Giro d´Italia in Erklärungsnöten

Vegni: “Mit politischen Themen wollen wir nichts zu tun haben“

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Mauro Vegni lässt den Giro d´Italia 2018 in Jerusalem starten. | Foto: Cor Vos

03.12.2017  |  (rsn) - Giro-Boss Mauro Vegni glaubt, RCS Sport sei von der israelischen Regierung bei der Streckenpräsentation der Italien-Rundfahrt missverstanden worden und hat in einem Interview mit Gazzetta TV erklärt, der Konflikt sei größer dargestellt worden, als er war. "Es ist nichts wirklich großes passiert mit Israel, es gab viel Rauch, aber kein richtiges Feuer", so der Italiener.

Die Giro-Organisatoren hatten im Zuge der Streckenpräsentation am Mittwoch "West Jerusalem" als Start- und Zielort des Auftaktzeitfahrens angegeben. Über diese Wortwahl echauffierten sich Israels Sportministerin Miri Regev und Tourismusminister Yariy Levin. Sie sahen darin einen "Bruch von Vereinbarungen mit der israelischen Regierung" und drohten damit, dass diese sich vom Giro-Start distanzieren würde, sollte die Wortwahl nicht geändert werden. RCS Sport reagierte umgehend und machte aus West Jerusalem wieder Jerusalem.

"Sicherlich haben wir einen Fehler gemacht, als wir West Jerusalem auf die Karte schrieben", so Vegni nun. "Es war aber kein politischer Versuch, die Stadt in Ost und West zu teilen. Es war einfach ein technischer Name. Wir haben den Ort des Grande Partenza ja im September in Jerusalem als Jerusalem vorgestellt."

Seitdem sei man von vielen Leuten gefragt worden, wo genau das Auftaktzeitfahren stattfinde. "Also haben wir jetzt West Jerusalem als technische Information angegeben, nicht als politischen Namen", erklärte Vegni. "Wir haben immer gesagt, dass es eine tolle Möglichkeit ist, ein großes Sportereignis (nach Israel, Anm. d. Red.) zu bringen und dass wir nichts mit irgendwelchen politischen Themen zu tun haben wollen."

Das aber scheint unmöglich. Israel bezeichnet den Osten Jerusalems seit dem sechstägigen Krieg von 1967 und der dabei erfolgten Okkupation als Teil seiner vereinigten Hauptstadt, obwohl die Vereinnahmung des Ostens von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt wird. Die Palästinenser betrachten Ost Jerusalem als illegal besetzt durch die Israelis und hoffen, es künftig zur Hauptstadt ihres Staates machen zu können.

Unterschiedliche Menschenrechtsorganisationen haben den Giro-Start in Israel bereits kritisiert. Das European Coordination of Committees and Associations for Palestine (ECCP) wandte sich schon vor der Streckenpräsentation an RCS Sport und forderte die Italiener auf, den Startort des Giro d'Italia 2018 noch einmal zu überdenken, sowie Teams und Sponsoren, das Event zu boykottieren. Außerdem stellte das ECCP fest, dass RCS Sport Ost Jerusalem bereits bei der Bekanntgabe des Startortes im September fälschlicherweise als Teil Israels und seiner vereinten Hauptstadt dargestellt habe.

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