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15.08.2019 | (rsn) - Tim Wellens (Lotto Soudal) musste seine ganze Routine ausspielen, um bei der 15. BinckBank Tour nach 2015 und 2017 seinen dritten Etappensieg in Houffalize feiern zu können. Der 28-jährige Belgier fing auf den letzten Metern des nur 96,3 Kilometer langen Teilstücks noch mit einem Tigersprung den Schweizer Marc Hirschi (Sunweb)ab, der auf der leicht ansteigenden Zielgeraden aus einer dreiköpfigen Ausreißergruppe heraus den Sprint eröffnet hatte und so hauchdünn an seinem ersten Sieg bei den Profis vorbeischrammte.
Stattdessen übernahm der zweimalige Gesamtsieger Wellens mit seinem fünften Saisonerfolg das Grüne Trikot des Spitzenreiters vom Iren Sam Bennett (Bora - hansgrohe), der die ersten drei Etappen gewonnen hatte. Der 20-jährige Hirschi folgt mit nur vier Sekunden Rückstand auf Rang zwei, Dritter ist Laurens De Plus (+0:14), der im Zielsprint chancenlos war und fünf Sekunden hinter seinem siegreichen Landsmann Wellens ankam.
"Wir wussten, dass wir ein schweres Rennen brauchen würden. Aber es war auch ein seltsames Rennen, da kein Team das Heft in die Hand genommen hat. Aber dann zog De Plus los und wir drei konnten uns absetzen. Wir spürten, dass Hirschi stark war, aber auch nicht zu 100 Prozent kooperieren wollte. Ich habe mich mit Laurens besprochen, dass wir etwas gegen Hirschi fahren wollten. Am Ende kam es dann doch zum Sprint, den ich dann noch gewinnen konnte.“, erklärte Wellens gegenüber Sporza, nachdem er Lotto Soudal zehn Tage nach dem Tod von Teamkollege Bjorg Lambrecht den ersten Sieg beschert hatte.
Den widmete er seinem im Alter von nur 22 Jahren auf der 3. Etappe der Polen-Rundfahrt tödlich verunglückten Landsmann. “Wir fahren hier mit Bjorg in unseren Gedanken. Der Sieg ist natürlich für ihn. Wir haben lange überlegt, ob wir hier überhaupt starten sollten. Aber die seine Familie hat uns dazu ermutigt. Dieser Sieg wird uns nun gut tun, Bjorg wird immer bei uns mitfahren.“
Das erste und wichtigste Ziel bei der BinckBank Tour hat Lotto Soudal erreicht. Nun will sich Wellens aber auch zum dritten Mal nach 2014 und 2015 die Gesamtwertung sichern. "Der Gesamtsieg hier ist unser Ziel, aber jetzt sind wir auch mit dem Etappensieg schon zufrieden. Das Wochenende mit dem Zeitfahren und der Schlussetappe in Geraardsbergen wird sehr schwierig. Sie entscheiden über den Ausgang", sagte Wellens, der zudem 2017 Zweiter wurde und im vergangenen Jahr Gesamtrang drei belegte.
So lief das Rennen:
Am vierten Tag der Binck Bank Tour mussten die Fahrer auf drei Runden um Houffalize insgesamt neun Anstiege bewältigt werden, darunter auch die von Lüttich-Bastogne-Lüttich her bekannte Côte de Saint-Roch. Bei Klassikerwetter wurde dann auch die nur 96 Kilometer lange Etappe ausgetragen, auf der sich bei Regen Stagiaire Stan De Wulf (Lotto Soudal) und Routinier Iljo Keisse (Deceuninck - Quick-Step) einen Vorsprung von rund zwei Minuten auf das von Jumbo - Visma angeführte Feld erarbeiten konnten.
Dagegen zeigte Bora - hansgrohe kein Interesse an der Verfolgung, zumal Spitzenreiter Bennett in den Hügeln immer wieder Probleme hatte, den Anschluss zu halten und diesen dann in einem Anstieg bereits rund 55 Kilometer vor dem Ziel verlor, um schließlich mit dem Grupetto eine Viertelstunde nach dem Tagessieger ins Ziel zu kommen
Maßgeblich dafür verantwortlich war die Tempoarbeit Jumbo - Visma, das unter anderem durch Paul Martens nicht nur für eine Verkleinerung des Feldes sorgte, sondern auch den Rückstand zu den Ausreißern reduzierte, ehe De Plus mit einer ersten Attacke eine neue Spitzengruppe initiierte, die zunächst Keisse und auf den letzten 50 Kilometern auch Dewulf einfing
Beide Belgier stellten sich danach in den Dienst ihrer Kapitäne Philippe Gilbert und Wellens, wobei vor allem der erst 21-jährige Dewulf imponierte und seinem Teamkollegen Wellens eine Attacke rund 38 Kilometer vor dem Ziel vorbereitete. Hinter dem 28-Jährigen vergrößerte sich allerdings die Verfolgergruppe wieder auf rund 30 Fahrer und stellte Wellens nach kurzer Jagd.
Die 30 Kilometer lange Schlussrunde nahm die Spitze mit rund einer Minute Vorsprung auf die nächste Verfolgergruppe in Angriff. Einer Tempobeschleunigung von De Plus an der nächsten Rampe konnten nur Hirschi und Wellens folgen. Kurz vor dem “Goldenen Kilometer“, der 20 Kilometer vor dem Ziel anstand, schaffte auch noch Ivan Garcia Cortina (Bahrein - Merida) den Anschluss, wogegen die nächste, von Deceuninck und Mitchelton - Scott angeführte Gruppe hier bereits rund 30 Sekunden Rückstand aufwies. An den die Sprints des "Goldenen Kilometers" sicherten sich Wellens und Hirschi je sechs Sekunden, De Plus und Garcia Cortina jeweils halb so viele.
Der Jumbo-Kapitän versuchte es kurz darauf an der Cote Achouffe, dem letzten Anstieg des Tages, mit einer Attacke, die Hirschi und Wellens parierten, Garcia Cortina dagegen musste hier passen. Der Spanier wurde auf den letzten sechs Kilometern von Oliver Naesen (AG2R) und Michael Valgren (Dimension Data) eingefangen, wobei der Abstand zur Spitze fast 50 Sekunden betrug.
Der schrumpfte im Finale zwar noch etwas, doch das Spitzentrio arbeitete bis zur ansteigenden Zielgerade zusammen und hielt so die Verfolger auf Distanz. Auf der ansteigenden Zielgerade eröffnete Hirschi früh den Sprint und schüttelte schnell den resignierenden De Plus ab. Der routinierte Wellens dagegen klemmte sich clever ans Hinterrad und schob mit perfektem Timing praktisch auf der Zielgerade sein Vorderrad noch an dem von Hirschi vorbei.
Mit 23 Sekunden Rückstand entschied Garcia Cortina den Sprint der ersten Verfolgergruppe vor Naesen und Valgren für sich. Der Schweizer Stefan Küng (Groupama - FDJ /+0:33) wurde 18., Nico Denz (AG2R) war mit 2:22 Minuten auf Rang 34 bester deutscher Fahrer.
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