--> -->
17.01.2019 | (rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.
Teil 2: Bahrain - Merida
Rückblick 2018: Die Saison begann perfekt mit dem Sieg von Vincenzo Nibali bei Mailand-Sanremo, doch damit hatte das Team auch schon seinen sportlichen Höhepunkt des Jahres erreicht. Die Hoffnungen auf einen guten Tour-de-France-Auftritt des Italieners beendete ein unachtsamer Zuschauer während der Bergankunft nach Alpe d’Huez – Nibali zog sich bei der Kollision einen Wirbelbruch zu. Bei der Vuelta a Espana fuhr der Italiener angeschlagen hinterher, zum Jahresende belegte er immerhin Platz zwei bei Il Lombardia.
Einen starken Spätsommer zeigte Matej Mohoric: Der Neuzugang sicherte sich innerhalb von zwei Wochen die Gesamtsiege bei der BinckBank Tour und der Deutschland Tour, im Mai sorgte er für den einzigen Grand-Tour-Etappensieg beim Giro d’Italia. Einen weiteren bedeutenden Erfolg verbuchte Sonny Colbrelli bei der Tour de Suisse – insgesamt blieb die Ausbeute mit nur vier WorldTour-Siegen allerdings dürftig. Für schlechte Schlagzeilen sorgte ein positiver EPO-Test von Kanstantsin Siutsou.
Die wichtigsten Zu- und Abgänge: Im dritten Jahr seines Bestehens vollzieht Bahrain - Merida einen mittelgroßen Umbruch. Mehr als ein Drittel des Kaders musste gehen, darunter altgediente Profis wie Giovanni Visconti (Neri Sottoli), Enrico Gasparotto (Dimension Data), und Ramunas Navardauskas (Delko Marseille Provence), ihr Karriereende verkündeten Franco Pellizotti und Borut Bozic. Neue Arbeitgeber fanden außerdem Niccolò Bonifazio (Direct Energie) und die Izagirre-Brüder Gorka und Ion sowie Manuele Boaro (alle Astana).
Auf die elf Abgänge reagierte das Management mit jungen Fahrern und zum Teil imposanten Neuverpflichtungen. Mit Klassikerspezialist Dylan Teuns, Kletterer Damiano Caruso und Zeitfahrweltmeister Rohan Dennis wurden gleich drei renommierte Profis von BMC verpflichtet. Dennis galt dabei als eine der begehrtesten Transferpersonalien zur neuen Saison, 2018 gewann der Australier sechs seiner acht Auftritte im Einzelzeitfahren und sicherte sich Siege bei der WM, dem Giro und der Vuelta.
Sinnvoll für beide Seiten erscheint die Verpflichtung des deutschen Sprinttalents Phil Bauhaus, der sich nach seinem Weggang von Sunweb künftig deutlich mehr Möglichkeiten erhofft. Mit seinem erfahrenden Landsmann Marcel Sieberg (Lotto Soudal) bewies das Team zudem ein gutes Händchen als Anfahrer und Mentor. Jan Tratnik gilt als zuverlässiger Allrounder und Helfer, Stephen Williams und Andrea Garosio dürfen sich als Neo-Profis im Team beweisen. Für Aufsehen sorgte auch der Deal mit der McLaren-Groupe - bislang vor allem aus dem Motorsport und der Formel 1 bekannt -, die künftig als 50-prozentiger Teilhaber des Teams auftritt und der sich auch hinsichtlich der technologischen Zusammenarbeit als fruchtbarer Partner erweisen kann.
Im Fokus: Bahrain - Merida hat durch die Neuzugänge deutlich an Profil gewonnen, Galionsfigur bleibt aber der 34-jährige Nibali, der sowohl sportlich als auch vertraglich im Fokus steht. Sein Arbeitspapier endet zum Saisonende, die Teamleitung möchte unbedingt verlängern, Nibali hält sich seine Zukunft hingegen noch offen. Zuletzt gab es Gerüchte um Trek - Segafredo als künftigen Arbeitgeber. Dass das Tauziehen um seine Person gerechtfertigt ist, möchte Nibali mit ambitionierten Plänen beweisen. Sein Saisonprogramm sieht den Doppelstart bei Giro d’Italia und Tour de France vor – wobei sein Auftritt beim Giro Priorität genießt. Ein dritter Gesamterfolg nach 2013 und 2016 ist das erklärte Ziel, die Italien-Rundfahrt sieht für ihn aber auch das Kräftemessen mit der jüngeren Generation um Tom Dumoulin, Miguel Angel Lopez, Simon Yates oder Egan Bernal vor – und wird Aufschluss darüber geben, ob Nibali immer noch um einen Grand-Tour-Titel fahren kann.
Aufgepasst auf … Matej Mohoric. Der Slowene war auch vor 2018 kein unbeschriebenes Blatt, zählte da bereits einen Etappenerfolg bei der Spanien-Rundfahrt sowie den Junioren- und U23-Weltmeister zu seiner Vita. Dennoch haben die Erfolge der abgelaufenen Saison viel am Status des 24-Jährigen verändert. Mohoric, bereits seit seinem 19. Lebensjahr Profi, wirkt mittlerweile angekommen im Radsport und ist auf den besten Weg, sich als einer der besten Allrounder im Feld zu etablieren. Bei Bahrain - Merida rückt er zunehmend in eine Führungsrolle und peilt künftig sowohl die Ardennen- als auch die Pavé-Klassiker in Belgien an. Außerdem könnte sein Debüt bei der Tour de France anstehen. Genügend Gründe, um Mohoric in der kommenden Saison im Auge zu behalten.
Ausblick 2019: Nibali bleibt der wichtigste Baustein für eine erfolgreiche Saison, doch Bahrain - Merida hat seine Abhängigkeit von den Auftritten des Sizilianers deutlich verringert. Das gilt besonders mit Blick auf die Klassiker: Neuzugang Teuns wie auch Colbrelli haben in der Vergangenheit mehrfach angedeutet, einen großen Sieg in den Beinen zu haben, vor allem in den Ardennen. Und auch Mohoric bringt sich als künftiger Protagonist für die Frühjahrsklassiker in Stellung. Das Trio kommt außerdem für Tagessiege bei Etappenrennen in Frage, Teuns und Mohoric sogar für die Gesamtwertung bei einigen einwöchigen Rundfahrten. Eine deutliche Verstärkung ist zudem Dennis, der im Zeitfahren diverse Siege garantiert und auch im Hinblick auf die langfristigen Grand-Tour-Pläne des Teams gute Perspektiven eröffnet.
Noch sind die großen Rundfahrten allerdings Nibalis Domäne, der mittlerweile mit dem Österreicher Hermann Pernsteiner, Domenico Pozzovivo sowie Neuzugang Caruso auf eine anständige Helfergarde zählen kann. Colbrelli bleibt der Mann für die anspruchsvollen Sprintankünfte, mit Bauhaus hat man sich aber auch auf diesem Feld breiter und besser aufgestellt. Der 24-Jährige steigt zum Sprintkapitän auf und soll sich in den klassischen Massensprints den großen Namen der Szene stellen. Ein gewisser Erfahrungs- und Entwicklungsprozess wird mit einkalkuliert sein, entsprechend sind von Bauhaus 2019 (noch) keine ganz großen Dinge zu erwarten – den einen oder anderen Sieg schließt das aber nicht aus. Großes Entwicklungspotenzial in Sachen Rundfahrten bietet außerdem der 22-jährige Ukrainer Mark Padun. In Summe kommt Bahrain - Merida auf ausreichend Optionen für eine erfolgreiche Saison.
Eckdaten:
Land: Bahrain
Hauptsponsor: Bahrain Petroleum Company/Merida
Branche: Wirtschaftsunternehmen aus Bahrain/Radhersteller
Teamchef: Brent Copeland
Radausrüster: Merida
Fahrer im Aufgebot: 25
WorldTour-Ranking 2018: 9
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 18:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 17:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 16:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 15:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 14:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 13:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 12:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 11:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote.Teil 10:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote. Teil 9:
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote. Teil 8
(rsn) - Auch in diesem Jahr stellen wir zu Saisonbeginn alle 18 WorldTour-Teams vor und analysieren die vergangene Saison, die Transferpolitik sowie die Stärken und Schwächen der Aufgebote. Teil 7
(rsn) – Spätestens nach der Saison 2022 schien der Horror-Sturz von Fabio Jakobsen (Picnic - PoostNL) aus der Polen-Rundfahrt aus dem Jahr 2020 endgültig vergessen, der heute 28-Jährige fuhr mit
(rsn) – Kaum hat die UCI die Bestätigung einer möglichen dritten Wildcard für die Grand Tours im Jahr 2025 bekanntgegeben, ist auch die ASO als Veranstalterin der Tour de France nun bereits vorge
(rsn) – Ihren ersten UCI-Sieg feierte Lorena Wiebes im Jahr 2018. Das war damals im Mai beim Dorpenomloop in Aalburg, einem Rennen, das heute nicht mehr ausgetragen wird. Damals war sie 19 Jahre alt
(rsn) – Nachdem sich das Professional Cycling Council (PCC) bereits für ein zusätzliches 23. Team bei den Grand Tours ausgesprochen hatte, hat nun auch das UCI Management Komitee die Entscheidung
(rsn) – Auch wenn die Weltklasse-Sprinterin Charlotte Kool (Picnic – PostNL) beim überlegenen Sieg von Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) bei Gent-Wevelgem (1.UWT) chancenlos aussah, war die 25-
(rsn) - Für die Teams Lotto – Kern Haus – PSD Bank und Rembe – rad-net ist mit unterschiedlichen Gefühlen eine insgesamt erfolgreiche Olympia´s Tour zu Ende gegangen und Run & Race - Wibatech
(rsn) – Olav Kooij (Visma – Lease a Bike) hat sich bei seinem Sturz 72 Kilometer vor dem Ziel bei Gent-Wevelgem (1.UWT) das Schlüsselbein gebrochen. Das bestätigte das niederländische Team vi
(rsn) – Durch die immer früheren Attacken der Favoriten bei den belgischen Frühjahresklassikern hat sich die Taktik, über die frühe Ausreißergruppe vor das Rennen zu kommen, in den letzten Jah
(rsn) – Dwars door Vlaanderen (1.UWT) ist eines der kürzesten flämischen Eintagesrennen des Frühjahrs. Im vergangenen Jahr etwa betrug die Distanz "nur" 183,7 Kilometer. Für die Fahrer ist das
(rsn) – Es war schon eine sehr eindrucksvolle Show, die Mads Pedersen (Lidl – Trek) mit seiner 56 Kilometer langen Soloflucht beim 87. Gent-Wevelgem in Flanders Fields bot. Als wäre nichts weiter
(rsn) – John Degenkolb (Picnic – PostNL) hat beim 87. Gent-Wevelgem (1.UWT) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er trotz seiner 36 Jahrebei harten, langen Eintagesrennen immer noch mit der
(rsn) - Primoz Roglic (Red Bull - Bora - hansgrohe) hat mit seinem Gesamtsieg bei der Katalonien-Rundfahrt eindrucksvoll bewiesen, dass er in bestechender Form ist. Der 35-jährige Slowene zeigte nic