Sky-Teamchef sagt seinem Kapitän „Goodbye"

Brailsford: „Wiggins einer der größten britischen Athleten"

Foto zu dem Text "Brailsford: „Wiggins einer der größten britischen Athleten
Bradley Wiggins (li.) und Dave Brailsford bei den Olympischen Spielen 2012 in London | Foto: Cor Vos

14.04.2015  |  (rsn) – Bradley Wiggins hat mit seiner Abschiedsvorstellung bei Paris-Roubaix seinem Teamchef und langjährigen Mentor Dave Brailsford am Sonntag emotionale Momente beschert. „Über dieses Rennen wurde so viel Aufhebens gemacht, weil es Brads letzter Einsatz für uns war, deshalb war es schwierig ihn in gleicher Weise wie sonst üblich zu beobachten“, gab der Waliser in einem Beitrag auf der Sky-Homepage zu.

Auch wenn es nicht zum erhofften Sieg reichte, so lobte Brailsford seinen langjährigen Kapitän, der das Sky-Trikot ablegen und mit dem Ziel Olympische Spiele 2016 in Rio de Janeiro auf die Bahn zurückkehren wird, für seine Leistung bei der „Königin der Klassiker“.

„Einige Kritiker mögen sagen, dass Platz 18 wenig berauschend ist, aber wenn man mal einen Schritt zurücktritt - der Mann hat die Tour de France gewonnen und ist Olympiasieger - hat er (bei Paris-Roubaix) absolut alles getan, was möglich war. Er attackierte auf den letzten 30 Kilometern und an dem Punkt dachte ich ‚Jesus, er könnte hier allen davonfahren‘“, schilderte Brailsford den Moment, an dem eine Überraschung möglich schien.

Doch Wiggins, der bereits im Wald von Arenberg dem Tempo der Favoriten nicht folgen konnte, sich dann aber bravourös zurückkämpfte und im Finale dann auch noch auf seinen wichtigsten Helfer Geraint Thomas (nach einem Sturz) verzichten musste, brannte nur ein kurzes Feuerwerk ab und kam letztlich in der ersten Verfolgergruppe um Alexander Kristoff (Katusha) ins Ziel.

Für Brailsford aber stand nach dem Rennen fest: „Er hat sich von seiner besten Seite gezeigt und kann seinen Kopf hoch halten. Für viele Menschen ging es heute nur um ihn und seinen Auftritt und ich denke, der war außergewöhnlich wie immer.“

Wiggins habe es schließlich geschafft, sich auf höchstem Level zu verabschieden und damit die gemeinsam getroffene Entscheidung bestätigt. Für Paris-Roubaix als Abschiedsvorstellung habe man sich nach langem Nachdenken ganz bewusst entschieden – für das Rennen, das der bald 35-Jährige in der vergangenen Saison überraschend auf Rang neun beendet hatte und das er nun gewinnen wollte. Für den Sieg in Roubaix würde er sogar sein Gelbes Trikot hergeben, hatte der Tour-Sieger von 2012 erklärt.

Den riesigen Hype, den die Entscheidung verursachte, hatte sich Wiggins sicherlich durch seine außergewöhnlichen Leistungen in seiner langen Karriere verdient. Doch angesichts der Ergebnisse bei seinen bisherigen Teilnahmen – nur einmal in all den Jahren kam er unter die besten Zehn - wäre ein Triumph im Velodrome von Roubaix doch eine große Überraschung gewesen.

Insofern bewegte sich Wiggins mit seiner Leistung und mit seinem Ergebnis letztlich im Rahmen dessen, was man von ihm erwarten konnte. Das sah letztlich auch Brailsford so: „Ich denke, wir haben eine gute Entscheidung getroffen, es so zu handhaben. Es fühlt sich gut an, es so zu beenden."

Zu Ende ist Wiggins‘ Karriere natürlich noch nicht. Im kommenden Jahr will er in Rio seine olympische Medaillensammlung – unter anderem vier Mal Gold - nochmals erweitern. Um sich darauf vorzubereiten, hat er das mit einer Continental-Lizenz ausgestattete Team Wiggins gegründet, das auch an Straßenrennen teilnehmen wird, so etwa bei der am 1. Mai beginnenden Premiere der Tour de Yorkshire. Zudem steht im Sommer noch sein Angriff auf den Stundenweltrekord in seinem Programm.

Trotzdem zog Brailsford, der Wiggins seit dessen Juniorenzeiten kennt und betreut hat, eine Bilanz, die nichts anderes als eine Eloge auf den ersten britischen Tour de France-Gewinner war: „Wir haben gemeinsam viel erlebt und er hat eine Menge für den britischen Radsport und den Sport im Allgemeinen getan. Wenn man seine Vielseitigkeit betrachte, dann gehört er zu den größten Athleten, die dieses Land je hervorgebracht hat.“

Mehr Informationen zu diesem Thema

13.04.2015Matzka: Sind bei Paris-Roubaix künftig die Top Ten drin?

(rsn) - Nicht nur Andreas Schillinger wird die 113. Auflage von Paris-Roubaix noch lange in guter Erinnerung bleiben. Auch bei Ralf Matzka, sein Teamkollege bei Bora-Argon 18, lief bei der „Königin

13.04.2015Etixx-Quick-Step setzt sein Frühjahr der zweiten Plätze fort

(rsn) – Auch wenn bei den großen Klassikern kein Sieg herausgesprungen ist, so hat das Team Etixx-Quick Step den Ausfall von Kapitän Tom Boonen bei den großen Klassikern bestens verkraftet. Nachd

13.04.2015Degenkolb folgte den Fußspuren von Sohn Leo Robert

(rsn) – Irgendwann kamen die Zahlen wie aus der Pistole geschossen: „1896“ und „3“. John Degenkolb wurde nach seinem Triumph in Roubaix immer wieder gefragt, ob er denn wisse, wann zuletzt e

13.04.2015Wiggins redet sich die Niederlage schön

(rsn) - Sieg und Niederlage standen bei Paris-Roubaix direkt nebeneinander. Während am Bus von Giant-Alpecin der grandiose Erfolg von John Degenkolb gefeiert wurde, versuchte Nachbar Sky, sich den 18

13.04.2015Paris-Roubaix: Schillinger gelingt ein Auftritt ohne Fehl und Tadel

(rsn) – Als Sechzehnter jagte Andreas Schillinger (Bora-Argon16) am Sonntag bei Paris-Roubaix über die Ziellinie im berühmten Velodrome der nordfranzösischen Stadt. Damit war er im versammelten W

13.04.2015Ein Team, ein Stein - Giant-Alpecin triumphiert in Roubaix

(rsn) - „Zickezacke, zickezacke, hoi, hoi, hoi!“ - den Trinkspruch des Teams Giant-Alpecin kennt man spätestens seit Marcel Kittels Triumph auf den Champs-Élysées am letzten Abend der Tour de F

13.04.2015Eisenbahngesellschaft erstattet Anzeige gegen Roubaix-Fahrer

Paris (dpa/rsn) - Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF hat nach Paris-Roubaix eine Strafanzeige angekündigt, weil im Rennen einige der Profis trotz geschlossener Schranken einen Bahnü

13.04.2015Poitschke: „Das war der Höhepunkt unserer Klassiker"

(rsn) – Ralph Denk und die Sportliche Leitung von Bora-Argon 18 hatten gleich doppelten Grund, sich über die 113. Auflage von Paris-Roubaix zu freuen. Denn mit Ralf Matzka und Andreas Schillinger z

12.04.2015Auch Paris-Roubaix endet für Sagan mit einer Enttäuschung

(rsn) - Paris-Roubaix endete für Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) wie auch alle vorherigen Klassiker, nämlich mit einer Enttäuschung. Diesmal allerdings machten dem Slowaken allerdings nicht seine Beine

12.04.2015Degenkolbs Problem: Wohin mit dem schweren Pflasterstein?

(rsn) - Der Sieg bei Paris-Roubaix war nur wenige Minuten alt, da hatte John Degenkolb (Giant-Alpecin) schon ein schwergewichtiges Problem: „Wohin kommt der Plasterstein? Das Ding ist richtig schwer

12.04.2015Elmiger springt erneut für Haussler und Chavanel ein

(rsn) - Wie schon bei der Flandern-Rundfahrt war es auch bei Paris-Roubaix der Schweizer Meister Martin Elmiger, der für das IAM-Team die Kohlen aus dem Feuer holte und für seine Kapitäne Heinrich

12.04.2015In der „Hölle des Nordens" wurde Degenkolbs Traum wahr

Roubaix (rsn/dpa) - Nach seinem Sprint in die Radsport-Geschichtsbücher riss John Degenkolb (Giant-Alpecin) im Velodrome von Roubaix die Arme in die Höhe, schrie seine Freude heraus und schüttelte

Weitere Radsportnachrichten

09.05.2025Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die wic

09.05.2025Kurviger Kampf gegen die Uhr

(rsn / ProCycling) – Die 2. Etappe beginnt in Tirana, wo am Vortag die erste endete. Auf den kürzesten Transfer des diesjähirgen Giro d´Italia folgt auch die kürzeste Etappe: 13,7 Kilometer müs

09.05.2025Landa zieht sich bei Giro-Sturz Wirbelfraktur zu

(rsn) – Mikel Landa hat sich bei seinem Sturz fünf Kilometer vor dem Ziel der 1. Etappe des Giro d’Italia eine Wirbelfraktur zugezogen. Das teilte Soudal – Quick-Step am Abend noch mit. Der Spa

09.05.2025Nach perfektem Auftritt in Tirana will Pedersen mehr

(rsn) – Ob es nun läuft oder nicht: Für einen lockeren Spruch ist Mads Pedersen (Lidl – Trek) immer zu haben. Wenn es läuft, dann vielleicht noch ein bisschen mehr. Und es könnte gerade nicht

09.05.2025Roglic freut sich über Giro-Auftakt ohne Pannen

(rsn) - Der erste Tag im Giro-Büro verlief für Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) unspektakulär. Das allerdings ist eine gute Nachricht. Er hielt sich aus Stürzen heraus, anders als M

09.05.2025Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 1. Etappe

(rsn) - 184 Profis aus 23 Teams sind am 9. Mai im albanischen Durres zum 108. Giro d‘Italia (2.UWT) angetreten, darunter zehn Deutsche, zwei Luxemburger sowie je ein Österreicher und Schweizer.

09.05.2025Van Aert: “Das war deutlich mehr, als ich erwartet hatte“

(rsn) – Der Auftakt in die erste Grand Tour des Jahres ist gemacht. Und er endete mit einem Feuerwerk von Lidl – Trek. Als einer der Favoriten auf den Tagessieg war Mads Pedersen ins Rennen gegang

09.05.2025Highlight-Video der 1. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Mads Pedersen (Lidl - Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d’Italia gewonnen und sich mit seinem zweiten Tagessieg bei einer Italien-Rundfahrt das erste Rosa Trikot des Gesamtführenden ges

09.05.2025Pedersen sprintet zum Giro-Auftakt ins Rosa Trikot

(rsn) - Der Däne Mads Pedersen (Lidl – Trek) hat den Auftakt des 108. Giro d´Italia gewonnen und damit auch das erste Rosa Trikot dieser Italien-Rundfahrt übernommen. Im Sprint eines von Lidl –

09.05.2025Landa nach Sturz schon am ersten Giro-Tag ausgeschieden

(rsn) – Schon nach dem ersten Tag ist der 108. Giro d’Italia für Mikel Landa (Soudal Quick-Step) beendet. Der Spanier schied nach einem Sturz in einer Abfahrt fünf Kilometer vor dem Ziel der 1.

09.05.2025Vos per Tigersprung gegen Bredewold zum zweiten Etappensieg

(rsn) – Marianne Vos (Visma – Lease a Bike) hat sich auf der 6. Etappe der 11. Vuelta Espana Femenina ihren zweiten Tagessieg gesichert. Die 37-jährige Niederländerin verwies über 126,7 Kilomet

09.05.2025Zemke: “Ziel muss sein, mit Tom eine Etappe zu gewinnen“

(rsn) - Jens Zemke hat als Sportdirektor schon einige große Rundfahrten auf dem Buckel. Für sein Team Q36.5 markiert der Start beim 108. Giro d’Italia aber das Debüt bei einer Grand Tour. Der Sch

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d`Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • Tour du Finistere Pays de (1.1, FRA)
  • Silesian Classic (1.2, POL)
  • Tour de Kumano (2.2, JPN)