Interview mit dem Stölting-Kapitän

Herklotz: „Ich will mich Schritt für Schritt verbessern"

Foto zu dem Text "Herklotz: „Ich will mich Schritt für Schritt verbessern
Silvio Herklotz (Team Stölting) | Foto: Bölb

24.02.2015  |  rsn) - Silvio Herklotz gilt als das größte deutsche Rundfahrer-Talent. Derzeit bereitet sich der 20-Jährige mit seinem Team Stölting im Trainingslager auf Mallorca auf die Saison 2015 vor. Im Interview mit radsport-news.com spricht Herklotz über seine Ziele und Träume und erklärt, warum er sich trotz diverser Angebote für ein weiteres Jahr bei dem deutschen Continental-Team entschieden hat.

Herr Herklotz, wie läuft die Saisonvorbereitung bis jetzt?
Silvio Herklotz: Ich bin eigentlich ganz gut über den Winter gekommen und konnte auch im Januar bei der deutschen Crossmeisterschaft starten. Im Großen und Ganzen bin ich bislang zufrieden.

Stichwort Cross: Ist das nur Vorbereitung oder will man da unbedingt gewinnen?
Herklotz: Ich sehe das einfach als eine Art Auflockerung für den Winter, damit das Training nicht zu eintönig wird, ich auch mal ein bisschen Abwechslung habe und neue Reize setzen kann. Mir machen die Crossrennen großen Spaß, ich konzentriere mich aber jetzt voll auf die Straße.

Wie ist das Team Stölting in dieser Saison einzuschätzen?
Herklotz: Wir waren letztes Jahr schon sehr stark. Es gab einige Ab- und Zugänge. Wir haben auch dieses Jahr eine sehr schlagkräftige Truppe am Start.

Leider hat es für ihr Team in diesem Jahr mit der Pro-Continental-Lizenz noch nicht geklappt. Welchen Einfluss hat das auf den Rennkalender?
Herklotz: Ganz klar, ich wäre gerne bei ein paar größeren Rennen am Start gewesen, aber auch das jetzige Rennprogramm ist sehr anspruchsvoll. Ich sehe dieses Jahr nochmal als eine Möglichkeit, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.

Welcher Fahrertyp ist Silvio Herklotz?
Herklotz: Mir liegen die Rundfahrten und die schweren Eintagesrennen. Das ist auch der Fahrertyp, als den ich mich sehe.

Was sind ihre Ziele für die Radsportsaison 2015?
Herklotz: Es gibt viele Rennen, vor allem Rundfahrten, bei denen ich gut abschneiden möchte. Ich will eine konstante Saison fahren und sehen, dass ich mich weiter verbessern kann.

Im Rennkalender des Stölting-Teams stehen wieder diverse deutsche Rennen wie die Bayern-Rundfahrt oder Rund um den Finanzplatz Eschborn-Frankfurt. Wollen sie da besonders glänzen?
Herklotz: Natürlich will man sich im eigenen Land immer besonders gut präsentieren. Leider gibt es in Deutschland nicht mehr so viele Rennen wie früher. Umso schöner ist es dann, bei den wenigen Rennen hierzulande am Start zu stehen und einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Sie gelten als ein sehr großes Talent. Da könnten sie doch sicher auch bei größeren Mannschaften Unterschlupf finden. Was ist gerade am Team Stölting so reizvoll?
Herklotz: Das Umfeld bei Stölting ist sehr gut und ich konnte mich hier in den letzten Jahren weiterentwickeln. Die letzte Saison ist teilweise nicht ganz optimal gelaufen, trotzdem habe mich jetzt aber für ein weiteres Jahr in der U23-Klasse entschieden. Mit anderen Teams war ich auch schon in Kontakt, aber für die Zukunft ist da noch alles offen. Erstmal will ich jetzt eine gute Saison hinlegen und dann sehen wir weiter.

Wie gehen Sie mit dem Thema Druck um?
Herklotz: Ich gehe an die Sache ganz locker ran. Natürlich ist es schön, dass ich als großes Talent betitelt werde und es spornt mich auf irgendwo an. Den größten Druck mache ich mir aber in der Regel selber.

Gibt es ein Rennen, das Sie unbedingt gewinnen möchten?
Herklotz: Als Kind träumt man natürlich immer von der Tour de France. Es ist auf jeden Fall mein Ziel, da irgendwann mal mitzufahren. Natürlich will man da als Rundfahrer auch gut abschneiden. Wozu es aber im Endeffekt reicht, das steht noch in den Sternen, und ich kann es noch nicht einschätzen.

Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Herklotz: Das ist eine schwierige Frage. Im Radsport gibt es so viele Variablen, da muss man Step by Step schauen. Ein Sturz reicht aus, um die Karriereträume zu zerstören. Also schaue ich Schritt für Schritt weiter.


Mit Silvio Herklotz sprach Thomas Goldmann.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine