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12.04.2015 | (rsn) – Mit Tom Boonen (vier Siege) und Fabian Cancellara (drei Siege) fehlen aufgrund von Verletzungen die dominierenden Figuren der vergangenen Jahre – doch auch die 113. Auflage von Paris-Roubaix hat einen erklärten Favoriten, auf den der Blick aller Konkurrenten gerichtet ist: Alexander Kristoff (Katusha) ist nach seinem souveränen Sieg bei der Flandern-Rundfahrt am vergangenen Sonntag der Mann, den es auf dem 253,5 Kilometer langen Ritt durch die „Hölle des Nordens“ zu schlagen gilt.
Der Norweger präsentierte sich nicht nur bei der „Ronde“ in Topform, sondern ist der aktuell erfolgreichste und stärkste Fahrer im Peloton. Nicht weniger als sechs Siege gelangen Kristoff in den vergangenen knapp zwei Wochen, zuletzt entschied er am Mittwoch den Scheldeprijs für sich und konnte damit zum bereits elften Mal in dieser Saison jubeln. Angesichts dieser imponierenden Bilanz trat der 27-Jährige bei der Teampräsentation in Compiégne zwar selbstbewusst auf, als Top-Favorit sah er sich aber nicht.
„Ich bin einer der Favoriten“, stellte Kristoff klar und erklärte, „keinen besonderen Druck zu verspüren, außer der Tatsache, dass ich der Kapitän bei Katusha bin. Das ist alles. Natürlich wäre es toll, mein zwölftes Rennen der Saison zu gewinnen und die Form dazu ist da.“ Doch mit Blick auf seine bisherigen Ergebnisse bei der „Königin der Klassiker“ – als bestes steht ein neunter Platz vor zwei Jahren zu Buche – fügte er an: „Roubaix lief niemals prima für mich, ich hatte meine Aufs und Abs.“
Wie etwa auch der Vorjahreszweite John Degenkolb (Giant-Alpecin) hat sich Kristoff keine ausgeklügelte Taktik zurechtgelegt. Angesichts der Unvorhersehbarkeit des Rennens und seiner Fähigkeiten muss er das auch nicht. „Das einzige, worauf ich aufpassen muss, dass keine Gruppe ohne mich geht. Eine Sprintankunft wäre schön, aber mir liegt auch ein anderes Szenario“, sagte er.
Auf Letzteres setzen die meisten von Kristoffs Konkurrenten, so etwa Titelverteidiger Niki Terpstra (Etixx-Quiick-Step), der als mögliches Erfolgsrezept in Compiégne kurz und bündig erklärte: „Man sollte es nicht zu einem Sprint gegen ihn kommen lassen.“ Der Niederländer sprach aus Erfahrung, musste er sich doch am vergangenen Sonntag in einem solchen Duell in Oudenaarde Kristoff geschlagen geben.
Ähnlich äußerte sich der Belgier Greg Van Avermaet, vor Wochenfrist Dritter der Flandern-Rundfahrt: „Die einzige Möglichkeit für einen Fahrer wie mich, gegen die Sprinter zu gewinnen wird es sein, zur rechten Zeit in die richtige Gruppe zu gehen“, sagte der BMC-Kapitän, der vor zwei Jahren Vierter in Roubaix war. Die große Überraschung der Flandern-Rundfahrt war Tiesj Benoot (Lotto Soudal), der als Debütant bei den Profis gleich auf dem fünften Platz landete, noch vor seinem nominellen Kapitän Jurgen Roelandts.
Der erst 21-jährige Belgier zeigte sich aber überzeugt, dass „Kristoff diesmal nicht so viele Freiheiten bekommen wird. Letzten Sonntag konnte er im Finale davonziehen und das müssen wir jetzt verhindern“, sagte Benoot. Der Neoprofi, der mit einer ähnlichen Leistung wie bei der „Ronde“ auch in Roubaix für eine Spitzenplatzierung gut ist, nannte als seine Ziele „Stürze und Defekte zu vermeiden. Meine Chancen werden darin bestehen, in einer kleinen Gruppe vorn dabei zu sein, so wie in Carrefour de l’Arbre vergangenes Jahr. Das stärkste Aufgebot neben Etixx-Quick-Step (das nicht nur auf Terpstra, sondern auch auf den Vorjahresfünften Zdenek Stybar und den Sechzehnten Stijn Vandenbergh bauen kann) stellt sicherlich das britische Sky-Team, das mit der Doppelspitze Bradley Wiggins – der seine Abschiedsvorstellung auf der Straße gibt – und Geraint Thomas antritt.
Der Waliser, vor zehn Tagen noch Gewinner beim E3 Harelbeke, war bei der Flandern-Rundfahrt auf Rang 14 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Doch im vergangenen Jahr belegte Thomas im Velodrome von Roubaix einen sehr guten siebten Rang, noch zwei Plätze vor Wiggins, und auch diesmal zählt der 28-Jährige zum Favoritenkreis. Thomas allerdings warnte davor, den Blickwinkel auf Kristoff zu verengen. „Es wäre keine gute Idee, gegen Kristoff oder irgendeinen anderen Fahrer zu fahren. Wenn du das Rennen schwer machst, um einen einzelnen Fahrer zu schlagen, endet es oft damit, dass du von einem anderen geschlagen wirst“, erklärte er.
Wenn auch aus einem anderen Grund, so sah auch Peter Sagan (Tinkoff-saxo), 2014 Roubaix-Sechster und vergangene Woche Vierter in Oudenaarde, nicht nur den „Ronde“-Gewinner als Sieg-Kandidaten. „Kristoff unschlagbar? Denken Sie, dass er ein Roboter oder so was ähnliches ist“, antwortete der Slowake bei der Team-Präsentation auf die entsprechende Frage. „Seit vergangenen Sonntag ist gerade mal eine Woche vergangen“, spielte Sagan auf die kurze Zeit zur Regeneration an – die bei Kristoff ja noch durch den Einsatz beim Scheldeprijs verkürzt war.
Ebensowenig auf einen Sprint gegen Kristoff und Degenkolb ankommen lassen können es die Belgier Stijn Devolder und Sep Vanmarcke (LottoNL-Jumbo/ 2014 Vierter), der Niederländer Lars Boom (Astana), Sechster der Flandern-Rundfahrt, und der Italiener Filippo Pozzato (Lampre-Merida), die sämtlich als chancenreiche Außenseiter ins Rennen gehen.
Genau auf ein solches Szenario dürfte dagegen André Greipel (Lotto Soudal) hoffen. Der Deutsche Meister wird zwar erneut als Helfer von Roelandts antreten, aber nach seiner beeindruckenden Vorstellung am vergangenen Sonntag, als er immer wieder attackierte und Nachführarbeit leistete, könnte dem 32-Jährigen eine Überraschung zuzutrauen sein. Die hält zumindest Kristoff für möglich, der Greipel durchaus Chancen zubilligt.
Die Hoffnungen der deutschen Fans ruhen allerdings in erster Linie auf John Degenkolb, der nach Rang zwei im Vorjahr sich diesmal den berühmten Pflasterstein sichern möchte. Wie Kristoff auch hat der Frankfurter bereits einen großen Klassiker gewonnen (Mailand-Sanremo) und geht deshalb ambitioniert, aber auch mit der nötigen Lockerheit ins Rennen, wie er in Compiégne sagte: „Alle sind super-motiviert, alle sind in Form, alle wollen den Sieg, wobei wir überhaupt nicht unter Druck stehen, da wir ja schon einen großen Sieg in der Tasche haben“, so Degenkolb.
Insgesamt 52,7 Kilometer Kopfsteinpflaster erwarten den 26-Jährigen und seine Kollegen auf dem Weg durch Nord-frankreich zur belgischen Grenze. Drei der insgesamt 27 Pavé-Sektoren wurden mit der Maximalzahl von fünf Sternen versehen, nämlich der Wald von Arenberg (Sektor 16 / km158) – der wieder die heiße Phase des Rennens einleiten wird -, Mons-en-Pévèle Sektor 10 / km 204,5) sowie Carrefour de l’Arbre (Sektor 4 / km 236,5).
Der erste Abschnitt über Kopfsteinpflaster steht nach 98,5 der insgesamt 253,5 zu fahren Kilometern an. Der Sektor 27 – die Abschnitte werden heruntergezählt - in Troisvilles ist 2.200 Meter lang und in der mittleren Kategorie (drei Sterne) eingeordnet. Der Sektor 1 (1 Stern) wartet kurz vor dem Ziel in Roubaix und ist mit 300 Metern auch der kürzeste. Die beiden längsten Abschnitte - Sektor 25 in Quievy und Sektor 16 in Hornaing - beginnen bei Kilometer 108 resp. Kilometer 170,5 und führen über jeweils 3.700 Meter.
Anspruchsvoller als im vergangenen Jahr ist nach Auskunft der Organisatoren diesmal der Sektor 4 in Carrefour de l’Arbre. „In Sachen Schwierigkeit kann er es diesmal mit dem Wald von Arenberg aufnehmen. Auf dem gesamten Sektor gibt es, glaube ich, keinen einzigen ebenen Kopfstein“, erklärte Sportdirektor Thierry Gouvenou bei einer Streckenbesichtigung, an der auch Tour-Chef Christian Prudhomme und der ehemalige Tour-Renndirektor Jean-François Pescheux teilnahmen.
An der diesjährigen Austragung von Paris-Roubaix am 12. April nehmen 25 Mannschaften teil. Aus Deutschland sind Giant-Alpecin und der mit einer Wildcard ausgestattete Zweitdivisionär Bora-Argon 18 mit von der Partie.
Die Pavé-Sektoren:
27 Troisvilles (km 98.5 - 2200 m) 3 Sterne
26 Viesly (km 105 - 1800 m) 3
25 Quievy (km 108 - 3700 m) 4
24 Saint-Python (km 112.5 - 1500 m) 2
23 Vertain (km 120.5 - 2300 m) 3
22 Verchain-Maugré (km 130 - 1600 m) 3
21 Quérénaing - Maing (km 133.5 - 2500 m) 3
20 Monchaux-sur-Ecaillon (km 136.5 - 1600 m) 3
19 Haveluy (km 149.5 - 2500 m) 4
18 Trouée d’Arenberg (km 158 - 2400 m) 5
17 Wallers - Hélesmes. - Pont Gibus - (km 164 - 1600 m) 3
16 Hornaing (km 170.5 - 3700 m) 4
15 Warlaing - Brillon (km 178 - 2400 m) 3
14 Tilloy - Sars-et-Rosières (km 181.5 - 2400 m) 4
13 Beuvry-la-Forêt - Orchies (km 188 - 1400m) 3
12 Orchies (km 193 - 1700 m) 3
11 Auchy-lez-Orchies - Bersée (km 199 - 2700 m) 4
10 Mons-en-Pévèle (km 204.5 - 3000 m) 5
9 Mérignies - Avelin (km 210.5 - 700 m) 2
8 Pont-Thibaut (km 214 - 1400 m) 3
7 Templeuve - Moulin de Vertain (km 220 - 500 m) 2
6a Cysoing - Bourghelles (km 226.5 - 1300 m) 3
6b Bourghelles - Wannehain (km 229 - 1100 m) 3
5 Camphin-en-Pévèle (km 233.5 - 1800 m) 4
4 Le Carrefour de l’Arbre (km 236.5 - 2100 m) 5
3 Gruson (km 238.5 - 1100 m) 2
2 Hem (km 245.5 - 1400 m) 2
1 Roubaix (km 252 - 300 m) 1
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