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10.03.2022 | (rsn) - Die erste Hälfte von Paris-Nizza für Brandon McNulty (UAE Team Emirates) war zum Abhaken. Der US-Amerikaner wurde am zweiten Tag eines der Opfer der Windkante, musste auf der 3. Etappe in seiner Paradedisziplin berghoch abreißen lassen und auch das Zeitfahren lief nicht nach Wunsch. Strahlen konnte der 23-Jährige aber dann am fünften Tag, mit seinem spektakulären Etappensieg in Saint-Sauveur-de-Montagut.
Aus einer Fluchtgruppe heraus feierte er den bislang größten Sieg seiner noch jungen Karriere, nachdem er zu Jahresbeginn schon bei der Trofeo Calvia sowie der Faun Ardeche Classic für Furore gesorgt hatte. "Es ist echt unglaublich. Ich fühle mich so glücklich und muss das alles erst sich setzen lassen“, berichtete McNulty, der wieder einmal zeigte, wie schnell Freud und Leid im Radsport beisammen liegen: "Die Voraussetzungen für meinen ersten WorldTour-Erfolg waren nicht ideal, mit der Windkante, dem Sturz. Es lief überhaupt nicht gut.“
Deshalb dachte der Mann aus Arizona vor der 5. Etappe ans Aussteigen. "Ich hatte schon darüber nachgedacht, ob ich weitermachen soll und ob die Rundfahrt so für mich noch Sinn macht“, schilderte McNulty gegenüber cyclingnews.com, der seit 2020 für den Rennstall unterwegs ist und zu den zahlreichen Fahrern im Kader zählt, denen auch bei ein- und mehrwöchigen Touren ein Spitzenergebnis zuzutrauen ist.
Auf bekannten Straßen zum Erfolg
Seine bisherige Saison war, wie die Fernfahrt Paris-Nizza, geprägt von Auf und Ab. Gleich im ersten Rennen des Jahres landete er auf Mallorca seinen ersten Sieg, zwei Tage später in den Bergen der Tramuntana wurde er Vierter, mit Platz zwei legte er in Andratx nach. Bei den eher flacheren Rennen in Palma, Murcia und Almeria landete er außerhalb der Top-Positionen, glänzte aber wieder bei der Algarve-Rundfahrt, wo er in der Gesamtwertung Platz zwei hinter Remco Evenepoel (Quick-Step Alpha Vinyl) belegte.
Es folgte der Sieg bei der Faun Ardeche Classic, interessanterweise genau in jener Region, in der er jetzt auch bei Paris-Nizza gewinnen konnte. "Die Etappe führte über die gleichen Anstiege und die Erinnerungen daran waren gut“, so McNulty, der sich früh aufmachte und in einer größeren Spitzengruppe mitmischte.
Denn nach seinen Zeitverlusten war er für den neuen Gesamtführenden Primoz Roglic (Jumbo – Visma) keine wirkliche Gefahr mehr. McNulty hatte mit seiner Ausreißergruppe schon einen Vorsprung von sechs Minuten, als er 39 Kilometer vor dem Ziel angriff. "Es war eine Situation, wo man die Initiative ergreifen muss. Aus dem Begleitwagen kam die Anweisung, es genau an jenem Anstieg zu probieren und ich bin All-In gegangen“, erinnerte sich der US-Amerikaner. Das Ziel erreichte er dann mit einem Vorsprung von fast zwei Minuten auf seine früheren Begleiter.
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