aus der Ausreißergruppe des Tages zurückfallenden Fahrer ein, die ihm wie in einem Einzelzeitfahren als Referenzpunkt dienten und an die er sich Stück für Stück ansaugte.
Vor der Cote Roche aux Faucons hatte Evenepoel mit Bruno Armirail (Groupama – FDJ) den letzten Ausreißer eingeholt und diesen in der Steigung direkt abgeschüttelt. Während der Belgier im Anstieg gleichmäßig sein Tempo fuhr, gab es in der Verfolgergruppe dahinter vor allem zu Beginn der Steigung fast schon Stehversuche, weil man sich in der Nachführarbeit nicht einig war. Diese Sekunden, die hier verloren gingen, fehlten möglicherweise am Ende, als sich die Verfolger bis auf 18 Sekunden an den Spitzenreiter herangeschoben hatten.
Mal wieder das alte Spiel: Die Verfolger sind sich uneinig
Im Anstieg Roche-aux-Faucons konnten Movistar und Bahrain Victorious den Rückstand auf Evenepoel letztlich kaum verringern und in Richtung Ziel wiederholte sich genau das, was sich zuvor schon zwischen den beiden letzten Anstiegen des Tages gezeigt hatte. Evenepoel, neben Van Aert bester Zeitfahrer im Doyenne-Peloton, spielte seine Stärken aus und schlug ein durchgängig hohes Tempo ein, wogegen es dahinter immer wieder zu Unstimmigkeiten in der Nachführarbeit kam, die dazu durch weitere Attacken noch verstärkt wurden.
Erstmals seit 1976 konnten die heimischen Fans wieder ein belgisches Podium bei La Doyenne bejubeln, v.l.: Quinten Hermans (Intermarché - Wanty - Gobert), Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl), Wout Van Aert (Jumbo - Visma) | Foto: Cor Vos
So waren Dylan Teuns, Sergio Higuita und Daniel Martinez 9,5 Kilometer vor dem Ziel zwar bis auf 18 Sekunden an den Spitzenreiter herangekommen, doch dann fingen eben wieder die taktischen Spielchen an: Niemand wollte in dieser Phase zu viel Führung übernehmen, um die Konkurrenten an Evenepoel heranzuführen. Und keiner aus dem Trio war sich sicher, in einem Sprint gewinnen zu können. So nahmen die Verfolger wieder die Beine hoch, die nächste Gruppe schloss auf und das Tempo wurde wieder verschleppt.
Evenepoel dagegen baute durch seine gleichmäßige Fahrweise seinen Vorsprung schnell wieder auf 45 Sekunden aus. Die letzte Chance, den entfesselt fahrenden Quick-Step-Mann zu stellen, war verschenkt. Selbst mit vereinten Kräften wäre es für die Verfolger schwer geworden, Evenepoel zu stellen. Doch ohne Einigkeit war man letztlich chancenlos gegen einen Mann, der seinen besten Tag auf dem Rad hatte und zudem noch seine Attacke im richtigen Moment lanciert hatte.
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