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29.06.2017 | (rsn) - Michael Schär geht am Samstag in Düsseldorf in seine siebte Tour de France. Dabei wird der 30 Jahre alte Schweizer als Helfer beim BMC-Team sich wie fast alle seine Mannschaftskollegen auch ganz in den Dienst von Richie Porte stellen. Der 32-Jährige hat die Chance, als zweiter Australier nach Cadel Evans 2011 die Tour de France zu gewinnen. Auch damals war Schär bereits als Helfer dabei. Darüber und über die Aussichten seines Kapitäns bei der 104. Frankreich-Rundfahrt sprach der Luzerner mit radsport-news.com.
Herr Schär, das ist ihre siebte Tour de France in Serie. Wie sehen sie ihre Chancen, dass sie wie bei ihrem Debüt 2011 an der Seite des Gelben Trikots auf die Champs-Elysées fahren werden?
Michael Schär: Im Team mit Cadel Evans 2011 als erstes über die Champs-Elysées zu fahren, das war sicherlich ein Höhepunkt meiner Karriere. Den Erfolg versuchen wir als BMC Racing Team seither zu wiederholen. Dieses Jahr könnte es mit einem weiteren Australier wieder klappen. Die Vorbereitungsrennen liefen für unseren Kapitän Richie Porte jedenfalls äußerst vielversprechend.
Was spricht ihrer Meinung im Kampf mit Fahrern wie Chris Froome, Nairo Quintana oder Alberto Contador für Richie Porte?
Schär: Richie hat über viele Jahre bewiesen, dass er ein Top-Klassementfahrer ist. Er ist sehr stark in den Bergen und im Zeitfahren fährt er dieses Jahr ebenfalls mit den Allerbesten mit. Er ist in meinen Augen ein sehr ausgeglichener Leader.
Sie sind mit Porte in dieser Saison nur die Tour de Romandie gemeinsam gefahren - wie haben sie ihn da als Kapitän erlebt?
Schär: Richie war in der Tour de Romandie sehr stark und hat uns als Team viel Selbstvertrauen geschenkt. Mit dem Gesamtsieg hat er dies bestätigt. Es macht Spaß für ihn zu fahren, denn er weiß genau, wann er seine Mannschaft motivieren muss.
BMC zählt zu den besten Teams im Feld, der Kampf um die Tour-Tickets ist da immer besonders hart. Was hat ihrer Meinung nach den Ausschlag gegeben, dass sie auch diesmal wieder dabei sind?
Schär: Ich denke, die Erfahrung spielt sicherlich eine große Rolle. Nach all den Jahren bei BMC weiss das Management um meine Qualitäten. Ich freue mich darauf, unsere Leader in den Flachetappen zu unterstützen und, wenn‘s geht, auch mal am Berg.
Sie sind bisher schon sechsmal die Tour, aber erst je einmal den Giro und die Vuelta gefahren und nie mehr als eine GrandTour in einer Saison. Warum?
Schär: Das müssen sie meine Sportlichen Leiter fragen. Ich fahre gerne zur Tour und verbringe aber auch gerne Zeit an den amerikanischen Rundfahrten. Deshalb ist mein Jahreskalender recht voll.
Sind sie in diesem Jahr in ihrer "Wunschform“?
Schär: Ich fühle mich momentan in einer guten Verfassung. Erfahrungsgemäß läuft‘s mir an der Tour etwas besser, wenn ich als Vorbereitung die Tour de Suisse in den Beinen habe. Und das ist diesmal der Fall. Deshalb reise ich dieses Jahr zuversichtlich nach Düsseldorf.
Apropos: Der Tour-Start in Deutschland - hat das für sie als Schweizer eine besondere Bedeutung oder ist das eher ein Grand Départ wie jeder andere?
Schär: Ein Grand Départ im deutschsprachigen Raum ist auch für mich als Schweizer speziell. Ich freue mich riesig auf das kommende Wochenende. Zudem ziehen die Grand Départs außerhalb Frankreichs ziehen oftmals immense Zuschauerzahlen an.
Was werden ihre Aufgaben in den kommenden drei Wochen sein?
Schär: Meine Aufgabe besteht darin, unsere Leader auf den Flachetappen so relaxed wie möglich über den Zielstrich zu pilotieren. An den Bergetappen versuche ich, so lange wie möglich dran zu bleiben, um da allfällige Helferdienste zu verrichten.
Zudem bin ich oft mit unseren Sportlichen Leitern in Kontakt, um taktische Entscheidungen im Rennen umzusetzen.
Ihr Teamkollege Stefan Küng gilt im Zeitfahren als großer Rivale von Weltmeister Tony Martin. Was trauen sie ihm zu?
Schär: Ich traue Stefan das maillot jaune zu. Er ist momentan in einer exzellenten Verfassung. Er hat aber auch die nötige Gelassenheit, um bei seinem ersten Tour Start erfolgreich zu sein.
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