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11.07.2017 | (rsn) – Nach den beiden schwere Etappen im Jura und dem wohlverdienten ers-ten Ruhetag dreht das Peloton auf der 10. Etappe eine Runde durch die Dordogne. Dabei führt die Strecke stets durch das gleichnamige Département und zumindest von Kilometer 100,5 an auch am namensgebenden Fluss entlang. Auch heute wird wieder die altbekannte Auseinandersetzung zwischen mutigen Ausreißern und den mechanisch arbeitenden Sprinterteams erwartet. Dabei werden die Fahrer froh sein, dass nach dem Ruhetag erst einmal eine überwiegend flache Etappe ansteht, die vielen dazu dienen wird, wieder in Tritt zu kommen.
TagesTour: Nachdem die Fahrer am Ruhetag in die Dordogne gereist sind, führt die Etappe von Périgueux aus erst einmal in grob südöstlicher Richtung. Nachdem an der Côte de Domme (4. Kategorie) nach gut der Hälfte des Rennens die erste Bergwertung abgenommen wurde, geht es dann an der Dordogne entlang über die Nationalstraßen 29 und 25 gen Westen nach Bergerac. Die letzte Schwierigkeit des Tages, die Côte du Buisson-de-Cadouin (4. Kategorie) steht 40 Kilometer vor dem Ziel auf dem Programm. Danach sollte den Sprinterte-ams noch genügend Zeit bleiben, die Ausreißer zurückzuholen.
KulTour: Im Tal der Vézère, das am heutigen Tag ebenfalls durchfahren wird, befinden sich zahlreiche Höhlen mit bedeutenden Höhlenmalereien. Die Höhlen von Lascaux, die in sich in der Nähe von Montignac befinden, das bei Kilometer 40,5 passiert wird, enthalten Höhenmalereien aus der archäologischen Kulturstufe Magdalenien und sind mindestens 15.000 Jahre alt. Der französische Prähistoriker und Begründer der Erforschung von Fels- und Höhlenbildern Henri Breuil bezeichnete sie als "Sixtinische Kapelle der Frühzeit“. Die Höhlen sind für die Öffentlichkeit zugänglich und gehören, gemeinsam mit den anderen prähistorischen Höhlen des Tals, seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
HisTourie: Als der Tour-Tross 2014 das letzte Mal in Bergerac Station machte, schlug ein mutiger und gewiefter Ausreißer den Sprintern ein Schnippchen. Der Litauer Ramunas Navardauskas setzte sich am einzigen kategorisierten Anstieg der 19. Etappe 13 Kilometer vor dem Ziel ab und schloss zu seinem Garmin-Sharp-Teamkollegen Tom-Jelte Slagter auf, dem letzten Mohikaner aus der ehemaligen Spitzengruppe. Im strömenden Regen zog Navardauskas schließlich auf der Abfahrt allein davon und rettete sieben Sekunden auf das fragmentierte Peloton, das von John Degenkolb angeführt wurde, dem nur Rang zwei blieb. Navardauskas, der bei den vorherigen Teilstücken mit vorderen Platzierungen in den Massensprints überzeugt hatte, holte sich so seinen zweiten GrandTour-Etappensieg, nachdem er bereits beim Giro d’Italia im Jahr zuvor einen Solo-Sieg gefeiert hatte.
RSN-Prognose: Im Jahre 2014 erhöhte der Anstieg 13 Kilometer vor dem Ziel die Chancen eines erfolgreichen Ausreißversuchs, wegen des Regens hatte Navardauskas auch auf der Abfahrt einen Vorteil gegenüber dem Peloton. Diesmal ist die Anfahrt flach und die Helfer der Sprinter werden am Ruhetag ihre Akkus wieder aufgeladen haben. Es stehen also alle Zeichen auf Massensprint. Kann John Degenkolb (Trek-Segafredo) im Sprint triumphieren, dieses Mal jedoch ohne Solist vor ihm, und damit seinen ersten Tour-Etappensieg holen? Oder setzt sich die Dominanz von Marcel Kittel (Quick-Step Floors) fort, mit drei Tagessiegen der bisher erfolgreichste Teilnehmer dieser Tour.
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