Trotz großem Vorsprung: “Alles kann passieren“

Pogacar rechnet in zweiter Giro-Hälfte mit Attacken seiner Gegner

Von Matthias Seng

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Nach der für ihn fast perfekt verlaufenen ersten Giro-Woche hat Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) gut lachen. | Foto: Cor Vos

14.05.2024  |  (rsn) – Angesichts des deutlichen Vorsprungs von 2:40 Minuten auf den zweitplatzierten Daniel Martinez (Bora – hansgrohe) und in überlegener Manier herausgefahrenen drei Etappensiegen zweifelt kaum noch jemand daran, dass Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) gleich bei seiner ersten Teilnahme den Giro d’Italia gewinnen wird – so der Slowene nicht stürzen oder erkranken sollte.

Der über allen schwebende Top-Favorit will sich aber nicht in vermeintlicher Sicherheit wiegen, wie er selber bei der Presskonferenz am ersten Ruhetag in Neapel betonte. "Ich erwarte immer noch Angriffe von meinen Konkurrenten, vor allem von Ineos", so der Träger des Rosa Trikots, der vor allem in der dritten Woche mit Attacken rechnet. "Sie haben mit Geraint (Thomas, Gesamtdritter, d. Red.) und Thymen Arensman (Gesamtneunter, d. Red.) zwei gute Karten, die sie spielen können. Insgesamt wird es mit all den Anstiegen noch ein hartes Rennen, alles kann passieren."

Allerdings präsentierte sich Pogacar auch voller Selbstbewusstsein –wenig verwunderlich angesichts des bisher perfekt verlaufenen ersten Teils des Rennens. "Wenn mir vor dem Start jemand gesagt hätte, dass ich jetzt mit 2:40 Minuten Vorsprung führen würde, hätte ich das sofort unterschrieben. Jetzt ist es so gekommen und es war bisher eine fast perfekte Woche für mich, sowohl in den Bergen als auch im Zeitfahren", so der 25-Jährige, der den deutlichen Abstand auch mit Blick auf die am 29. Juni in Florenz beginnende Tour de France als beruhigend wertete.

"Sicherlich ist die Tour in meinem Hinterkopf. Deshalb bin ich auch froh, dass ich einen größeren Vorsprung habe. Ich muss nicht zu sehr über das Limit hinausgehen, um es mit meinen Konkurrenten aufzunehmen", sagte Pogacar, dem es offensichtlich auch wichtig war, die Qualität seiner Helferriege bei der 107. Italien-Rundfahrt hervorzuheben.

"Ich habe mich ja mittlerweile daran gewöhnt, dass Medien und Konkurrenten versuchen, uns zu unterminieren, indem sie sagen, dass wir keine gute Mannschaft haben. Das kann jeder sagen, aber wir werden das Gegenteil zeigen, wir beweisen es immer wieder. Selbst wenn wir hier nicht die größten Namen haben, so arbeiten wir wirklich gut", erklärte er.

Auch wenn Pogacar in Vorausschau auf noch die anstehenden extrem schweren Bergetappen – “Der letzte Tag dieser Woche wird der härteste sein, den ich je gefahren bin“, sagte er über das 15. Teilstück, das über den Mortirolo nach Livigno führt – andeutete, die nächsten Herausforderungen dosiert angehen zu wollen, so zeigte er mit Blick auf die 10. Etappe dann doch die gewohnte Angriffslust. "Wenn es morgen wie in Prati di Tivo ist, können wir vielleicht den Sieg anstreben", kündigte er an, sich doch nicht nur auf die Verteidigung des Rosa Trikots beschränken zu wollen.

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