Sky traut Froome nach Zoncolan-Gala Giro-Sieg zu

Portal: “Wir wollen das Spiel bis zum Ende spielen“

Foto zu dem Text "Portal: “Wir wollen das Spiel bis zum Ende spielen“"
Wout Poels (Sky, vorn) zieht seinen Kapitän Chris Froome den Zoncolan hinauf. | Foto: Cor Vos

20.05.2018  |  (rsn) - Nach Chris Froomes sportlicher Wiederauferstehung ausgerechnet am berüchtigten Monte Zoncolan sah man im Ziel der 14. Giro-Etappe beim Team Sky nur strahlende Gesichter. Zwar machte der Brite im zehn Kilometer langen und fast zwölf Prozent steilen Schlussanstieg gegenüber seinen Konkurrenten nur jeweils wenige Sekunden gut. Doch von Froomes erstem Saisonsieg erhofft sich die Sportliche Leitung einen Motivationsschub und eine Signalwirkung auf die anderen Favoriten auf den Giro-Sieg.

“Ja, wir glauben weiter an das Double von Giro und Tour“, sagte Manager Dave Brailsford am Zoncolan zu radsport-news.com - und das, obwohl sein Top-Star, der am heutigen Sonntag 33 Jahre alt wird, als Fünfter der Gesamtwertung immer noch deutliche 3:10 Minuten hinter Spitzenreiter Simon Yates (Mitchelton-Scott) zurückliegt.

"Wir werden sehen, wie es von hier aus weitergeht. Wir haben immer gesagt, dass er jetzt in sein Formhoch kommen soll. Wenn er jetzt so stark ist, wird er es auch in der dritten Woche sein“, blickte Brailsford auf die entscheidenden Tage mit dem 34 Kilometer langen Einzelzeitfahren sowie den drei Bergankünften in Folge.

Besonders freute sich der Waliser natürlich über den Triumph am Zoncolan, den Froome beim Giro 2010 bereits einmal unter die Räder genommen und damals nur Rang 81 belegt hatte. Erst in den folgenden Jahren erwarb sich der in Kenia geborene Brite den Ruf des besten Rundfahrers der Welt. Und seine Klasse bestätigte Froome nach Brailsfords Ansicht am Samstag genau im entscheidenden Stadium des Giro. "Jeder große Champion findet seinen Weg, um zu gewinnen. Es ist jetzt auch leichter für das Team, dass er zu genau diesem Zeitpunkt den Tag damit beendet hat, die Hände in die Luft zu recken."

Auch Sportdirektor Nicolas Portal betonte die Bedeutung des Zoncolan-Triumphs für das gesamte Team. "Es war sehr schön, dass Chris diese Etappe gewonnen hat. Er hat es einfach verdient. Das ist gut für die Moral von allen“, sagte der Franzose zu radsport-news.com und sah sich im Vertrauen bestätigt, dass die Teamleitung in Froome auch nach dessen beiden Stürze und den zunächst schwächeren Leistungen in den Bergen setzte. "Wir haben ja immer die gleiche Taktikscheibe auf den Plattenteller gelegt, wir haben uns nicht verändert. Jetzt kommen auch die Resultate wieder. Wir haben Chris immer unterstützt, er glaubt an seine Ziele, die Truppe ist gut, auch mental, und wir wollen das Spiel bis zum Ende spielen“, fügte er an.

Fast genauso wichtig wie Froomes Sieg war die Vorstellung von Wout Poels, der wie sein Teamkollege auch rechtzeitig in Schwung zu kommen scheint und am Zoncolan Froome den Weg ebnete, um auf den letzten drei Kilometern die entscheidende Attacke setzen zu können. Dabei hatte der Kapitän sogar zwischenzeitlich Schwierigkeiten, am Hinterrad des Niederländers zu bleiben.

"Als Chris mir am Berg kurzzeitig nicht folgen konnte, habe ich keine Panik bekommen. Ich kannte das ja von anderen Anstiegen in der Vergangenheit, und wusste, dass er wieder herankommt“, kommentierte Poles gegenüber radsport-news.com die Szenen, die bei manchen Betrachtern erneute Zweifel ob Froomes Leistungsvermögen weckte. Die zerstreute der dann allerdings mit voller Wucht im Finale. So konnte Poels, am Zoncolan selber hervorragender Siebter, dann auch zufrieden bilanzieren: "Es war ein guter Tag für uns. Ich freue mich, dass auch bei mir die Form kommt. Auf dieser Leistung können wir aufbauen. Wir werden sehen, wohin das noch führt."

Ginge es nach Team Sky, dann bis ins Rosa Trikot, das am 27. Mai der Gewinner der diesjährigen Italien-Rundfahrt übergestreift bekommt.

Mehr Informationen zu diesem Thema

31.05.2018Selig nach Giro-Aus nun bei der Dauphiné in Ackermanns Diensten

(rsn) - Nach auskurierter Bronchitis, die ihn zur frühen Aufgabe beim Giro d`Italia zwang, befindet sich Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) seit neun Tagen wieder im Training und wird am Sonntag beim Cr

30.05.2018Zoncolan, Finestre und Co: gefahren, erledigt und nie wieder

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

30.05.2018Burger am Ruhetag und wieder neben der Freundin aufwachen

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

29.05.2018Froome hat keinen “Landis gemacht“, aber dass er fährt, tut weh

(rsn) - Fünf Tage ist es her, dass die radsport-news.com-Redaktion vor dem Café 3klang auf dem sonnigen Riegerplatz in Darmstadt zum Redaktionstreffen zusammensaß und die Planungen für die Tour de

29.05.2018Es herrschte vier Wochen eine super Stimmung

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Hinault: “Froome hätte nicht am Giro-Start stehen dürfen“

(dpa/rsn) - Der fünfmalige Tour-de-France-Sieger Bernard Hinault hat den frisch gekürten Giro-Gewinner Chris Froome heftig kritisiert. "Es gab einen Positiv-Test von ihm bei der letzten Vuelta. Er

29.05.2018Sushi als Belohnung - ohne den schlafwandelnden Zimmerkollegen

(rsn) - Sieben Deutsche haben den 101. Giro d`Italia in Angriff genommen, nur Rüdiger Selig (Bora-hansgrohe) konnte krankheitsbedingt Rom nach drei schweren Wochen nicht erreichen. Radsport-news.com

29.05.2018Von Höhen und Tiefen und dem Ende der Radsportdiät

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Viviani und Bennett: Giro-Seriensieger, sonst zweite Wahl

(rsn) - Ob er jetzt ein anderer Mann sei, wurde Sam Bennett (Bora-hansgrohe) nach seinem Etappensieg am Schlusstag des Giro d´Italia in Rom gefragt. Der Ire hatte gerade seinen dritten Tageserfolg be

28.05.2018Froome wechselte für die entscheidenden Tage den Sattel

(rsn) - Bevor Chris Froome (Sky) am vergangenen Freitag sein 80-Kilometer-Solo ins Rosa Trikot hinlegte, soll der Brite eine kleine, aber möglicherweise schwerwiegende Veränderung an seinem Material

28.05.2018Vom Reggae-Zimmer in die Hängematte auf der Alm

(rsn) - Mit dem 101. Giro d’Italia ist die erste große Landesrundfahrt des Jahres Geschichte und mit Felix Großschartner, Patrick Konrad (beide BORA-hansgrohe) und Georg Preidler (Groupama-FDJ) wa

28.05.2018Die letzten Tage des Giro d´Italia aus der Sicht von Dumoulin

(rsn) - Chris Froome (Sky) stellte den Giro d'Italia auf der 19. Etappe auf den Kopf - und zwar fast exakt so, wie Tom Dumoulin (Sunweb) es in Besprechungen mit der Sportlichen Leitung von Sunweb und

Weitere Radsportnachrichten

14.11.2024Bardet: “Sinnlos, an ethischen Radsport zu glauben“

(rsn) - Es war ein durchaus ungewöhnlicher Zeitpunkt, als Romain Bardet im Sommer, kurz vor der Tour de France, sein Karriereende ankündigte. Mindestens genauso ungewöhnlich ist das Rennen, das sei

14.11.2024Quintana beendet Spekulationen, Bonnamour gibt Kampf gegen Dopingsperre auf

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

14.11.2024Rhodos-Prolog-Experte mit Sturzpech im stärksten Rennen

(rsn) – Seine elfte Saison auf KT-Niveau ragt zwar nicht als seine beste heraus, dennoch zeigte Lukas Meiler (Team Vorarlberg) auch 2024, was er drauf hat. Seine beste Platzierung gelang ihm dabei

14.11.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

14.11.2024Schädlich übernimmt die deutschen Ausdauer-Spezialisten

(rsn) – Der Bund Deutscher Radfahrer hat einen neuen Nationaltrainer auf der Bahn für den Bereich Ausdauer. Lucas Schädlich, der seit 2019 die deutschen Juniorinnen unter seinen Fittichen hatte, Ã

14.11.2024Im Überblick: Die Transfers der Männer-Profiteams für 2025

(rsn) – Nachdem zahlreiche Transfergerüchte seit Monaten in der Radsportwelt zirkulieren, dürfen die Profimannschaften seit dem 1. August ihre Zu- und Abgänge offiziell bekanntgeben. Radsport

14.11.2024Schär wird Schweizer Nationaltrainer

(rsn) – Marc Hirschi, Stefan Küng und Co. haben einen neuen Nationaltrainer. Michael Schär wird mit Jahresbeginn 2025 die Verantwortung für die Schweizer Männer in den Bereichen Elite und U23 ü

14.11.2024Lotto Kern - Haus wird Development-Team von Ineos Grenadiers

(rsn) – In den vergangenen beiden Jahren war das deutsche Kontinental-Team Lotto Kern - Haus PSD Bank sogenannter Development-Partner von Red Bull – Bora – hansgrohe. Ab der kommenden Saison wi

14.11.2024Meisen kündigt baldiges Karriereende an

(rsn) – “Spätestens im Januar ist Schluss“, kündigte Marcel Meisen (Stevens) gegenüber RSN an. Der 35-Jährige ist in seine letzte Cross-Saison gestartet und will diese nicht mehr ganz zu End

14.11.2024Traumszenario mit kurzem Anfangsschock

(rsn) – Unverhofft kommt oft – dieser Spruch traf in dieser Saison auch auf Meo Amann zu. Mit dem Elite-Team Embrace The World in die Saison gestartet, bewarb er sich im Sommer auf einen Platz bei

13.11.2024Auch ein kurioser erster UCI-Sieg reichte nicht zum Profivertrag

(rsn) – Auch wenn er in dieser Saison seinen ersten UCI-Sieg einfahren konnte, so gelang Roman Duckert (Storck – Metropol) am Ende seiner U23-Zeit nicht der Sprung in ein Profiteam. Deshalb wird e

13.11.2024Ein Jahr geprägt von Stürzen und viel Unglück

(rsn) – Eigentlich wollte Mikà Heming (Tudor Pro Cycling) 2024 so richtig durchstarten. Die Klassikerkampagne in Belgien hatte er sich als erstes Saisonhighlight gesetzt, doch diese endete für den

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine