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06.05.2018 | (rsn) - Rohan Dennis (BMC) hat auf der 2. Etappe der Italien-Rundfahrt seine Sammlung an Führungstrikots der drei großen Rundfahrten vervollständigt. Nachdem er im vergangenen Jahr das Gelbe Trikot der Tour de France und das Rote Jersey der Vuelta a Espana trug, zog der Australier am Samstag auf dem Weg von Haifa nach Tel Aviv nach und sicherte sich nun auch das Rosa Trikot des Giro d’Italia.
Allerdings eroberte Dennis das Maglia Rosa nicht in seiner Paradedisziplin, dem Zeitfahren - so wie bei Frankreich- und Spanien-Rundfahrt 2017 -, sondern mit einer gut geplanten und clever ausgeführten Attacke am zweiten Zwischensprint des Tages, an dem er sich die drei Bonussekunden sicherte, die ausreichten, um einen Zwei-Sekunden-Rückstand auf Tom Dumoulin (Sunweb) in einen Vorsprung von einer Sekunde gegenüber den Titelverteidiger umzuwandeln. Dumoulin hatte am Freitag den Auftakt in Jerusalem mit weniger als zwei Sekunden Vorsprung auf Dennis für sich entschieden.
"Ich hätte das Trikot natürlich schon sehr gern gestern gehabt. Es nicht geklappt, um 1,3 Sekunden. Ich war mir heute nicht so sicher, ob wir etwas versuchen sollten, aber das Team hat mich überzeugt. Sie haben mich regelrecht dazu getrieben. Und ich bin froh, dass es geklappt hat. Es war richtig gutes Teamwork, das macht dieses Trikot auch so besonders“, sagte Dennis auf der gestrigen Pressekonferenz. "Das Gelbe hatte ich ja auch schon, nach einem Einzelzeitfahren, das Leadertrikot der Vuelta nach einem Teamzeitfahren. Hier war es Teamarbeit im Feld, etwas ganz Besonderes.“
Fast im Alleingang hatte die BMC-Equipe eine dreiköpfige Ausreißergruppe noch vor der einzigen Bergwertung des Tages zurückgeholt und ihrem Kapitän am kurz darauf folgenden Zwischensprint in die perfekte Ausgangslage für den Angriff auf das Rosa Trikot gebracht. Dennis verwies den späteren Etappengewinner Elia Viviani (Quick-Step Floors) auf Rang zwei, profitierte dabei aber davon, dass der Italiener sich seine Kräfte für das Ziel aufsparte. "Ich denke schon, dass Viviani sprintete, aber er gab nicht alles. Das war im Finale gut zu sehen, als er auf Etappensieg fuhr. Er hat mir (den Zwischensprint) nicht geschenkt, aber, seien wir ehrlich, es war schon so was in der Art.“
Wäre das Vorhaben schief gegangen, hätten Dennis und BMC nachgelegt, wie der Australische Zeitfahrmeister anfügte: "Einen Plan B hatten wir auch. Ich hatte mich schon im Feld umgehört, wer sich alles an einer Attacke beteiligen wollte.“
Nun kann Dennis trotz des nur denkbar geringen Vorsprungs einigermaßen gelassen den nächsten Tagen entgegenblicken. Auf der heutigen letzten Etappe des Israel-Gastspiels werden die Sprinter nochmals das Sagen haben, ehe der Giro nach dem ersten Ruhetag auf Sizilien fortgesetzt wird, wo am Donnerstag am Ätna die erste Bergankunft ansteht. Dort dürfte es dem Allrounder allerdings schwer fallen, gegen die Kletterexperten zu bestehen. "Jetzt will ich das Trikot erst einmal bis Italien verteidigen. Dann sehen wir weiter“, gab Dennis deshalb in Tel Aviv nur eine vorsichtige Prognose.
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