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07.07.2018 | (rsn) - Das wie immer herausragend stark besetzte Team Sky hat auch diesmal wieder den Top-Favoriten im Kampf um das Gelbe Trikot in seinen Reihen, tritt allerdings auch mit einem „Plan B“ an.
Rückblick 2017: Die britische Equipe fuhr den fünften Tour-Gesamterfolg in sechs Jahren ein. Dabei sprach Sieger Chris Froome selber von seiner bislang schwersten Frankreich-Rundfahrt. Die Route war weniger berechenbar, die Etappen verliefen chaotischer. Und trotzdem feierte der Brite am Ende ungefährdet seinen vierten Gesamtsieg. Die Konkurrenz hatte Froome und seinen Helfern zu wenig entgegenzusetzen. Die größte Gefahr kam fast noch aus dem eigenen Team: Mikel Landa beendete die Rundfahrt auf Platz vier und schien teilweise nur widerwillig die Helferrolle für Froome auszuführen. Den einzigen Etappenerfolg verbuchte jedoch nicht der Gesamtsieger, sondern Geraint Thomas im Auftaktzeitfahren von Düsseldorf. Der Waliser verteidigte das Gelbe Trikot drei Tage, ehe er es an Froome weitergab. Nach einem Sturz auf der 9. Etappe endete die Tour für Thomas vorzeitig.
Ausblick 2018: Es mag kein Zweifel daran bestehen, dass Chris Froome gegenwärtig der beste Rundfahrer der Welt ist. Er düpiert im Zeitfahren den Großteil der Konkurrenz und ist in Top-Verfassung auch im Hochgebirge nicht zu distanzieren. Hinzu kommt seit jeher die stärkste Helferriege und seit einigen Jahren eine bemerkenswerte Raffinesse in der Auswahl an taktischen und strategischen Mitteln. War in den Jahren 2013 und 2015 noch der zermürbende Sky-Zug in den Bergen das Patentrezept, kamen zuletzt erfolgreich überraschende Attacken bergab, bei Windstaffeln sowie eine herausragende und effiziente Renneinteilung hinzu. Das demonstrierte Froome eindrucksvoll im Mai mit seinem Sieg beim Giro d’Italia, bei dem er die Konkurrenz zwei Wochen lang über seine Verfassung zweifeln ließ, ehe er mit einem 80-Kilometer-Solo auf der vorletzten Alpenetappe alles und jeden in Italien auf den Kopf stellte. Erkenntnis: Sky und Froome scheinen der Konkurrenz in jeglicher Hinsicht voraus zu sein. Es ist eine Dominanz, die die seine Kontrahenten beinahe machtlos aussehen lässt.
Froome ist auch dieses Jahr der Top-Favorit
Nun peilt der Titelverteidiger das berühmte Double als Gesamtsiegen bei Giro und Tour in einer Saison an. Es bleibt abzuwarten, wie Froome die Strapazen des Giro wegsteckt, seitdem war er nicht mehr im Einsatz. Im vergangenen Jahr brach Nairo Quintana nach seinem Giro-Auftritt bei der Tour regelrecht ein. Allerdings begünstigt Froome der Terminplan mit einer Woche mehr Abstand zwischen den beiden Rundfahrten, zudem wird Sky auch für dieses Vorhaben einen Masterplan entwickelt haben. Es winkt außerdem Historisches: Ein weiterer Gesamtsieg und Froome steht auf einer Stufe mit den fünffachen Rekordsiegern Jacques Anquetil, Eddy Merckx, Bernard Hinault und Miguel Indurain.
Hinsichtlich der diesjährigen Route stehen seine Chancen dabei nicht schlecht. Ein Geschenk ist das Mannschaftszeitfahren der 3. Etappe: Bereits beim Critérium du Dauphiné fuhr Sky (ohne Froome) auf vergleichbarer Strecke der Konkurrenz davon und legte den Grundstein für den späteren Gesamtsieg durch Geraint Thomas. Bei der Tour ist das Team nun noch stärker besetzt, und auch wenn einige Mannschaften wie BMC, Quick-Step Floors oder Sunweb ähnlich gut aufgestellt sind, so wird Froome vielen Konkurrenten an diesem Tag bereits Minuten abnehmen. Ansonsten wird der 33-Jährige - wie die meisten der anderen Klassementfahrer auch - drei Kreuze machen, wenn das Roubaix-Teilstück ohne größeren Schaden überstanden ist.
In den Bergen wirkte er indes bislang nie groß in Schwierigkeiten bei der Tour. Das neue Format aus kurzen, knackigen Bergetappen mögen manche zwar als Nachteil sehen, doch gerade Sky hat in den vergangenen Jahren mehrfach bewiesen, sich neuen Herausforderungen perfekt anzupassen. Zusätzlich liegt Froome das 31 Kilometer lange Zeitfahren der 20. Etappe nach Espelette.
Unerfreuliche Begleitumstände
Und doch ist es alles andere als eine normale Tour für ihn. Erst wenige Tage vor dem Start entlasteten der Radsport-Weltverband UCI und die Welt-Antidopingagentur WADA Froome in der Salbutamol-Untersuchung. Doch weder die Begründung noch sein Verhalten und das von Sky während des Verfahrens kamen überall gut an: Glaubwürdigkeit und Reputation sind weiter gesunken. Es regt sich Widerstand, von ehemaligen Fahrern, aber auch aus dem aktuellen Peloton. In Sachen Zuschauersympathien wies Sky mit seiner Dominanz und den Auftritten ohnehin nie die höchsten Werte auf: von Buhrufen bis zu einem Wurf mit einem Urinbecher – Froome musste schon einiges durchleben. Für diese Tour dürften die Anfeindungen nicht geringer werden. Wie weit das Einfluss auf seine Leistung nimmt, bleibt abzuwarten. Eine unbeschwerte Tour sieht jedoch anders aus.
Bernal – die große Überraschung dieser Tour?
Sportlich kann Froome sich zumindest wieder auf eine Helfergarde der Extraklasse verlassen. Im Peloton gibt es kaum bessere Edelhelfer als Wout Poels und Geraint Thomas, die über das Potenzial verfügen, selber in die Top Ten der Gesamtwertung zu fahren. Thomas gilt diesmal als Plan B, falls Froome Probleme bekommen sollte. Mit dem Polnischen Meister Michal Kwiatkowski sowie Tour-Debütant Gianni Moscon sind außerdem zwei Allrounder dabei, die Froome auf fast jedem Terrain eine wertvolle Hilfe sind. Neuzugang Jonathan Castroviejo gilt als Spezialist für das Mannschaftszeitfahren und Luke Rowe als "Capitain de Route" für die Flachetappen und nach Roubaix. Der Rheinbacher Christian Knees, im Mai beim Giro dabei, schaffte es dieses Jahr nicht ins Aufgebot.
Das größte Potenzial, neben Froome Schlagzeilen bei dieser Tour zu liefern, hat allerdings Egan Bernal. Der erst 21-jährige Kolumbianer gilt als Überflieger der Saison, sicherte sich den Gesamtsieg der Kalifornien-Rundfahrt und erreichte Platz zwei bei der Tour de Romandie. Damit löste er sein Ticket zur Tour-Premiere und gilt bereits jetzt als künftiger Anwärter auf das Gelbe Trikot. In erster Linie ist auch Bernal als Helfer eingeplant. Setzt der schmächtige Kletterer allerdings seine überragende Saison fort, ist ihm auf Anhieb eine Überraschung in der Gesamtwertung zuzutrauen – möglicherweise auch der Sieg in der Nachwuchswertung.
Das Aufgebot: Egan Bernal (COL), Jonathan Castroviejo (ESP), Michal Kwiatkowski (POL), Chris Froome (GBR), Gianni Moscon (ITA), Wout Poels (NED), Luke Rowe (GBR), Geraint Thomas(GBR)
Land: Großbritannien
Hauptsponsor: Sky
Branche: Medienkonzern
Teamchef: David Brailsford
Radausrüster: Pinarello
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