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16.01.2021 | (rsn) - London Calling war das Thema des vierten Laufs der eCycling League Austria, bei dem sich der Tiroler Stefan Kirchmair (Kirchmair e-Cycling) in einem äußerst spannenden Rennen knapp gegen den Steirer Moran Vermeulen (Felbermayr Simplon Wels) durchsetzte. Bei den Frauen ging der Sieg an die Deutsche Fiona Schröder (Saris + The Pro’s Closet), die damit die Serie der Gesamtführenden Katharina Machner (Union Raiffeisen Radteam Tirol) beendete. Die Steirerin wurde hinter ihrer Landsfrau Sarah Bärnthaler (Cookina Graz) Tagesdritte.
"Es ist mir heute leider nicht so gut gegangen, aber ich habe alles probiert", berichtete Machner, die seit der Einführung der eLiga im vergangenen Frühjahr alle acht ausgetragenen Rennen für sich entscheiden konnte. Doch im neunten Zwift-Rennen endete ihr Lauf: "Fiona war heute einfach megastark und hat es voll durchgezogen. Sie hat verdient gewonnen." Denn schon am Box Hill, dem einzigen Anstieg der Runde probierte es die Deutsche, sich mehrmals von ihren Verfolgern abzusetzen und rettete dann einen kleinen Vorsprung bis über die Ziellinie.
Ihre Führung in der Gesamtwertung behielt Machner, die Siegerin der ersten drei Rennen der Saison 20/21. Tagesvierte hinter der Steirerin wurde die Kärntnerin Astrid Lamprecht (SC XTerrians Jauntal) vor der Oberösterreicherin Tina Berger-Schauer (Union RRT Pielachtal). In der Gesamtwertung führt Machner mit 100 Punkten vor Schröder und Stefanie Lisko (Union RRT Pielachtal), die am 4. Rennen nicht teilnahm, trotzdem ihre Stockerlplatzierung behalten konnte.
Auf dem virtuellen Kurs, der die Strecke des Olympischen Straßenrennens von 2012 nachbildete und durch London führte, lieferten auch die Männer auf ihren Rollentrainern eine große Show ab. Am Ende wurde es ein Dreikampf um den Tagessieg, den sich hauchdünn Kirchmair sicherte. In der letzten von drei Runden setzte er sich am Box Hill gemeinsam mit Vermeulen vom Feld ab. "Ich wusste, dass er extrem stark ist und war mir sicher, dass er dort was versuchen würde", schilderte der Tiroler, der aktuell auf Zwift sogar die Weltrangliste anführt. Kurz vor der Hügelkuppe kämpfte sich Stefan Kolb (Hrinkow Advarics Cycleang) wieder an die beiden Ausreißer heran.
Vermeulen wird durch technische Probleme gestoppt
"Das war eine Hammerleistung von ihm", so Kirchmair, der sich schon auf ein Duell im Finale des 45 Kilometer langen Rennens eingestellt hatte. Zwar konnten die Verfolger fast wieder die Lücke schließen, doch Vermeulen und Kolb wollten es nicht auf den Sprint einer größeren Gruppe ankommen lassen und sorgten für das Tempo an der Spitze. "Speziell Moran ist die letzten zwei Minuten wirklich brutal gefahren. Zum Glück hatte ich noch ein Power-Up", sagte Kirchmair, der einen Aero-Joker zog und sich mit Unterstützung dieses Hilfsmittels auf den letzten Metern noch am Steirer vorbeischob. "Es tat mir fast ein wenig leid, denn er hätte sich den Sieg echt verdient gehabt", so der Tiroler, der mit dem vierten Sieg in der zweiten Saison der eLiga seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbaute.
Vermeulen hingegen haderte mit technischen Problemen. "Leider ist mir einen Kilometer vor Ende das Internet ausgefallen und so sah ich nicht mehr, wo die anderen Fahrer sind und konnte nur Vollgas geben. Also hieß es für mich All-Out und das Beste zu hoffen, leider hat es knapp nicht gereicht", so der in Ramsau am Dachstein lebende Straßenspezialist, der vorige Woche bei den Cyclocross-Meisterschaften die Bronzemedaille eroberte.
Hinter dem Duo landete Kolb auf dem dritten Rang vor Maximilian Kuen (Team Vorarlberg), der den Sprint der Verfolgergruppe vor Jonas Rapp (Hrinkow Advarics Cycleang) gewinnen konnte. In der Gesamtwertung führt Kirchmair nach vier von neun Rennen vor Vermeulen und Rapp. Der nächste Lauf der eLiga findet am kommenden Samstag statt.
Ergebnis Männer (Elite + U23):
1. Stefan Kirchmair (AUT/Kirchmair e-Cycling) 1:06:41
2. Moran Vermeulen (AUT/Felbermayr Simplon Wels) + 0:00
3. Stefan Kolb (AUT/Hrinkow Advarics Cycleang) + 0:12
4. Maximilian Kuen (AUT/Team Vorarlberg) + 0:13
5. Jonas Rapp (AUT/Hrinkow Advarics Cycleang) + 0:13
Gesamtwertung nach 4 von 9 Rennen:
1. Stefan Kirchmair (AUT/Kirchmair e-Cycling) 965 Punkte
2. Moran Vermeulen (AUT/Felbermayr Simplon Wels) 638
3. Jonas Rapp (GER/Hrinkow Advarics Cycleang) 613
4. Stefan Kolb (AUT/Hrinkow Advarics Cycleang) 520
5. Paul Ruttmann (AUT/Schuller ProTriTeam) 494
Frauen (Elite + U23):
1. Fiona Schröder (GER/Saris + The Pro's Closet) 59:00
2. Sarah Bärnthaler (AUT/Cookina Graz) + 0:02
3. Katharina Machner (AUT/Union Raiffeisen Radteam Tirol) + 0:03
4. Astrid Lamprecht (AUT/SC XTerrians Jauntal) + 0:30
5. Tina Berger-Schauer (AUT/Union RRT Pielachtal) + 1:32
Gesamtwertung nach 4 von 9 Rennen:
1. Katharina Machner (AUT/ Union Raiffeisen Radteam Tirol) 865 Punkte
2. Fiona Schröder (GER/Saris + The Pro's Closet) 765
3. Stefanie Lisko (AUT/Union RRT Pielachtal) 484
4. Barbara Humann (AUT/ÖRV) 361
5. Astrid Lamprecht (AUT/SC XTerrians Jauntal) 350
5. Julia Ganterer (AUT/La Musette Radunion) 350
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