Spanier nach turbulenter Tour Neunter in Paris

Contador will es bei der Vuelta besser machen

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Contador will es bei der Vuelta besser machen"
Alberto Contador (Trek-Segafredo, re.) mit Chris Froome (Sky) bei der Tour de France | Foto: Cor Vos

25.07.2017  |  (rsn) - Auch nach einer langen sieglosen Zeit mit insgesamt drei zweiten Plätzen bei Paris-Nizza, der Katalonien- und der Baskenland-Rundfahrt ließ sich Alberto Contador (Trek-Segafredo) nicht aus der Ruhe bringen. Er betonte stets, dass die Tour sein großes Ziel sei. Nach mehreren Stürzen in der ersten Woche und einer Vorstellung mit Höhen und Tiefen reichte es in Paris nur zu Rang neun. Nun will es der Spanier bei seiner Heimat-Rundfahrt im Herbst besser machen.

Dabei zeigte sich Trek-Segafredo-Team-Manager Luca Guercilena am Sonntagabend in Paris noch zurückhaltend, was Contadors Vuelta-Ausftritt angeht: "Wir haben einige Sprinter, die eine Weile keine Rennen gefahren sind und der Plan für die Vuelta war, dort auf Etappensiege zu fahren", sagte der Italiener zum Plan seiner Mannschaft bei der dritten GrandTour des Jahres. Zugleich machten er und der Sportliche Leiter Steven de Jongh jedoch deutlich, dass Contador einen Platz im Team hat, wenn er fit ist - und auch der 34-Jährige selber scheint motiviert zu sein.

"Wenn ich die Vuelta fahre, dannn, um sie zu gewinnen", zeigte sich Contador gewohnt selbstbewusst. Nach einer Frankreich-Rundfahrt, die alles andere als optimal verlaufen ist, scheint die logische Konsequenz zu sein, dass der Kletterspezialist einen zweiten Anlauf in dieser Saison nimmt, doch noch einmal eine dreiwöchige Rundfahrt zu gewinnen. Einige positive Momente kann Conatdor dafür aus der Tour de France mitnehmen.

Nach mehreren Stürzen in der ersten Woche ging er angeschlagen in die ersten Berge und spätestens auf der Königsetappe nach Chambéry büßte der Trek-Kapitän alle Chancen auf das angepeilte Podium ein. Doch Contador steckte nicht auf und strahlte in den letzten beiden Wochen zumindest zwei Mal noch den alten Glanz eines siebenfachen GrandTour-Siegers aus.

Auf der kurzen, aber schweren Pyrenäenetappe nach Foix attackierte er gemeinsam mit Mikel Landa (Sky) gleich am ersten Berg, wurde am Ende Dritter der Etappe und fuhr zurück in die Top Ten. Zu einem noch größeren Angriff blies er auf der 17. Etappe nach Serre-Chevalier - die zwar nicht von Erfolg gekrönt war, jedoch zeigte, dass zumindest an guten Tagen immer noch mit ihm zu rechnen ist.

Bereits am ersten schweren Berg des Tages, dem Col de la Croix de Fer, attackierte "El Pistolero" - 125 Kilometer waren da noch zu absolvieren. Mit Hilfe seiner Teamkollegen Michael Gogl, Jarlinson Pantano und Bauke Mollema blieb Contador bis zum letzten Anstieg zum Col du Galibier vorn. Nachdem er viel Kraft verbrauchte hatte, um zur Spitzengruppe nach vorne zu fahren, konnte Contador zwar dem Anstritt von Primoz Roglic (LottoNl-Jumbo) nichts mehr entgegensetzen, zeigte dennoch eine große Show und rückte in die Top Ten der Gesamtwertung vor.

Am Ende des Tages wurde Contador zudem mit dem Preis für den Kämpferischsten Fahrer belohnt - eine Nebensache für einen der erfolgreichsten Profis seiner Generation - die ihm trotzdem viel bedeutet. "Ich will, dass die Menschen mich als einen Fahrer in Erinnerung behalten, der Dinge versucht hat, der mutig war", sagte Contador nach seiner langen Attacke über drei schwere Anstiege.

Wenn der 34-Jährige Contador am 19. August zum fünften Mal bei der Spanien-Rundfahrt - die er übrigens zweimal gewann - antreten wird, gilt er vielleicht nicht mehr als erster Kandidat auf den Gesamtsieg. Doch wenn er gut durch die erste Woche kommt, ist er weiterhin ein heißer Kandidat auf einen Podestplatz in Madrid. Und auch wenn das nicht klappen sollte: Den Fans wird er sicher wieder ein Spektakel bieten, bei seiner vielleich letzten Spanien-Rundfahrt - auch wenn Contador nicht mehr ganz die Beine hat, um bereits weit vor dem Ziel allen davon zu fliegen.

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