11. Etappe, Eymet-Pau, 203,5 Km, flach

Am Fuß der Pyrenäen die vorerst letzte Chance für die Sprinter

Von Lorenz Rombach

Foto zu dem Text "Am Fuß der Pyrenäen die vorerst letzte Chance für die Sprinter "
Das Profil der 11. Etappe der 104. Tour de France | Foto: A.S.O.

12.07.2017  |  (rsn) – Bereits 58 Mal war Pau Zielort einer Tour-de-France-Etappe – lediglich Paris und Bordeaux liegen in dieser Liste vor der Stadt am Fuß der Pyrenäen. Heute jedoch steht keiner der berühmten Anstiege des französisch-spanischen Hochgebirges an, vielmehr bekommen die Sprinter vor mehreren schweren Berg-Etappen noch einmal eine Chance.

TagesTour: Von Eymet aus, das noch in der Dordogne liegt, verläuft die Strecke nahezu topfeben in südlicher Richtung. Jeweils ein Zwischensprint und eine Bergwertung der 4. Kategorie folgen kurz hintereinander bei Kilometer 142,5 und Kilometer 145,5. Danach geht es gut 40 Kilometer kaum merklich bergauf, wobei nur etwa 150 Höhenmeter überwunden werden. Die letzten 13 Kilometer führen dann leicht bergab nach Pau, wo es aller Voraussicht nach zum Massensprint kommen wird.

KulTour: Bei Kilometer 104,5 passiert das Peloton die Kapelle Notre-Dame des Cyclistes, die Pfarrer Joseph Massie 1958 nach dem Vorbild der Madonna del Ghisallo in Italien in eine Wallfahrtskirche für Radfahrer umwandelte. 1959 stimmte Papst Johannes XXIII. zu und die Kapelle wurde zum nationalen Heiligtum für den Radsport und die Radfahrer. Zahlreiche Touristen „pilgern“ jährlich zur Kapelle, die auch ein Radsport-Museum beherbergt. Berühmte Fahrer wie Jacques Anquetil, Louison Bobet, Tom Simpson, Bernard Hinault oder Eddy Merckx haben ihre Trikots für die Sammlung gespendet. Vielleicht hilft die heilige Jungfrau, Schutzpatronin der Radfahrer, den Ausreißern bei ihrem Unterfangen, in Pau den erträumten Sieg einzufahren?

HisTourie: Hätte er nicht nach der vergangenen Saison seine lange und erfolgreiche Karriere beendet, wäre diese Etappe ein Asphalt gewordener Traum für den angriffslustigen Pierrick Fédrigo. In 18 Profijahren fuhr der im Startort Eymet geborene Fédrigo stets für französische Teams und holte 20 seiner 21 Profi-Siege in seiner Heimat. Lediglich seinen Etappensieg bei der Vuelta a Catalunya 2008 fuhr er im Nachbarland Spanien ein. Besonders erfolgreich war Fedrigo, wenig überraschend, bei "seiner" Grande Boucle. Insgesamt vier Etappensiege sicherte er sich bei der Tour de France, davon gleich zwei im heutigen Zielort Pau. Im Jahre 2010 schlug der Etappenjäger nach einer schweren Etappe durch die Pyrenäen im Sprint einer sechsköpfigen Spitzengruppe Sandy Casar und Rubén Plaza; zwei Jahre später, bei der bisher letzten Ankunft in Pau, setzte er sich nach einer Überführungsetappe im Zweiersprint gegen Christian Vande Velde durch.

RSN-Prognose: Auch wenn die Ausreißer Beistand „von oben“ erhalten sollten, ist davon auszugehen, dass es heute noch einmal zu einem Showdown der Sprinter kommt. Bis zum zweiten Ruhetag am kommenden Montag werden sie nämlich keine Rolle mehr spielen, da dann Kletterer, Ausreißer und Klassikerspezialisten das Zepter übernehmen werden.

Die große Frage wird jedoch sein, ob die anderen Sprinter-Teams noch gewillt sind, mit Quick-Step Floors zusammenzuarbeiten, da mittlerweile offensichtlich ist, dass der vierfache Etappensieger Marcel Kittel der stärkste Sprinter im Peloton ist. Eine mögliche Uneinigkeit unter den Sprinter-Teams könnte den Ausreißern eine Chance auf den Tagessieg eröffnen. Dafür müsste die Gruppe des Tages jedoch größer sein als auf den letzten Flachetappen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

22.07.2017Der Kampf gegen die Uhr entscheidet über den Tour-Sieg

(rsn) – Auch wenn es nicht die letzte Etappe dieser Tour de France ist, so haben sich die Organisatoren trotzdem für heute ein ähnliches Szenario wie beim diesjährigen Giro d’Italia erhofft, be

21.07.2017Reichen die Kräfte der Sprinterteams noch für den längsten Tag?

(rsn) – Nach den beiden schweren Alpen-Etappen geht es auf dem längsten Teilstück der diesjährigen Tour de France 222,5 Kilometer durch die Lavendelfelder der Provence. Da die ersten fast 180 Kil

20.07.2017Die Schwerste kommt zum Schluss!

(rsn) – Die dritte und letzte Bergankunft der 104. Tour de France ist zugleich die Schwerste. Nach knapp 180 Kilometern endet die zweite Etappe durch die Alpen am berühmten Col d’Izoard, einem An

19.07.2017Erste Alpenetappe führt über das Dach der Tour

(rsn) – Die erste - und schwerere - der beiden Etappen in den Alpen endet zwar nicht mit einer Bergankunft; auf den 183 Kilometern stehen jedoch gleich drei legendäre Anstiege der Frankreich-Rundfa

18.07.2017Zwei in Eins: vom Zentralmassiv ins Rhône-Tal

(rsn) – Nach dem zweiten Ruhetag verlässt das Peloton heute das Zentralmassiv und macht sich durch das Rhône-Tal auf den Weg in Richtung Alpen. Dabei charakterisieren die Berge des Mittelgebirges

16.07.2017Das Zentralmassiv erneut ein gutes Pflaster für Ausreißer?

(rsn) – Auch heute werden die Sprinter keine Chance haben. Auf dem Weg durch das Zentralmassiv, das bereits vierte Gebirge, das die Tour in diesem Jahr ansteuert, stehen vier Bergwertungen auf dem P

15.07.2017Wer triumphiert an der "Mauer von Rodez“?

(rsn) – Das Peloton lässt die Pyrenäen hinter sich und macht sich auf dem Weg zum Zentralmassiv. Nachdem an den vergangenen beiden Tagen die Kletterer das Sagen hatten, gehört der heutige Tag den

14.07.2017Sorgt der neue Trend auch bei der Tour für ein Spektakel?

(rsn) – Endlich haben es auch die Organisatoren der Tour de France begriffen: Kurze, schwere Etappen in den Bergen sorgen meist  für mehr Spannung als die üblichen, extrem langen Teilstücke übe

11.07.2017Ausreißerjagd durch die Dordogne

(rsn) – Nach den beiden schwere Etappen im Jura und dem wohlverdienten ers-ten Ruhetag dreht das Peloton auf der 10. Etappe eine Runde durch die Dordogne. Dabei führt die Strecke stets durch das gl

09.07.2017Königsetappe im Jura mit brutalen Steigungen

(rsn) - Meist ist die Königsetappe der Frankreich-Rundfahrt den Alpen oder den Pyrenäen mit ihren mystischen Anstiegen wie Tourmalet, Galibier oder Peyressourde vorbehalten. Bei der 104. Auflage jed

08.07.2017Jura-Auftakt wie geschaffen für mutige Ausreißer

(rsn) – Nach den Vogesen steht dem Peloton das nächste Mittelgebirge im Weg: das Jura. Bevor es am Sonntag so richtig ernst wird, wartet heute eine mittelschwere Etappe über drei kategorisierte An

07.07.2017Im Herzen von Burgund erneute Sprinterchance

(rsn) – Nur noch gut 170 Kilometer sind es von Troyes nach Paris, doch das Peloton der 104. Tour de France hat noch einiges mehr vor sich. Denn es geht ostwärts in Richtung Jura durch die weltberü

Weitere Radsportnachrichten

16.08.2025Gigante bricht sich Bein im Training

(rsn) - Sarah Gigante (AG Insurance - Soudal) hat sich bei einem Trainingssturz den Oberschenkelknochen gebrochen. Bei Instagram meldete sich die Australierin nach überstandener Operation aus dem Kr

16.08.2025Routinier De Bondt wechselt zu Jayco - AlUla

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

15.08.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

15.08.2025Abrahamsen hält Sprinter bei belgischem Hitzerennen hinter sich

(rsn) – Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobility) hat die 84. Auflage des Circuit Franco-Belge (1.Pro) gewonnen. Der 29-jährige Norweger setzte sich in der Gemeinde Mont de l´Enclus nordwestlich von Ronse

15.08.2025Pedersen rauscht mit langem Solo zum Sieg in Vejle

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat auf der 227 Kilometer langen 4. Etappe der Dänemark-Rundfahrt (2.Pro) seinen zweiten Tagessieg gefeiert und damit auch seine Gesamtführung weiter ausgebau

15.08.2025Kool wechselt mit sofortiger Wirkung zu Fenix - Deceuninck

(rsn) – Charlotte Kool verlässt mit sofortiger Wirkung das Team Picnic – PostNL und schließt sich Fenix – Deceuninck an. Das bestätigten beide Rennställe am Freitag. Kool unterschrieb demnac

15.08.2025Lecerf kocht Uijtdebroeks bei Tschechien-Bergankunft ab

(rsn) – William Junior Lecerf (Soudal – Quick-Step) hat sich bei der Bergankunft von Dlouhé Stráne den Sieg auf der 2. Etappe der Czech Tour (2.1) gesichert. Der 22-jährige Belgier ließ sich i

15.08.2025Blasi feiert überlegenen Sieg im Romandie-Bergzeitfahren

(rsn) – Paula Blasi ist im Auftakt-Bergzeitfahren der Tour de Romandie Féminin (2.WWT) in Villars-sur-Ollon mit deutlichem Vorsprung die Bestzeit gefahren und hat sich das Gelbe Trikot bei der drei

15.08.2025UCI disqualifiziert fünf Teams bei Tour de Romandie Féminin

(rsn) – Ein Machtkampf zwischen der UCI und mehreren Women´s WorldTour-Rennställen überschattet die Tour de Romandie Feminin (2.WWT). Beim Auftakt-Bergzeitfahren von Huémoz nach Villars-sur-Ollo

15.08.2025Van Aert ersetzt kranken Titelverteidiger Kooij bei den Cyclassics

(rsn) – Wout van Aert wird vor seinem Start bei der Lidl Deutschland Tour (20.-24. August) auch die ADAC Cyclassics in Hamburg am kommenden Sonntag bestreiten. Das bestätigte das Team Visma – Lea

15.08.2025Team bestätigt: Lipowitz zur D-Tour, aber nicht zur WM

(rsn) – Einen Tag nachdem es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) bereits berichtet hatte, ist auch vom Team Red Bull – Bora – hansgrohe nun die offizielle Bestätigung da: Florian Lipowitz

14.08.2025Wieder in Tschechien: Lamperti gewinnt den Auftakt

(rsn) – Dicht dran war Luke Lamperti (Soudal – Quick-Step) in diesem Jahr schon öfters. Bei der Bredene Koksijde Classic (1.Pro) etwa als Zweiter, oder in einem weiteren belgischen Frühjahrsklas

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Straßenrennen Langenweisbach (BLM, GER)
  • Tour of Szeklerland (2.2, ROU)
  • Czech Tour (2.1, CZE)
  • GP Copadarco (1.2u, ITA)
  • Druivenkoers Overijse (1.1, BEL)
  • Memorial Henryka Lasaka (1.2, POL)
  • PostNord Tour of Denmark (2.Pro, DEN)
  • Radrennen Frauen

  • Straßenrennen Langenweisbach (BLF, GER)