Brite erstmals seit 2012 ohne Sieg beim Saisonauftakt

1:0 für Quintana: Kolumbianer kam besser ins Jahr als Froome

Von Felix Mattis

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Chris Froome (Sky, links) und Nairo Quintana (Movistar, rechts) bei der Bergankunft von Pra Loup bei der Tour de France 2016. | Foto: Cor Vos

06.02.2017  |  (rsn) - 1:0 für Nairo Quintana (Movistar). Im Duell der beiden Top-Favoriten für den Gesamtsieg bei der Tour de France im kommenden Juli hat der Kolumbianer den besseren Start in die Saison 2017 erwischt. Während Quintana durch einen beeindruckenden Sieg bei der Bergankunft der Volta a la Valenciana die Rundfahrt gewann, konnte Chris Froome (Sky) auf der anderen Seite der Welt seinen Titel bei der Herald Sun Tour nicht verteidigen. Zum ersten Mal seit 2012 gewann der Brite das erste Etappenrennen seiner Saison nicht - 2013 und 2014 hatte er im Oman, 2015 in Andalusien und 2016 schließlich bei der Herald Sun Tour triumphiert.

"Wir haben mit allem angegriffen, was wir hatten. Aber sie haben sehr gut verteidigt", musste der 31-jährige Froome mit Blick auf die Lokal-Matadoren von Orica-Scott und Gesamtsieger Damien Howson im australischen Bundesstaat Victoria im Gespräch mit cyclingnews.com anerkennen. Der Australier hatte die Bergankunft der 1. Etappe gewonnen und über eine Minute Vorsprung herausgefahren, von der Froome ihm trotz einiger Attacken bis zum Rundfahrtende keine Sekunde mehr abnehmen konnte.

Ganz anders der vier Jahre jüngere Quintana. Der Kolumbianer fuhr bei der schweren Bergankunft Llucena del Cid auf der 4. Etappe der Valencia-Rundfahrt einen beeindruckenden Etappensieg heraus, der ihn einen Tag später auch zum Gesamtsieger machte. Dabei nahm Quintana allen Kontrahenten mehr als 40 Sekunden ab, wies beispielsweise Froomes Tour-Edelhelfer Wout Poels auf acht Kilometern um ganze 48 Sekunden in die Schranken.

"Ich war nicht überrascht, dass Nairo gewonnen hat. Aber ich war überrascht, wie er es getan hat und wie groß der Vorsprung war", sagte Movistar-Teamchef Eusebio Unzue anschließend zu El Pais. Doch Quintana wollte seinen Erfolg nicht überbewerten. "Der Angriff am Fuß des Berges hat gut geklappt und ich habe mich in den härtesten Teilen des Anstiegs wirklich gut gefühlt. Das ist ein gutes Zeichen für die nächsten paar Wochen. Es zeigt, dass ich im Winter gut gearbeitet habe", meinte er nach dem Sieg auf Eurosport, fügte allerdings an: "Aber ich sehe das nicht als eine Nachricht an meine Rivalen."

Sicher: Es ist noch früh in der Saison und Quintana muss ohnehin früher in Form kommen, weil er im Gegensatz zu Froome bereits beim Giro d'Italia im Mai und nicht erst bei der Tour de France im Juli Top-Form erreichen will. Doch gemessen am Saisoneinstand liegt der psychologische Vorteil nun beim Südamerikaner, zumal man bei Team Sky schon immer betont hat, dass man Rennen fahre, um sie zu gewinnen, nicht nur um zu trainieren - auch wenn Froome nun in Australien erklärte: "Es war ein solider Block, eine tolle Rennwoche für uns. Es war jeden Tag sehr aggressiv und wir haben haben jeden Tag entweder versucht, jemanden in der Gruppe zu haben oder das Rennen zu bestimmen. Das wollten wir vorher erreichen."

Bis zu Froomes nächstem Einsatz könnte Quintana nun sogar noch zwei weitere Rundfahrtsiege hinzufügen und auf 3:0 erhöhen. Denn während der Brite von Australien nun für ein Trainingslager nach Südafrika flog und voraussichtlich erst bei der Katalonien-Rundfahrt vom 20. bis 26. März wieder Rennen fahren wird, reist Quintana bereits Ende Februar erstmals in seiner Karriere in den Mittleren Osten, um an Tour of Abu Dhabi teilzunehmen.

"Um ein kompletterer Fahrer zu werden, wird es Nairo gut tun, sich bei den flachen Sprinteretappen mit Sand und Windstaffeln etwas abzuhärten", begründete Unzue die Entscheidung, Quintanas Rennprogramm dieses Jahr etwas anders aussehen zu lassen, als sonst. In Abu Dhabi wartet auf der 3. Etappe mit dem 1.025 Meter hohen Jebel Hafeet erneut eine schwere Bergankunft auf Quintana, die auf 10,5 Kilometern 700 Höhenmeter überbrückt.

Anschließend geht es wieder auf bekanntes Terrain zu Tirreno-Adriatico. Dort feierte Quintana 2015 den Gesamtsieg, nachdem er im Schneetreiben am Terminillo den Grundstein dafür gelegt hatte - und jener Schlussanstieg dürfte die Fernfahrt auch 2017 wieder entscheiden.

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