Italiener feiert vierten Giro-Tagessieg

Viviani gewinnt eine für Bennett perfekte Etappe

Foto zu dem Text "Viviani gewinnt eine für Bennett perfekte Etappe"
Elia Viviani (Quick-Step Floors) feiert seinen vierten Giro-Etappensieg 2018. | Foto: Cor Vos

23.05.2018  |  (rsn) - Im vergangenen Jahr holte Fernando Gaviria für das Quick-Step Floors-Team beim Giro d’Italia vier Etappensiege und das Trikot des besten Sprinters. 20147 ist Elia Viviani, seit dieser Saison Mannschaftskollege des Kolumbianers, der im Sommer sein Tour-Debüt geben wird, auf dem besten Weg, dessen Rekord sogar noch zu überbieten.

Nachdem der 29-jährige Italiener am Mittwoch die 17. Etappe des 101. Giro zu seinen Gunsten entschieden hat, bleibt ihm am Sonntag zum großen Finale in Rom sogar noch die Möglichkeit auf einen fünften Tageserfolg. Da Sam Bennett (Bora-hansgrohe), schärfster Konkurrenten im Kampf um die Punktewertung, im Massensprint nach 155 Kilometern zwischen Riva del Garda und Iseo nur Rang zwei blieb, liegen zwischen den beiden besten Sprintern dieser Italien-Rundfahrt nun wieder 58 Punkte, nachdem Bennett mit seinen beiden Etappensiegen Ende der vergangenen Woche den Abstand auf zwischenzeitlich 22 Zähler reduziert hatte.

Keine Änderungen gab es auf den ersten Positionen der Spitze der Gesamtwertung: Simon Yates (Mitchelton-Scott) verteidigte seinen Vorsprung von 56 Sekunden im Gesamtklassement gegenüber Titelverteidiger Tom Dumoulin (Sunweb). Auf Rang drei folgt der Italiener Domenico Pozzovivo (Bahrain-Merida/+3:11).

Bei der vorletzten Chance für die schnellen Männer hatte Bennetts Team nichts unversucht gelassen, dem Kapitän den dritten Tagessieg zu ermöglichen. Bora-hansgrohe zählte zu den großen Aktivposten einer turbulenten und mit Höchstgeschwindigkeit absolvierten Etappe, auf der Viviani sich bis zu den letzten beiden Kilometer, als prasselnder Regen für glitschige Straßen sorgte, clever versteckte.

Nach perfekter Vorarbeit seines Anfahrers Fabio Sabatini sprintete er dann vom Hinterrad des Niederländers Danny van Poppel (LottoNL-Jumbo) zum nächsten Sieg und ließ Bennett, der auf dem letzten Kilometer eingebaut war und erst spät aus ungünstiger Position aus antreten konnte, deutlich hinter sich. Dritter wurde Vivianis Landsmann Niccolo Bonifazio (Bahrain-Merida), van Poppel, der weiter vergeblich einem Etappensieg hinterher fährt, blieb nur Rang vier.

"Sabatini ist wieder top, ihr habe gesehen, wie er angefahren ist. Stybar hat perfekt gearbeitet, ich wollte eigentlich nur Bennett kontrollieren, aber dann haben die Jungs die Initiative in die Hand genommen. Einfach klasse“, lobte Viviani seinen erfahrenen Landsmann, der auf der Zielgerade bei widrigen Bedingungen dennoch etwas zu früh den Sprint angezogen hatte. "Wir haben heute ein bisschen spekuliert, aber wir haben das richtig gemacht. Der vorletzte Sprint wäre perfekt für Bennett, wie wir dachten. Wenn er heute Punkte auf uns gut gemacht hätte, dann wäre er näher ans Trikot rangekommen. Wir wollten heute nicht die Verantwortung übernehmen, unser nächstes Ziel wäre Rom (die Schlussetappe) gewesen.“

Dagegen lief es für Bennett nur bis zur Zielgerade nach Wunsch. "Ich bin einige Male weggerutscht und habe dann die Nerven verloren. Ich hatte wieder die Beine, kam aber einfach nicht raus“, sagte Bennett, der im Finale eingebaut war und erst spät seinen Sprint starten konnte, im Ziel zu Eurosport. "Es ging nur ums Timing ... ich kam von hinten und war einfach zu spät. Es ist nur ... ich habe viel hineingesteckt."

Das traf nicht nur auf den 27-Jährigen zu, sondern im gleichen Maße auch auf seine Helfer. Denn Bora-hansgrohe setzte alles daran, alle Ausreißversuche an diesem Tag zu vereiteln. Zunächst gelang das in Zusammenarbeit mit anderen Teams im Fall einer Gruppe, die sich gleich nach dem Start im ersten Berg des Tages davon gemacht hatte. Als nach mehr als 100 Kilometern gleich 22 Fahrer davonzogen, war es wieder das Team aus Raubling, das die Kontrolle übernahm.

Der heute wieder sehr starke Luis Leon Sanchez (Astana) und Alessandro De Marchi (BMC) wurden als letzte der Ausreißer elf Kilometer vor dem Ziel gestellt. Das gleiche Schicksal ereilte den Niederländer Maurits Lammertink (Katusha-Alpecin) auf den letzten drei Kilometern.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

14.05.2024Pogacar rechnet in zweiter Giro-Hälfte mit Attacken seiner Gegner

(rsn) – Angesichts des deutlichen Vorsprungs von 2:40 Minuten auf den zweitplatzierten Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) und in überlegener Manier herausgefahrenen drei Etappensiegen zweifelt ka

14.05.2024Kooij, Kanter und Vernon nicht mehr beim Giro dabei

(rsn) – Die Fraktion der Sprinter beim Giro d’Italia ist nach dem ersten Ruhetag um gleich drei Namen geschrumpft. Olav Kooij (Visma – Lease a Bike), Max Kanter (Astana Qazaqstan) und Ethan Vern

14.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 10. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

14.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir jeden Morgen

13.05.2024Bergankunft Nr. 3: Kurze Etappe, langer Schlussanstieg

(rsn / ProCycling) – Schon in der ersten Woche des 107. Giro d´Italia hat es Ausreißversuche gegeben, die von Erfolg gekrönt waren. Doch erst die 10. Etappe durch den südlichen Apennin weist ein

13.05.2024Martinez und Bora wollen nicht nur Platz 2 verteidigen

(rsn) – Sollte der Status Quo beim Giro d´Italia auch nach der Schlussetappe in Rom noch Bestand haben, so wäre man bei Bora – hansgrohe sicher zufrieden. Ein zweiter Gesamtplatz mit Kapitän Da

13.05.2024Schachmann: Etappenjäger in wichtiger Doppelfunktion

(rsn) – Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe) hat sich von seinem Sturz 58 Kilometer vor dem Ziel der 9. Etappe beim Giro d´Italia bereits recht gut erholt. Das bestätigte der 30-Jährige am

13.05.2024Mit Rouvy Grand-Tour-Recon im Wohnzimmer?

(rsn) - Analoge und digitale Welten verschränken sich immer mehr, auch beim Radsport. Auf besondere Weise dreht Rouvy mittlerweile die Schraube weiter. Auf der 2017 von den Brüdern Petr und Jiri Sam

13.05.2024Erholter Démare kehrt in Dünkirchen ins Feld zurück

(rsn) – Nachdem er aufgrund von Erschöpfungserscheinungen seine Klassikerkampagne bereits nach Gent-Wevelgem am 27. März hatte beenden müssen, kehrt Arnaud Démare (Arkéa - B&B Hotels) in seiner

13.05.2024Thomas kritisiert Neapels Straßen: “War ein absolutes Gemetzel“

(rsn) – Ein astreiner Massensprint und breite Straßen auf den letzten Kilometern: Auf den ersten Blick war das Finale der 9. Etappe beim Giro d´Italia in Neapel nichts Besonderes. Doch im Peloton

13.05.2024Die letzten Hügel taten Milans Beinen weh

(rsn) – Im vergangenen Jahr musste sich Jonathan Milan in Neapel am Ende der damaligen 6. Giro-Etappe Mads Pedersen geschlagen geben. Damals stand der Italiener noch bei Bahrain Victorious unter Ver

13.05.2024Bringt der Flèche du Sud den erhofften “Bumms“?

(rsn) - Gleich fünf der neun deutschen Kontinental-Teams waren in der vergangenen Woche beim Fléche du Sud (2.2) dabei. In Luxemburg standen sie allerdings zumeist im Schatten ihrer für internatio

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)