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28.03.2025 | (rsn) – Auch wenn Gent-Wevelgem nicht den Stellenwert der Flandern-Rundfahrt hat, so trug sich in den letzten Jahren das Who ist Who der Klassikerspezialisten in die Siegesliste des flämischen Traditionsrennens ein. Zudem bot Gent-Wevelgem aufgrund der Witterungsverhältnisse auch das ein oder andere Kuriosum.
RSN blickt auf die letzten zehn Jahre zurück.
Die 76. Austragung stand ganz im Zeichen von extremen Witterungsbedingungen mit Regen, Kälte und Windgeschwindigkeiten bis zu 80 km/h, was den Ausreißern in die Karten spielte. Die Sprinter erreichten an diesem Tag erst knapp sieben Minuten hinter der acht Fahrer umfassenden Spitzengruppe das Ziel. Aus dieser heraus war der Italiener Luca Paolini (Katusha) der Stärkste. Der Routinier setzte sich mit elf Sekunden Vorsprung auf den Niederländer Niki Terpstra (Etixx - Quick-Step) und dem späteren Tour de France-Sieger Geraint Thomas (Sky) durch.
Insgesamt erreichten bei diesem denkwürdigen Gent-Wevelgem nur 39 Profis das Ziel. Auch Paolini ging im Rennverlauf zwei Mal zu Boden. Dennoch konnte er fünf Kilometer vor dem Ziel zur entscheidenden Attacke ansetzen.
Nach seinem Soloerfolg vor drei Jahren feierte Peter Sagan (Tinkoff) seinen zweiten Sieg diesmal aus einer vierköpfigen Spitzengruppe heraus. Der Weltmeister ließ dabei nach 243 Kilometern den Belgier Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo), den überraschend starken Russen Viacheslav Kuznetsov (Katusha) und den Schweizer Fabian Cancellare (Trek - Segafredo) hinter sich.
Cancellara hatte mit seiner Attacke 35 Kilometer vor dem Ziel bei der letzten Überquerung des Kemmelbergs das Finale eingeläutet. Das sich dabei formierende Quartett konnte sich auf den letzten beiden Kilometern aufgrund des komfortablen Vorsprungs sogar noch taktische Spielchen erlauben.
Nachdem die Belgier in den letzten vier Jahren leer ausgegangen waren, feierten sie diesmal bei Heimspiel gleich einen Doppelerfolg. Greg Van Avermaet (BMC) setzte sich nach 249 Kilometern in Wevelgem im Sprintduell vor seinem Landsmann Jens Keukeleire (Orica - Scott) durch und trug sich erstmals in die Siegerliste des Klassikers ein. Titelverteidiger Peter Sagan (Bora - Hansgrohe) wurde mit sechs Sekunden Rückstand Dritter, John Degenkolb (Trek - Segafredo) belegte als bester deutscher Starter Rang fünf.
Bei der 78. Austragung ging es erstmals über sogenannte Plugstreets (Naturstraßen), was dem Rennen zusätzlichen Reiz und einen höheren Schwierigkeitsgrad verlieh. Entscheidend war aber letztlich der Kemmelberg 35 Kilometer vor dem Ziel, an dem Van Avermaet attackierte und eine 14 Fahrer starke Gruppe initiierte. Aus dieser heraus löste er sich später gemeinsam mit Keukeleire.
Mit seinem dritten Sieg zog Peter Sagan (Bora - hansgrohe) mit den bisherigen Rekordhaltern um Tom Boonen und Eddy Merckx gleich. Diesmal verwies der Weltmeister im Sprint einer knapp 20 Fahrer starken Spitzengruppe den Italiener Elia Viviani (Quick-Step Floors) und den Franzosen Arnaud Demare (Groupama - FDJ) mit deutlichem Vorsprung auf die Plätze.
Wie im Jahr zuvor trennte sich am Kemmelberg 35 Kilometer vor dem Ziel die Spreu vom Weizen. Quick-Step Floors und Marcus Burghard als unermüdlicher Sagan-Helfer sorgten dafür, dass die Spitzengruppe vor den Verfolgern den Zielstrich erreichte, im Sprint war schließlich der Slowake eine Klasse für sich.
Im Vorjahr hatte Alexander Kristoff (UAE Team Emirates) genau wie John Degenkolb (Trek - Segafredo) den Sprung in die große Spitzengruppe verpasst. Diesmal aber überquerten die beiden den Zielstrich in Wevelgem auf den Plätzen eins und zwei. Der Norweger setzte sich nach 250 Kilometern im Sprint einer knapp 30 Fahrer starken Gruppe vor dem Oberurseler und dem Belgier Oliver Naesen (AG2R) durch. Mit Rüdiger Selig (Bora - Hansgrohe) auf Rang acht konnte sich noch ein weiterer Deutscher in den Top Ten platzieren.
Dabei sollte Kristoff plangemäß den Sprint für seinen neuen Teamkollegen Fernando Gaviria anziehen. Doch der Kolumbianer erteilte dem Norweger im Finale freie Fahrt. Titelverteidiger Peter Sagan (Bora - hansgrohe) war diesmal in der Ausreißergruppe des Tages dabei, die sich nach 60 Kilometern formiert hatte und zu der einige große Namen zählten - darunter auch Degenkolb. Die immer kleiner werdende Gruppe war schließlich nach einer 170 Kilometer langen Verfolgungsjagd 18 Kilometer vor dem Ziel Geschichte. Danach folgten weitere Attacken, mit Jack Bauer (Mitchelton - Scott) wurde der letzte Ausreißer erst 300 Meter vor dem Ziel gestellt.
Die 81. Austragung wurde wie die weiteren Frühjahrsklassiker auch aufgrund der Corona-Pandemie in den Herbst verlegt. Im Oktober 2020 sicherte sich Mads Pedersen (Trek - Segafredo) aus einer kleinen Spitzengruppe heraus den Sieg vor dem Franzosen Florian Senechal (Deceuninck - Quick-Step) und dem Italiener Matteo Trentin (CCC Team). Als bester Deutscher überquerte John Degenkolb (Lotto Soudal) auf Rang sechs den Zielstrich, direkt vor ihm landete der Schweizer Stefan Küng (Groupama - FDJ).
Pedersen war auf dem letzten Kilometer zum Spitzentrio Senechal, Trentin und Alberto Bettiol (EF Pro Cycling) vorgefahren und setzte sich schließlich nach 232,5 Kilometern im Sprint durch.
Die favorisierten Wout Van Aert (Jumbo - Visma) und Mathieu van der Poel (Alpecin - Fenix) gingen dagegen leer aus, nachdem sie sich im Finale gegenseitig neutralisiert hatten.
Im Frühjahr 2021 setzte sich Wout Van Aert (Jumbo - Visma) nach 250 Kilometern aus einer sieben Fahrer starken Spitzengruppe im Sprint vor den Italienern Giacomo Nizzolo (Qubeka Assos), Matteo Trentin (UAE Team Emirates) und Sonny Colbrelli (Bahrain - Victorious) durch. Der Schweizer Stefan Küng (Gorupama - FDJ) wurde Sechster, die Deutschen konnten nicht vorne mitmischen.
Die Spitzengruppe um Van Aert bildete sich bereits 180 Kilometer vor dem Ziel auf der Windkante und machte den Sieg unter sich aus. Früh im Rennen hatten sich 23 Fahrer vom Feld bei starkem Seitenwind absetzen können. Dabei war auch Sprinter Sam Bennett (Deceuninck - Quick-Step), der lange als aussichtsreichster Siegkandidat galt, dann aber auf den letzten 15 Kilometern einbrach und sich im Rennen sogar übergeben musste.
Mit Biniam Girmay (Intermarché - Wanty - Gobert) siegte bei der 83. Austragung erstmals ein Afrikaner. Der Eritreer setzte sich nach 249 Kilometern zwischen Ypres und Wevelgem im Sprint eines Spitzenquartetts gegen den Franzosen Christophe Laporte (Jumbo - Visma) und den Belgier Dries Van Gestel (TotalEnergies) durch. Das erste Feld um Titelverteidiger Wout Van Aert (Jumbo - Visma) kam mit acht Sekunden Rückstand ins Ziel.
Nachdem im schweren Mittelteil viele Attacken ohne Erfolg geblieben waren, initiierte Laporte mit seiner Attacke 24 Kilometer vor dem Ziel die entscheidende Gruppe, die es mit knappem Vorsprung zum Zielstrich schaffte, den Girmay als Erster überquerte.
Nachdem Jumbo - Visma im Vorjahr noch den Sieg verpasst hatte, ließ das niederländische Team bei der 84. Austragung keinen Zweifel daran aufkommen, dass es diesmal den Gewinner stellen würde. Nach der Mammutdistanz von 261 Kilometern zwischen Ypres und Wevelgem siegte der Vorjahreszweite Christophe Laporte vor seinem belgischen Teamkollegen Wout Van Aert, der ihm den Sieg kampflos überließ. Hinter dem Spitzenduo führte der Belgier Sep Vanmarcke (Israel - Premier Tech) die erste Verfolgergruppe mit 1:56 Minuten Rückstand ins Ziel.
Das Duo von Jumbo - Visma war an der zweiten Passage des Kemmelbergs 52 Kilometer vor dem Ziel in die Offensive gegangen und hatte sich schnell einen Vorsprung herausgefahren. Bei der dritten und letzten Kemmelberg-Passage geriet Laporte in Schwierigkeiten, doch Van Aert wartete auf ihn, so dass die beiden Teamkollegen gemeinsam in Richtung Ziel fuhren.
Bei der 85. Austragung gelang Mads Pedersen (Lidl - Trek) der große Coup. Der Däne setzte sich nach 253 Kilometern in Wevelgem im Zweiersprint gegen Top-Favorit Mathieu van der Poel (Alpecin - Deceuninck) durch und feierte seinen zweiten Sieg nach 2020. Mit 16 Sekunden Rückstand komplettierte der für Bora - hansgrohe fahrende Belgier Jordi Meeus das Podium.
Pedersen zeigte ein sehr aktives Rennen und verkleinerte im Finale die Spitzengruppe. Seinem Vorstoß am Kemmelberg 35 Kilometer vor dem Ziel konnte nur van der Poel folgen.
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