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03.05.2018 | (rsn) – Nach der Grandtour-Premiere im vergangenen Spätsommer bei der Vuelta steht für Nico Denz ab Freitag sein erster Start beim Giro d`Italia auf dem Programm. Die Italien Rundfahrt habe Denz schon immer fasziniert, wie er gegenüber radsport-news.com mitteilte. „Ich liebe die italienische Kultur, das Essen und vor allem den Kaffee“, sagte er.
Derzeit muss der AG2R-Profi noch mit dem Kaffee in Israel Vorlieb nehmen, wo die 101. Austragung die ersten drei Tage Station macht. „Während der hier in Jerusalem doch noch einige Wünsche offen lässt, hoffe ich vor allem auf einen guten Cappuccino am Morgen und einen starken Espresso vor dem Start“, so Denz mit einem Augenzwinkern.
Im Fokus sollen die nächsten drei Wochen aber die 21 zum Teil sehr schweren Etappen stehen. So bleibt auch nur wenig Zeit, sich mit den kulturellen und politischen Hintergründen Jerusalems zu beschäftigen. „Als Rennfahrer steht ganz klar das Rennen im Vordergrund. Daher gilt meine Konzentration auch dem Sport“, meinte der 24-Jährige.
Um sich für den Giro in Schwung zu bringen, bestritt er nach der Klassikerkampagne noch die Tour de Romandie. „Dort habe ich die Möglichkeit gehabt, es ruhig angehen zu lassen, so dass ich mich von den Klassikern erholt und fit für die kommenden Aufgaben fühlte“, so Denz, der anfügte: „Für den Giro stimmt die Richtung der Formkurve auf jeden Fall.“
Wichtig war die Tour de Romandie auch deshalb, weil Denz zuvor letztmals Mitte Februar eine Rundfahrt bestritt und in der Westschweiz nochmals ein Gefühl für die langen Pässe beim Giro bekam. „Es ist doch eine ganz andere Belastung, ob man zwei Minuten eine kurze Welle hochknallt oder über 30 Minuten gleichmäßig über einen langen Pass fährt“, erklärte er.
Die Hoffnungen bei AG2R ruhen beim Giro vor allem auf Alexandre Geniez, der schon mal Neunter in Italien war und auch diesmal wieder die Gesamtwertung anpeilt. „Er hatte ein starkes Frühjahr und hat sich dann auf dem Ätna spezifisch auf den Giro vorbereitet. Alex sollte man auf gar keinen Fall unterschätzen. Er ist immer für eine Überraschung gut“, prognostizierte der einzige Deutsche bei der französischen Equipe.
Da AG2R aber keinen Top-Sprinter und auch keinen Podiumsanwärter in der Gesamtwertung dabei hat, könnte Denz sich am einen oder anderen Tag auch mal auf Etappenjagd begeben. „Ich hoffe, dass ich den einen oder anderen Freifahrtschein bekommen werde. Man glaubt es kaum, ich war dieses Jahr noch kein einziges Mal in einer frühen Ausreißergruppe vertreten“, so Denz, der im bisherigen Saisonverlauf vor allem im Feld Arbeit für seine Kapitäne verrichten musste. „So musste ich im Feld von vorne fahren, um die einzuholen, die ich sonst begleitete“, fügte er schmunzelnd an.
In der ersten Woche wolle er sich allerdings mit einer offensiven Fahrweise noch etwas zurückhalten. „Ich habe keine klassische Rundfahrtvorbereitung genossen und muss erst mal schauen, wie ich mich vom Frühjahr erholt habe“, so Denz, der hofft, in Israel und Italien nun auch von seinem GrandTour-Debüt im letzten Spätsommer profitieren zu können.
„Bereits Anfang des Jahres habe ich gemerkt, dass ich tempofester bin als noch im Vorjahr. Ich habe mich allgemein nach vorne entwickeln können“, ist Denz optimistisch. Abgehakt ist dagegen, dass er im Vorjahr bei der Spanien-Rundfahrt gemeinsam mit Geniez von seinem Team aus dem Rennen genommen wurde, nachdem Bewegtbilder auftauchten, die zeigten, wie sich die Beiden vom Teamfahrzeug am Berg ziehen ließen. „Der Blick geht nach vorne. Aber eines ist sicher: Eine solche Schlagzeile wird es von mir hier nicht geben“, versprach Denz.
Vielmehr will der Deutsche mit seinen sieben Teamkollegen um Routinier Hubert Dupont sportliche Schlagzeilen schreiben. „Wir sind ein junges und dynamisches Team, gespickt mit erfahrenen Leuten. Wir sind immer für eine Überraschung gut und ein Etappensieg ist uns auch zuzutrauen. Wenn bei Geniez alles zusammenläuft kann er es in die Top 10 schaffen“, schloss Denz.
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