Ãœberraschende Entwicklung

BDR kündigt Deutsche Meisterschaften am Sachsenring an

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Das Bora-hansgrohe-Podium der Deutschen Meisterschaften, v.l.: Marcus Burghardt, Maximilian Schachmann, Andreas Schillinger | Foto: Cor Vos

24.06.2020  |  (rsn) - Nachdem Stuttgart als Ausrichter die für den 20. Juni geplanten Deutsche Straßenmeisterschaften wegen der Corona-Pandemie abgesagt hatte, plant der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) nun die Titelkämpfe der Elite Männer und Frauen am 23. August auf dem Sachsenring abzuhalten. Das ist eine durchaus überraschende Entwicklung, konnte man bisher doch davon ausgehen, dass es in dieser Saison keine Deutschen Meisterschaften auf der Straße geben würde.

Auf dem Sachsenring fand bereits im Juni 2019 die -Straßen-DM statt, die Maximilian Schachmann (Bora - hansgrohe) damals vor seinen Teamkollegen Marcus Burghardt und Andreas Schillinger für sich entschied. Bei den Frauen setzte sich Lisa Brennauer (WNT - Rotor) vor Lisa Klein (Canyon -SRAM) und Liana Lippert (Sunweb) durch.

Damals verließen die Fahrer die 3,5 Kilometer lange Runde der Motorsport-Rennstrecke allerdings für eine größere Schleife außerhalb des abgesperrten Areals. Diesmal sollen beide Wettbewerbe - Frauen rund 110 Kilometer, die Männer etwa 150 Kilometer - komplett auf dem anspruchsvollen Rundkurs ausgetragen werden, der für die Männer rund 2.000 Höhenmeter bereithält.

“Wir hoffen auf eine Signalwirkung und wollen auch andere Veranstalter ermutigen, ein Rennen durchzuführen“, sagte BDR-Sportdirektor Patrick Moster und nannte als weiteren Grund: “Außerdem wollen wir uns im Vergleich zu anderen nationalen Radsport-Verbänden nicht verstecken, die ebenfalls Meisterschaften ausrichten wollen.“ Der Radsportweltverband UCI hatte im Mai bei der Vorstellung des neuen Rennkalenders die nationalen Meisterschaften auf das Wochenende 22./23. August angesetzt und damit eine Woche vor den Start der Tour de France, deren Grand Départ am 29. August in Nizza stattfinden soll.

Die Deutschen Meisterschaften auf dem Sachsenring machen Dietmar Lohr und sein Organisationsteam vom Verein “Internationales Radrennen rund um den Sachsenring“ möglich. “Wir hoffen, dass der Radsport auch in Corona-Zeiten wieder in die Gänge kommt und freuen uns auf die Herausforderung, diese Meisterschaft ausrichten zu können und sind zuversichtlich, sie ähnlich erfolgreich durchzuführen wie 2019“, wurde der OK-Chef aus Chemnitz zitiert. Der Verein hat bereits am Pfingstsonntag das erste Lizenz-Radrennen seit Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland durchgeführt.

Strenges Sicherheitskonzept wegen Corona

Wie der BDR schrieb, biete der Rundkurs “ein ideales Terrain für Sportveranstaltungen in Corona-Zeiten, aber auch darüber hinaus.“ Um die Meisterschaften durchführen zu können, habe man ein strenges Hygiene-Konzept erarbeitet, wie es in der Pressemitteilung hieß. So gäbe es nur vom BDR zugelassene offizielle Materialfahrzeuge. Die Teams müssten sich unter genauer Angabe der Personalien an den verschiedenen Depots einrichten. Nummernausgabe, Parkplatzeinteilung, Siegerehrung - alles werde genau vorgegeben.

“Wir haben stundenlang gesessen und das Konzept erarbeitet. Wir erwarten von allen Teilnehmern Disziplin und strikte Einhaltung der Vorgaben. Dann kann es funktionieren“, sagte BDR-Vize Günter Schabel. Zuschauer würden nach den derzeit geltenden Bestimmungen nicht zugelassen.

Von den zuständigen Behörden habe es bereits Grünes Licht gegeben, vorbehaltlich der weiteren Entwicklung betreffend der Corona-Fallzahlen. Sollten in der Gegend um Hohenstein-Ernstthal die Corona-Zahlen plötzlich wieder ansteigen, könnten die Meisterschaften kurzfristig auch noch abgesagt werden. “Das Ganze ist für uns eine große Herausforderung. Wir hätten es uns auch leichter machen können und einfach alle Rennen in diesem Jahr abgesagt, aber wir wollen unseren Sportlerinnen und Sportlern Veranstaltungen anbieten, wo sie sich mit der Konkurrenz messen können. Und dazu gehört auch diese Meisterschaft“, betonte Schabel.

Der BDR will zudem in Kürze nach Absprache mit seinen Trainern, Koordinatoren und den Landesverbänden einen Corona-Radsportkalender mit neuen Terminen vorlegen. Bereits am 12. Juli sollen die Deutsche Zeitfahrmeisterschaft für Junioren und Juniorinnen in Esplingerode in Niedersachsen ausgetragen werden. Für den 2. August ist im luxemburgischen Diekirch (Luxemburg) gemeinsame mit den Verbänden aus Luxemburg und der Schweiz die Drei-Länder-Meisterschaft der U23- Meisterschaft geplant. Angaben zu möglichen Zeitfahrmeisterschaften der Elite machte der BDR dagegen nicht.

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