Giro-Debütant der stärkste Sprinter in Woche 1

Ackermann mit starkem Leadout und perfektem Timing

Von Peter Maurer

Foto zu dem Text "Ackermann mit starkem Leadout und perfektem Timing"
Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) | Foto: LaPresse - D´Alberto / Ferrari / Paolone / Alpozzi

15.05.2019  |  (rsn) – Land unter in der Urlaubsregion Terracina. Strömender Regen, dicke Pfützen und eine französische Welle konnten Pascal Ackermann nicht aus der Ruhe bringen. Der 25-Jährige setzte seine sensationelle Ergebnisserie beim 102. Giro d’Italia  fort und sprintete zu seinem zweiten Etappensieg bei der Italien-Rundfahrt. Es war dies der 18. Sieg für Bora – hansgrohe auf der WorldTour in diesem Jahr. 2018 jubelten die Raublinger 22 mal in Rennen der höchsten Division, in ihrer Premierensaison 2017 feierten sie 19. WorldTour-Erfolge.

"Ich bin meinem Leadout gefolgt und wusste, dass ich mich auch heute wieder ganz auf Rüdiger Selig verlassen konnte. Er hat auch eine Lücke gefunden und ich hatte dann freie Fahrt, als Fernando Gaviria angetreten ist", schilderte  Ackermann die letzten Meter vor dem finalen Duell mit dem Kolumbianer. Dieses war aber kurz gefährdet, als der Pfälzer seinen Spurt noch einmal abbrechen musste: "Ein Anfahrer von Groupama – FDJ hat mich etwas blockiert, dann war ich aber perfekt im Windschatten. Dadurch hat es am Ende gerade noch gereicht."

Auf den letzten Metern zog Ackermann bei wirklich widrigen Wetterbedingungen noch an Gaviria vorbei, riss auf der Ziellinie die Arme jubelnd in die Höhe und fuhr auf die Fotografen zu. Dahinter jubelte auch schon sein Anfahrer, der gleich als erster Gratulant zu Ackermann fuhr. "Es war eine verrückte Etappe heute. Am Ende haben wir es wieder geschafft. Für die Gesamtwertung war das Ende entspannter, aber das hat bei den Sprintteams nichts verändert", erklärte Rüdiger Selig. Denn vor der letzten Runde wurde für die Gesamtwertung die Zeit genommen, um die Schleife durch Terracina zu entschärfen. Für die Sprinterzüge blieb der Auftrag aber gleich. Vollgas bis zur Ziellinie.

"Wir sind unglaublich gefahren. Die Neutralisierung war eine gute Sache, dadurch sind die GC-Jungs rausgefallen. Für den letzten Kilometer haben wir uns in eine gute Position gebracht. 500 Meter vor dem Ziel habe ich gedacht, vielleicht funktioniert es heute nicht, dann kam aber über den Funk die Bestätigung vom Team", erklärte der Australier Jay McCarthy, neben Michael Schwarzmann und Selig einer der wichtigsten Männer im Finale.

Ackermann kämpfte mit Regen und Kälte

"Wenn es eine Möglichkeit zum Sprint gibt, dann hat Pascal immer eine Chance“, fügte McCarthy an. Auf den Etappen zwei bis fünf war der Deutsche Meister immer unter den besten Fünf, feierte zwei Siege und führt nun mit 28 Punkten Vorsprung die Sprintwertung an. "Gottseidank habe ich das Trikot gestern wiedererobert und ich hoffe es nun in den nächsten Tagen verteidigen zu können“, so Ackermann.

"Es war heute alles andere als leicht mit dem Regen und der Kälte. Deshalb bin ich so froh, dass ich den Sieg einfahren konnte. Die nassen Straßen haben es über den ganzen Tag gefährlich gemacht, nicht nur auf den letzten neun Kilometern. Es war wirklich Glück, dass niemand zu Sturz kam", fand er noch Worte zu den wirklich heftigen Wetterbedingungen auf dem 140 Kilometer langen Abschnitt.

"Wir haben allen Grund, heute zu feiern, denn alles ist nach Plan gelaufen. Die nächsten Etappen sind etwas für die Kletterer und wir hoffen, dass unser toller Teamgeist eine gute Motivation für unsere Kletterer sein wird", jubelte der Sportliche Leiter Christian Pömer, nachdem auch seine beiden Kapitäne Davide Formolo und Rafael Majka die ersten Tage gut überstanden haben und im Gesamtklassement nach wie vor aussichtsreich in den Top Ten liegen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

28.10.2019Martens wurmt Roglics verpasster Giro-Sieg

(rsn) - Nach 60 Renntagen beendete Paul Martens vor drei Wochen beim belgischen Eintagesrennen Binche - Chimay - Binche ein Radsportjahr, in dem er sich wieder in den Dienst der Mannschaft gestellt ha

01.08.2019Sieg in der Wallonie: Cimolai kämpft sich aus Lebenskrise

(rsn) - Davide Cimolai (Israel Cycling Academy) hat sich aus einer Lebenskrise gekämpft und ist bei der Tour de Wallonie (2.HC) auch sportlich wieder in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Der Italiener

10.07.2019Dumoulins Knieverletzung schlimmer als gedacht

(rsn) - Tom Dumoulins Knieverletzung, die ihn beim Giro d`Italia zum Ausstieg und auch zur Absage der Tour de France zwang, ist schlimmer als befürchtet. Wie die niederländische Zeitung De Telegraa

05.06.2019Wird Lopez für Schlag gegen Zuschauer doch noch bestraft?

(rsn) - Im laufenden Giro d´Italia entging Miguel Angel Lopez (Astana) einer Strafe, als er im letzten Anstieg der Italien-Rundfahrt von einem Zuschauer zu Boden gerissen worden war und diesen deshal

04.06.2019Giro d´Italia 2019: Analyse, Tops & Flops

(rsn) - Im gemeinsamen Podcast von radsport-news.com und meinsportpodcast.de werfen Malte Asmus, Eric Gutglück und Marc Winninghoff einen Blick zurück auf den 102. Giro d’Italia, der mit dem über

04.06.2019Martens: “Movistar hatte immer alles unter Kontrolle“

(rsn) - Zum erhofften Gesamtsieg hat es nicht gereicht, aber Jumbo - Visma scheint auch mit dem dritten Platz von Primoz Roglic beim Giro d’Italia zufrieden zu sein. Routinier Paul Martens etwa, der

04.06.2019Bora - hansgrohe kehrt mit vielen Lorbeeren vom Giro zurück

(rsn) - Mit drei Etappensiegen, dem Maglia Ciclamino sowie einem sechsten Gesamtrang kehrte das deutsche Team Bora - hansgrohe vom 102. Giro d’Italia zurück. Zudem erreichten alle acht Fahrer am

03.06.2019Startet der Giro 2020 im Zwift-Stil?

(rsn) - Seit einiger Zeit kursieren Gerüchte, wonach der Giro d’Italia 2020 mit einem “virtuellen Zeitfahren“, vergleichbar den Zwift-Wettbewerben, beginnen könnte. Möglicherweise handelt es

03.06.2019Gazzetta: Team Ineos will Carapaz´ Gehalt verzehnfachen

(rsn) – Mit Chris Froome und Geraint Thomas hat das Team Ineos die Tour-Sieger der vergangenen vier Jahre in seinen Reihen. Dazu kommen mit den aufstrebenden Egan Bernal und Pavel Sivakov zwei Talen

03.06.2019Cipollini: “Ackermann ist der perfekte Athlet“

(rsn) - Mario Cipollini hält Pascal Ackermann (Bora - hansgrohe) nach dessen Auftritt beim 102. Giro d’Italia für einen potenziellen Mailand-Sanremo-Gewinner. "Ackermann ist der perfekte Athlet un

03.06.2019Roglic empfindet seinen dritten Platz wie einen Sieg

(rsn) - Nach einer grandiosen ersten Giro-Hälfte mit den Siegen in den beiden Zeitfahren und vier Tagen im Rosa Trikot lief bei Primoz Roglic (Jumbo - Visma) seit der 15. Etappe mit dem schlecht orga

03.06.2019Nibali: “Ich habe nichts zu bereuen“

(rsn) - Zwar machte Vincenzo Nibali (Bahrain - Merida) im abschließenden Zeitfahren des 102. Giro d’Italia nochmals deutlich Boden gegenüber Richard Carapaz (Movistar) gut. Die 49 Sekunden, die de

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine