Maglia Ciclamino eine schöne Entschädigung

Selig: “Wir wollten den Sieg“

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Selig: “Wir wollten den Sieg“"
Rüdiger Selig | Foto: BORA - hansgrohe / Bettiniphoto

31.05.2019  |  (rsn) - Ende gut, alles gut. Nach einem langen Tag klappte es auf der 18. Etappe zwar nicht mit dem fünften Tagessieg für Bora – hansgrohe, dafür durfte sich Pascal Ackermann wieder das Maglia Ciclamino, das Trikot des punktbesten Sprinters, überstreifen. Dank seines guten Schlusssprints und weil Kontrahent Arnaud Demare (Groupama – FDJ) die Luft ausging im Finale, konnte der Deutsche Meister die Führung in dieser Sonderwertung wieder übernehmen.

Dafür war vor allem wichtig, dass die Ausreißergruppe gestellt wurde. Wäre das Trio durchgekommen und das Sprintergebnis des Feldes gleichgeblieben, dann wäre nach wie vor der Franzose im Trikot. Nachdem aber mit Damiano Cima (Nippo – Vini Fantini) nur ein Fahrer vor Ackermann blieb, sammelte der Pfälzer dann mehr Punkte, als wenige Kilometer vor dem Ziel noch anzunehmen war.

"Wir wollten aber den Sieg und sind auch dafür gefahren. Im Ziel war dann die Enttäuschung erst groß, dass es dazu nicht gereicht hatte. Jetzt ist aber das Trikot eine schöne Entschädigung", schilderte Anfahrer Rüdiger Selig die Gefühlslage des Teams.

Früh nach dem Etappenstart war klar, dass sich die meisten Teams mit einer Ausreißergruppe zufriedengeben könnten, und auch die französische Equipe von Demare schien daran gefallen zu finden. 

"Die haben uns ein bisschen verarscht"

"Die haben uns, ich sag es mal auf gut Deutsch, ein bisschen verarscht. Am Anfang haben sie noch ein paar Löcher zugefahren, aber dann nach dem Zwischensprint nichts mehr getan. Es wurde dann richtig knapp, aber am Ende hat es zum Glück noch gereicht", erklärte Selig, der anfügte: "Es war uns schnell klar, dass Groupama – FDJ nicht um den Etappensieg mitfahren wollte. Ihnen war offenbar das Trikot wichtiger als Tageserfolg."

Ein bisschen Unterstützung in der Aufholjagd bekamen die Bora-Jungs vom Zweitdivisionär Israel Cycling Academy, der mit Davide Cimolai einen schnellen Sprinter in seinen Reihen hat, der sich offenbar auch etwas bei einem Massenspurt ausrechnete. Ein Trio, welches sich vom Feld leichter kontrollieren ließ als eine größere Gruppe, bekam dann Freie Fahrt. Mit Blick auf den Abstand nach vorne und dem Wissen des Einsatzes zweier Mannschaften in der Verfolgung wollte Bora die Flucht kontrollieren, was sich als schwieriger erwies, als erwartet.

"Irgendwie haben die Zeitabstände nicht gestimmt. Wir haben selbst den Unterschied zwischen Spitze und Feld gemessen und da war er anderthalb Minuten größer als von der Rennleitung angegeben. Das hat das Rennen beeinflusst", berichtete der Sportliche Leiter der Raublinger, Christian Pömer, in der Presseaussendung des Teams. 

Pömer: "Das Trikot haben heute alle gemeinsam zurück erkämpft"

"Auf den letzten 30 – 35 Kilometern wurde es hektisch. Vorher war es ja sehr ruhig, wir sind langsam gefahren, da nur drei Mann vorne waren. Vielleicht war es zu ruhig. Dann sind wir voll auf Anschlag gefahren", blickte Selig zurück. Mit vereinten Kräften gelang es dann, zumindest bis zur Linie noch zwei der drei Ausreißer einzufangen und somit Ackermann die Chance auf mehr Punkte zu geben. 

"Die Jungs sind ein sehr starkes Rennen gefahren. Ich kann nur meinen Hut ziehen. Das Punktetrikot haben heute alle gemeinsam zurück erkämpft", jubelte Pömer.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Nach Grün in Nizza hofft Girmay auf Gelb in Lille

(rsn) – Erstmals seit 2020, als Alexander Kristoff in Nizza den Grand Départ für sich entscheiden konnte, bietet sich zum Auftakt der Tour de France den Sprintern die große Chance auf das Gelbe T

04.07.2025Zum Auftakt im Norden stehen die Zeichen auf Sprint Royal

(rsn / ProCycling) – Im Norden Frankreichs beginnt die Tour de France 2025. Knapp 185 Kilometer absolviert das Peloton in einer langen Schleife rund um Lille, das nach 1960 und 1995 bereits zum drit

04.07.2025Lipowitz will die Tour genießen und Roglic “bestmöglich unterstützen“

(rsn) – Spätestens nach seinem dritten Platz beim Critérium du Dauphiné (2.UWT) sind die Erwartungen an Florian Lipowitz nochmals gestiegen. Die Tour-Generalprobe hatte sein Team Red Bull – Bor

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)