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Die Chancen der Top Ten der Tour

Froomes Rivalen bleiben noch die Alpen als letzte Hoffnung

Foto zu dem Text "Froomes Rivalen bleiben noch die Alpen als letzte Hoffnung"
Kann Chris Froome (Sky) in den Alpen sein Gelbes Trikot verteidigen? | Foto: Cor Vos

21.07.2015  |  (rsn) – Auch am zweiten Ruhetag der 102. Tour de France führt Chris Froome (Sky) die Gesamtwertung souverän an. Weder Nairo Quintana (Movistar) noch Tejay van Garderen (BMC) noch Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) konnten den Briten bisher in Verlegenheit bringen. Als letzte Hoffnung bleiben den Rivalen noch die Alpen, wo morgen die Bergankunft in Pra Loup ansteht.

Chris Froome (1. / Sky): Der Träger des Gelben Trikots blieb auch auf den vier Etappen, die zwischen den Pyrenäen und den Alpen lagen, der große Souverän dieser Tour und konnte den Vorsprung auf seine Rivalen sogar noch um einige Sekunden ausbauen, so etwa am Sonntag bei der Mini-Bergankunft in Mende. Froome spult sein Programm wie ein Uhrwerk herunter und kann nach wie vor auf sein Sky-Team bauen, aus dem nach wie vor Geraint Thomas herausragt. Der Waliser überzeugt auf jedem Terrain belegt im Gesamtklassement Rang sechs, den er auch gestern trotz seines dramatischen Sturzes in der Abfahrt nach Gap verteidigte. Mit Peter Kennaugh musste zwar der erste Helfer aufgeben, doch auf den nun anstehenden Bergetappen würde der Britische Meister sowieso keine entscheidende Rolle bei der Verteidigung des Gelben Trikots spielen. Froome lässt sich auch von den Zweifeln an seinen Leistungen nicht vom Weg zum zweiten Tour-Sieg nach 2013 abbringen. Wie schon nach den Pyrenäen gilt: An dem 30-Jährigen wird wohl kein Weg vorbeiführen.

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Nairo Quintana (2. /+3:10 / Movistar): Der Kolumbianer hat sich in Mende an Tejay van Garderen vorbei auf Rang zwei geschoben, sein Rückstand gegenüber Froome ist allerdings praktisch unverändert. Quintanas Team, das vor allem dank ihm und Alejandro Valverde überlegen die Teamwertung anführt, ist nicht ganz so stark einzuschätzen wie die Sky-Phalanx, doch in den Alpen, wo der Kapitän angreifen will, wird es wohl ausreichen, wenn Valverde dem Tour-Zweiten von 2013 beisteht. Quintana scheint der einzige Fahrer zu sein, der Froome noch ernsthaft in Verlegenheit bringen könnte. Trotzdem scheint eine Wiederholung des Ergebnisses von vor zwei Jahren wahrscheinlicher als der erste Tour-Sieg eines Kolumbianers.

Tejay van Garderen (3. /+ 3:32 Min / BMC): In Mende büßte van Garderen auf die explosiveren Kletterspezialisten wertvolle Zeit ein – trotzdem liegt der 26-Jährige weiter voll im Plan und auf Podiumskurs. Die längeren, gleichmäßigeren Anstiege in den Alpen sollten van Garderens Fähigkeiten eher entsprechen, weshalb der BMC-Kapitän gute Chancen haben sollte, seinen dritten Platz zu behaupten. Weiter nach vorn wird es für den zweimaligen Tour-Fünften aber wohl nicht mehr gehen.

Alejandro Valverde (4. / +4:02 / Movistar): Der routinierte Spanier präsentiert sich weiterhin ähnlich stark wie im vergangenen Jahr, als er die Tour auf Rang vier beendete. Diesmal wäre vielleicht sogar das Podium drin, wenn Valverde nicht als Helfer für Nairo Quintana arbeiten müsste. In den Alpen wird er gemeinsam mit dem Kolumbianer versuchen, Froome doch noch zu „knacken“. Die bisherigen Attacken konnte der Träger des Gelben Trikots problemlos kontern. Sollte Valverde keinen schwarzen Tag mehr erleben, ist ein Platz unter den ersten Fünf so gut wie sicher.

Alberto Contador (5. / +4:23 / Tinkoff-Saxo): In den Pyrenäen litt der zweimalige Tour-Sieger, doch in den letzten Tagen fühlte sich Contador nach eigenen Angaben besser und hat die Hoffnung auf das Double noch nicht aufgegeben. Allerdings muss Contador auf die Erfahrung der beiden Italiener Daniele Bennati und Ivan Basso verzichten, die das Rennen aufgeben mussten. In den Alpen kann Contador wohl nur auf Rafal Majka bauen, der die Etappen nach Cauterets gewann. Das könnte reichen, wenn der Kapitän selber in der Verfassung wäre, um Froome auf die Pelle zu rücken. Doch bisher deutete nicht viel darauf hin. Möglicherweise war der Kraftverlust beim Giro doch zu groß.

Geraint Thomas (6. / +5:32 / Sky): Der Waliser überstand gestern einen Horrorsturz fast unbeschadet und bewies im Ziel Schlagfertigkeit und trockenen Humor, für die Thomas bekannt ist. Keinen Spaß versteht der 29-Jährige allerdings, wenn es darum geht, alle Attacken auf seinen Kapitän Froome zu vereiteln. Sollte der Brite die Tour zum zweiten Mal nach 2013 gewinnen, so würde Thomas einen gehörigen Anteil daran haben - und sollte aller Voraussicht nach selber unter den besten Zehn landen.

Robert Gesink (7. / +6:23 / LottoNL-Jumbo): Der 29-jährige Lotto-Kapitän liegt weiter auf Top-Ten-Kurs und ist nach wie vor bester Niederländer dieser Tour. Gesink sollte in den Alpen gut zurechtkommen und seine Platzierung verteidigen können. Unter die besten Fünf wird er aber wohl nicht mehr gelangen.

Vincenzo Nibali (8. / +7:49 / Astana): Auch wenn die Tour weiterhin eine einzige Enttäuschung für den Titelverteidiger ist, so ist Nibali doch gewillt, nicht kampflos das Terrain preiszugeben. Auf der gestrigen 16. Etappe ging der Italienische Meister am letzten Berg in die Offensive und machte einige Sekunden auf die Konkurrenten gut. Nibali wird das Gesamtklassement nicht mehr sonderlich interessieren, vielmehr geht es ihm um einen Etappensieg. Dafür bieten sich ihm in den Alpen noch vier Gelegenheiten. An der Moral jedenfalls sollte das Unternehmen nicht scheitern.

Bauke Mollema (9. / Trek / +8:53): Gesinks Landsmann fährt eine grundsolide Tour und konsolidierte seinen Platz in den Top Ten. Sollte Mollema in Paris den neunten Platz belegen, wären er und sein Trek-Team damit wohl ausgesprochen zufrieden. Vielleicht als Krönung könnte der 29-Jährige auch noch für den heiß ersehnten Etappensieg sorgen – dafür müsste er allerdings den Sprung in eine Ausreißergruppe schaffen. Ob das die Konkurrenten zulassen würden, ist allerdings zu bezweifeln.

Warren Barguil (10. Giant-Alpecin / +11:03): Platz zehn beim Tour-Debüt ist aller Ehren wert. Doch so richtig freuen kann sich Barguil derzeit wohl nicht, musste der junge Franzose gestern viel Kritik einstecken, weil er Geraint Thomas in der Abfahrt nach Gap „abschoss“. Zwar entschuldigte sich Barguil umgehend dafür, allerdings schien seine Aktion – auch wenn er angab, nach einer Berührung durch van Garderen mit der Hand von der Bremse abgerutscht zu sein – zumindest übermotiviert. Der 23-jährige Bretone wird sich in den Alpen zum Ziel setzen, seinen zehnten Platz zu behaupten und die Tour als bester Franzose zu beenden. Die Chancen stehen nicht schlecht, da seine unmittelbar ihm geführten Landsleute Tony Gallopin und Romain Bardet bisher keinen stärkeren Eindruck hinterließen als der Kapitän des deutschen Giant-Alpecin-Teams.

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