Auftakt mit drei Tagen in Israel

Giro: Grande Partenza 2018 mit Zeitfahren in Jerusalem

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Der Grande Partenza des Giro d´Italia wurde am Montag in Jerusalem vorgestellt. | Foto: Cor Vos

18.09.2017  |  (rsn) - Der Giro d’Italia 2018 beginnt am 4. Mai mit einem 10,1 Kilometer langen Einzelzeitfahren in Jerusalem und wird danach für zwei weitere Tage in Israel fortgesetzt, wo Etappen in nach Tel Aviv und Eilat anstehen. Das kündigte Renndirektor Mauro Vegni bei der offiziellen Präsentation des Grande Partenza am Montag in Jerusalem an, bei der auch die ehemaligen Gesamtsieger Alberto Contador und Ivan Basso dabei waren.

Mit dem Start in Israel beginnt erstmals in der Radsportgeschichte einer der drei GrandTours außerhalb Europas. Seit 2010 lassen die Organisatoren die Italien-Rundfahrt in jedem zweiten Jahr auf fremden Straßen beginnen: Amsterdam, Herning, Belfast und Utrecht lautete seitdem die Reihenfolge des Grande Partenza. Mit Israel betritt RCS im doppelten Wortsinn Neuland.

Nach dem Zeitfahren, dessen Start sich in der Nähe der historischen Stadtmauer befindet und das auf einem Rollerkurs mit einigen technischen Passagen sowie einer ansteigenden Zielgeraden ausgetragen wird, folgen zwei Etappen für die Sprinter. Die erste davon wird Haifa gestartet und endet nach 167 flachen Kilometern in Tel Aviv. Die 3. Etappe ist mit 226 Kilometern zwar deutlich länger, aber topografisch nicht anspruchsvoller. Das Rennen beginnt in Be’er Sheva und führt durch die Negev-Wüste nach Eilat am Roten Meer.

Wegen des dann folgenden Transfers nach Italien wird die Rundfahrt bereits am Freitag gestartet, um dann am Montag den ersten von drei Ruhetagen einzulegen. Auch wenn es noch keine Informationen darüber gibt, wo die 4. Giro-Etappe ausgetragen wird, dürfte Sizilien als nächste Station nahe liegen. Wie zudem die Nachrichtenagentur AFP meldete, soll der Giro in der Hauptstadt Rom am Vatikan zu Ende gehen.

Die Kosten für den Giro-Start in Israel, das im kommenden Jahr das 70. Jahr seines Bestehens feiert, sind nicht bekannt. Die israelische Regierung sieht das Sportereignis als gute Gelegenheit, den Tourismus zu befördern und das Image des Landes, das unter dem Konflikt mit den Palästinensern und der völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik in den besetzten Gebieten leidet, wieder aufzupolieren. Fest steht, dass Israel die größte Sicherheitsoperation seiner Geschichte bevorsteht.

Der Giro solle eine "Botschaft des Friedens, der Koexistenz und der Macht des Sports, Menschen zusammenzubringen, übermitteln", hieß es am Montag in einer Mitteilugn der Organisatoren. Italiens Sportminister Luca Lotti sagte: "Der Start in Jerusalem bildet eine Brücke zwischen unseren beiden Ländern, die aus Geschichte, Kultur und Traditionen besteht." Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat erklärte, er sei stolz, "das größte Sportereignis, das je in Israel stattfand, in Jerusalem abzuhalten."          

Mit der Vergabe des Grande Partenza in das kleine Land im Nahen Osten dürfte auch die Teilnahme des erst 2015 gegründeten Israel Cycling Academy-Teams so gut wie sicher sein. Der vom früheren Profi Ran Margaliot geleitete Rennstall besitzt seit dieser Saison eine Pro Continental-Lizenz und wird wohl bei der Wildcard-Vergabe berücksichtigt. Das Team hat für 2018 bereits eine Reihe von namhaften Fahrern wie Ben Hermans (von VMC), Ruben Plaza (Orica-Scott) oder Sondre Holst Enger (Ag2R) verpflichtet.


 

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