--> -->
08.07.2017 | (rsn) – Nach den Vogesen steht dem Peloton das nächste Mittelgebirge im Weg: das Jura. Bevor es am Sonntag so richtig ernst wird, wartet heute eine mittelschwere Etappe über drei kategorisierte Anstiege auf das Peloton. Das Terrain ist prädestiniert für einen Ausreißversuch, und da die Favoriten sich für den schweren morgigen Tag schonen könnten, haben mutige Ausreißer heute gute Chancen, ins Rampenlicht zu fahren. Doch auch die Favoriten sollten bei der Quasi-Bergankunft an der Station des Rousses wachsam sein.
TagesTour: Die gesamte Etappe führt durch das Département Jura. Nach dem Start in Dole geht es in südöstlicher Richtung und bereits bei Kilometer 28 in Arbois wird die Vorbergzone des Mittelgebirges erreicht. Es folgt ein stetiges Auf und Ab mit dem Zwischensprint des Tages in Montrond bei Kilometer 45,5. Die erste kategorisierte Steigung, der Col de la Joux (3.Kategorie), steht jedoch erst bei Kilometer 101,5 an. Nach einer längeren Abfahrt geht es direkt wieder bergauf, da die Côte de Viry (2. Kategorie) auf das Peloton wartet.
Nach einer kurzen Abfahrt mitsamt giftiger Gegensteigung beginnt kurz hinter Saint-Claude der letzte und schwerste Anstieg des Tages: die 11,7 Kilometer lange und durchschnittlich 6,4 Prozent steile Côte de la Combe de Laisia-Les Molunes (1.Kategorie). Eine "echte“ Bergankunft ist dies jedoch nicht, da bis zum Ziel an der Station des Rousses noch zwölf wellige Kilometer anstehen – vergleichbar mit der 20. Etappe des diesjährigen Giro d’Italia mit Ziel in Asiago.
KulTour: Die 8. Etappe ist dem Département Jura gewidmet, das auch Touristen einiges zu bieten hat. Zu allen Jahreszeiten kann man auf speziellen Routen das gesamte Gebirge durchqueren. Im Sommer führt der Jurahöhenweg Wanderer durch das Mittelgebirge, im Winter können Langläufer den Traversée du Jura nutzen. Auch Radfahrer fühlen sich hier wohl. Oft kann man mit dem Zug auf die Hochebenen fahren, die dann wiederum recht flach sind. Auf der Strecke lohnen sich Zwischenstopps bei den Wasserfällen Cascade des Tufs, in der Nähe des kleinen Örtchens Les Planches-pres-Arbois, oder bei den immerhin 280 Meter langen Cascades du Herisson. Auch die Grottes de Baume-les-Messierus sind ein beliebtes Ziel bei abenteuerlustigen Reisenden.
HisTourie: Im Jahr 1992 startete ebenfalls eine schwere Jura-Etappe in Doule. Der damalige zwölfte Abschnitt führte jedoch noch weiter in Richtung Hoch-Savoyen und endete nach 267,5 Kilometern in Saint-Gervais am Fuße des Mont Blanc. Dort schlug die große Stunde des Schweizers Rolf Jährmann. Nach zahlreichen vergeblichen Attacken hatte sich im letzten Anstieg zum Ziel hinauf schließlich ein bärenstarkes Trio gefunden: Pedro Delgado, Tour-Sieger 1988, Stephen Roche, Tour- und Giro-Sieger sowieso Weltmeister des Jahres 1987, und eben Jährmann, dessen bis dato größter Erfolg ein Etappensieg beim Giro 1989 war. Drei Kilometer vor dem Ziel forcierte der starke Kletterer Delgado das Tempo und schüttelte Roche ab – der Thurgauer dagegen biss sich jedoch am Hinterrad des Spaniers fest und blieb dort bis 200 Meter vor der Linie.
Delgado musste für das Tempo sorgen, da er Zeit gutmachen wollte in der Gesamtwertung. So war der Weg frei für Rolf Järmann. Nach dem Ende seiner Profi-Karriere 1999, in der er immerhin noch zwei Mal das Amstel Gold Race, Tirreno-Adriatico und zwei Etappen seiner Heimat-Rundfahrt gewann, gestand der Schweizer wie zahlreiche seiner Kollegen auch Doping ein. Bereits gegen Ende seiner Karriere nutzte Järmann als einer der ersten Sportler überhaupt einen Blog, um seine Fans auf dem Laufenden zu halten.
RSN-Prognose: Die Etappe ist wie gemacht für Ausreißer. Durch das ständige Auf und Ab wird das Rennen schwer zu kontrollieren sein und die Favoritenteams werden wohl bereits den extrem schweren morgigen Tag im Hinterkopf haben. Kandidaten für eine erfolgreich Flucht gibt es viele, auf dem Zettel haben sollte man auf jeden Fall angriffslustige Kletterer wie den Franzosen Pierre Rolland (Cannondale-Drapac), den Italiener Diego Ulissi (UAE Team Emirates) und die beiden Ausreiß-Spezialisten Thomas De Gendt (Lotto Soudal) und Stephen Cummings (Dimension Data).
Als die Tour im Jahre 2010 das letzte Mal hier Station machte, siegte übrigens Sylvain Chavanel (Direct Energie) aus einer größeren Spitzengruppe heraus und eroberte zudem das Gelbe Trikot. Der mittlerweile 38-jährige Franzose ist am Berg nicht mehr ganz so stark wie damals, von seiner Angriffslustigkeit und seinem Kampfgeist hat er jedoch nichts eingebüßt – gut möglich, dass Chavanel es wieder in die Gruppe des Tages schafft.
22.07.2017Der Kampf gegen die Uhr entscheidet über den Tour-Sieg(rsn) – Auch wenn es nicht die letzte Etappe dieser Tour de France ist, so haben sich die Organisatoren trotzdem für heute ein ähnliches Szenario wie beim diesjährigen Giro d’Italia erhofft, be
21.07.2017Reichen die Kräfte der Sprinterteams noch für den längsten Tag?(rsn) – Nach den beiden schweren Alpen-Etappen geht es auf dem längsten Teilstück der diesjährigen Tour de France 222,5 Kilometer durch die Lavendelfelder der Provence. Da die ersten fast 180 Kil
20.07.2017Die Schwerste kommt zum Schluss!(rsn) – Die dritte und letzte Bergankunft der 104. Tour de France ist zugleich die Schwerste. Nach knapp 180 Kilometern endet die zweite Etappe durch die Alpen am berühmten Col d’Izoard, einem An
19.07.2017Erste Alpenetappe führt über das Dach der Tour(rsn) – Die erste - und schwerere - der beiden Etappen in den Alpen endet zwar nicht mit einer Bergankunft; auf den 183 Kilometern stehen jedoch gleich drei legendäre Anstiege der Frankreich-Rundfa
18.07.2017Zwei in Eins: vom Zentralmassiv ins Rhône-Tal(rsn) – Nach dem zweiten Ruhetag verlässt das Peloton heute das Zentralmassiv und macht sich durch das Rhône-Tal auf den Weg in Richtung Alpen. Dabei charakterisieren die Berge des Mittelgebirges
16.07.2017Das Zentralmassiv erneut ein gutes Pflaster für Ausreißer?(rsn) – Auch heute werden die Sprinter keine Chance haben. Auf dem Weg durch das Zentralmassiv, das bereits vierte Gebirge, das die Tour in diesem Jahr ansteuert, stehen vier Bergwertungen auf dem P
15.07.2017Wer triumphiert an der "Mauer von Rodez“?(rsn) – Das Peloton lässt die Pyrenäen hinter sich und macht sich auf dem Weg zum Zentralmassiv. Nachdem an den vergangenen beiden Tagen die Kletterer das Sagen hatten, gehört der heutige Tag den
14.07.2017Sorgt der neue Trend auch bei der Tour für ein Spektakel?(rsn) – Endlich haben es auch die Organisatoren der Tour de France begriffen: Kurze, schwere Etappen in den Bergen sorgen meist für mehr Spannung als die üblichen, extrem langen Teilstücke übe
12.07.2017Am Fuß der Pyrenäen die vorerst letzte Chance für die Sprinter (rsn) – Bereits 58 Mal war Pau Zielort einer Tour-de-France-Etappe – lediglich Paris und Bordeaux liegen in dieser Liste vor der Stadt am Fuß der Pyrenäen. Heute jedoch steht keiner der berühmt
11.07.2017Ausreißerjagd durch die Dordogne(rsn) – Nach den beiden schwere Etappen im Jura und dem wohlverdienten ers-ten Ruhetag dreht das Peloton auf der 10. Etappe eine Runde durch die Dordogne. Dabei führt die Strecke stets durch das gl
09.07.2017Königsetappe im Jura mit brutalen Steigungen(rsn) - Meist ist die Königsetappe der Frankreich-Rundfahrt den Alpen oder den Pyrenäen mit ihren mystischen Anstiegen wie Tourmalet, Galibier oder Peyressourde vorbehalten. Bei der 104. Auflage jed
07.07.2017Im Herzen von Burgund erneute Sprinterchance(rsn) – Nur noch gut 170 Kilometer sind es von Troyes nach Paris, doch das Peloton der 104. Tour de France hat noch einiges mehr vor sich. Denn es geht ostwärts in Richtung Jura durch die weltberü
31.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Frauen 2025 (rsn) – Seit dem Jahr 2013 blicken wir am Ende der Straßenradsaison neben der Jahresrangliste der Männer auch auf das Jahr der Frauen mit entsprechendem RSN-Ranking zurück. Berücksichtigt werden
31.12.2025Reusser in neuen Sphären: “Glück ist Realität minus Erwartung“ (rsn) – Mehr als doppelt so viele Punkte wie die nun zweitplatzierte Vorjahresgewinnerin Elise Chabbey (FDJ – Suez): Marlen Reusser (Movistar) war 2025 die unangefochtene Nummer 1 im RSN-Jahresran
31.12.2025Die Strassacker-Trophäe zur RSN-Jahresrangliste 2025 (rsn) – Seit inzwischen 18 Jahren blicken wir von radsport-news.com in Form unserer RSN-Jahresrangliste auf die Saison der Radprofis aus Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz zurück u
30.12.2025Del Grosso wird in Diegem zum ´Mini-Mathieu´ (rsn) – Das Trikot des Niederländischen Meisters mit dem Sponsorennamen Alpecin in großen Lettern auf der Brust, dazu die oft verpönte weiße Rennhose: Diese Beschreibung trifft in diesem Crosswi
30.12.2025Pieterse bleibt in Diegem trotz Platten vor Schreiber (rsn) – Fünfmal startete Puck Pieterse (Fenix – Deceuninck) in dieser Crosssaison – jedesmal in Weltcuprennen, bei denen die Niederländerin jeweils unter die besten Fünf kam. Gleich bei ihrem
30.12.2025Nach Sturz: Weltcup-Führender Sweeck muss Crosssaison beenden (rsn) – Nach seinem Sturz beim Azencross in Loenhout ist für Laurens Sweeck die Crosssaison 2025/26 vorzeitig beendet. Wie sein Team Crelan – Corendon auf Instagram mitteilte, habe sich der 32-jÃ
30.12.2025Van Aert: Cross-WM nur bei Chance auf den Titel (rsn) – Wout van Aert (Visma – Lease a Bike) wird kurz vor den Belgischen Cross-Meisterschaften über einen möglichen WM-Start entscheiden. Das bestätigte sein Trainer Mathieu Heijboer gegenübe
30.12.2025Die Trikots der WorldTour-Teams für die Saison 2026 (rsn) - Wie sieht das Peloton 2026 aus? Welche Farben werden in der kommenden Saison vorherrschend sein? Nach und nach stellen die WorldTour-Rennställe ihre Trikots für das neue Jahr vor - den Anfan
30.12.2025Die Radsport-News-Jahresrangliste der Männer 2025 (rsn) – Es ist inzwischen RSN-Tradition. Und auch wenn sich mit Christoph Adamietz der Vater der Idee vor einem Jahr aus unserem Autoren-Team verabschiedet hat, so soll diese Tradition fortgesetzt w
30.12.2025Eine konstante Tour mit Platz fünf gekrönt (rsn) – Vor der Tour de Suisse ließ Felix Gall (Decathlon – AG2R La Mondiale) mit seinem Ziel aufhorchen, die Tour de France unter den besten Fünf der Gesamtwertung abschließen zu wollen -
30.12.2025Bahnstars Klein und Süßemilch komplettieren Rembe - rad-net (rsn) – Mit der Verpflichtung von zwei weiteren Hochkarätern des deutschen Frauen-Radsports ist die Personalplanung von Rembe – rad-net women abgeschlossen. Wie das neue deutsche Kontinental-Team
30.12.2025Griff an den Lenker: Fan entschuldigt sich bei van der Poel (rsn) – Nach dem Azencross von Loenhout wurde weniger über Mathieu van der Poels sechsten Sieg im sechsten Rennen diskutiert als vielmehr über einen Zuschauer, der dem Weltmeister in den Lenker gr