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17.06.2015 | (rsn) – Auf 2.669 Metern Höhe war Thibaut Pinot (FDJ) obenauf. Der Kapitän der FDJ-Equipe feierte auf der Königsetappe der 79. Tour de Suisse quasi einen Sieg mit Ansage und sicherte sich auf dem mit 237,3 Kilometern längsten Abschnitt der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt von Unterterzen/Flumserberg zur Bergankunft am Rettenbachgletscher auch noch das Gelbe Trikot des Gesamtführenden.
„Ich bin sehr glücklich. Das ist ein wichtiger Sieg für mich und mein Team. Wir wollten diese Etappe gewinnen und heute hatte ich auch die Beine, um es zu schaffen“, kommentierte der Franzose seinen zweiten Saisonerfolg. Den ersten hatte Pinot übrigens auch in der Schweiz errungen, als er Anfang Mai die Königsetappe der Tour de Romandie bei der Bergankunft in Champex-Lac für sich entschied. „Schweizer Rennen scheinen mir zu liegen“, scherzte der Kletterspezialist mit Blick auf seinen damaligen Coup.
Heute nun legte der 25-Jährige nach. Mit einem entschlossenen Antritt auf den letzten 2500 Metern des 12 Kilometer langen und bis zu 15 Prozent steilen Schlussanstiegs schüttelte Pinot seine Konkurrenten ab, zog 1,5 Kilometer vor dem Ziel auch noch an Stefan Denifl (IAM), dem letzten von ursprünglich acht Ausreißern, vorbei, und erreichte das Ziel 34 Sekunden vor dem Italiener Domenico Pozzovivo (Ag2). Rang drei ging an den Slowenen Simon Spilak (Katusha/+0:37), gefolgt vom Kolumbianer Miguel Angel Lopez (Astana+0:43), dem Briten Geraint Thomas (Sky/+0:43), dem Dänen Jakob Fuglsang (Astana/+1:15) und dem überraschend starken Tschechen Jan Hirt (CCC Sprandi/+1:18).
Der 27 Jahre alte Denifl, der sich die erste der beiden Bergwertungen der Ehrenkategorie gesichert hatte und kurz vor der zweiten 1,3 Kilometer vor dem Ziel noch von Pinot abgefangen wurde, wurde zwei Sekunden hinter dem Kolumbianer Sergio Henao (+1:29) Neunter, konnte aber seine Führung in der Bergwertung gegenüber dem Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal) auf 30 Punkte ausbauen.
Der Niederländer Tom Dumoulin verlor zwar bereits am Fuß des Schlussanstiegs den Kontakt zur Favoritengruppe und musste schließlich sein Gelbes Trikot nach vier Tagen abgeben. Doch der Kapitän des deutschen Giant-Alpecin-Teams konnte den Schaden in Grenzen halten und wurde 1:37 Minuten hinter dem Etappengewinner guter Zehnter. Im Gesamtklassement fiel Dumoulin zwar auf den siebten Platz zurück, doch die 1:32 Minuten Rückstand auf den neuen Spitzenreiter Pinot dürften für den Niederländischen Zeitfahrmeister im abschließenden Einzelzeitfahren am Sonntag in Bern kein unaufholbarer Rückstand sein – sofern sich an den kommenden Tagen keine Veränderungen mehr ergeben sollten.
Gleiches gilt für Thomas, der als neuer Gesamtzweiter sogar nur 47 Sekunden hinter Pinot liegt, und auch der drittplatzierte Spilak (+0:50) gilt als deutlich besserer Zeitfahrer als der Tour de France-Dritte.
Doch Pinot hat nicht nur die Etappe, sondern auch viel Selbstvertrauen gewonnen. „Das Ziel ist jetzt, die Tour de Suisse zu gewinnen, aber Rouleure wie Thomas und Dumoulin sind nicht weit weg“, nannte er gleich die wohl schärfsten Konkurrenten, die ihm in Bern noch das Gelbe Trikot wegschnappen könnten. „Es wird ein langes und schwieriges Zeitfahren. Wir werden sehen, was am Sonntag passiert.“
Hervorragend schlugen sich auch die Schweizer Asse. Auch wenn es zu keiner Spitzenplatzierung reichte, so liegen Steve Morabito (FDJ/+2:29) und Sébastien Reichenbach (IAM/+2:43) als Achter bzw. Neunter des Gesamtklassements auf Top Ten-Kurs. Beide kamen zeitgleich 2:16 Minuten hinter Pinot am Rettenbachgletscher auf die Plätze zwölf und 13.
Schon kurz nach dem Start der längsten und schwersten (4.112 Höhenmeter) Etappe der diesjährigen Schweiz-Rundfahrt machten sich acht Fahrer davon, die in der Folge einen Maximalvorsprung von fast zehn Minuten vorweisen konnten. Beim Abstecher in ihr Heimatland bildeten die Österreicher Stefan Denifl und Matthias Brändle (beide IAM) gemeinsam mit dem Schweizer Gregory Rast (Trek), dem US-Amerikaner Ben King (Cannondale-Garmin), dem Belgier Thomas De Gendt (Lotto Soudal), dem Italiener Mirco Selvaggi (Wanty-Groupe Gobert) und dem Deutschen Stefan Schumacher (CCC Sprandi) die Gruppe des Tages, die an der Bielerhöhe bei Kilometer 109 die erste der beiden Bergwertungen des Tages, noch mehr als neun Minuten vor dem Feld fuhren, in dem Dumoulins Team ein beständiges, aber nicht allzu hohes Tempo einschlug.
Denifl sicherte sich vor De Gendt den Bergpreis der Ehrenkategorie und konnte damit sein Konto um 20 Punkte aufstocken. Nach der 47 Kilometer langen Abfahrt beteiligten sich auch Astana, Katusha und FDJ an der Verfolgungsarbeit, und als es in das Ötztal in Richtung Sölden ging, ging der Vorsprung der gut kooperierenden acht Ausreißer erstmals deutlicher zurück. Doch am Fuß des fast zwölf Kilometer langen und 10,8 Prozent steilen Schlussanstiegs lag das Feld noch immer fast fünf Minuten hinter der Spitzengruppe, aus der mittlerweile Selvaggi herausgefallen war.
Schon auf den ersten Metern des Anstiegs fiel die Spitzengruppe nach einer Tempobeschleunigung durch Denifl auseinander. Nur King konnte den Tiroler folgen, der nach einer langwierigen Knieverletzung erst zur Bayern-Rundfahrt in die Saison eingestiegen war und bei der Tour-Generalprobe eine hervorragende Vorstellung abliefert. Schließlich wurde Denifl auch King los und kurbelte als Solist den Berg hinauf. Doch 1,5 Kilometer vor dem Ziel musste der IAM-Profi alle Hoffnungen auf den Etappensieg aufgeben, als nämlich Pinot, der selber phasenweise dem Tempo in der immer kleiner werdenden Favoritengruppe nicht folgen konnte, regelrecht an ihm vorbei flog.
Denifl sicherte sich als Zweiter immerhin noch 15 Punkte, ehe er auch von der Verfolgergruppe um den starken Spilak, der zuvor zweimal attackiert hatte, doch von Pinot, Lopez, Thomas, Fuglsang, Hirt und Henao wieder gestellt worden war, noch an sich vorbeiziehen lassen musste.
<> Pinot dagegen fuhr einen souveränen Sieg ein, der ihn auch mit Blick auf die Tour de France zuversichtlich machte. „Das stärkt mein Selbstbewusstsein und wird mir helfen, entspannt zu sein“, erklärte er mit Blick auf seinen Saisonhöhepunkt, bei dem wieder die Hoffnungen der französischen Fans auf ihm ruhen werden.
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