Franzose sprintet zum dritten Giro-Etappensieg

Die Italiener weiter chancenlos gegen Bouhanni

Foto zu dem Text "Die Italiener weiter chancenlos gegen Bouhanni"
Nacer Bouhanni (FDJfr.) jubelt über seinen dritten Coup beim 97. Giro d´Italia. | Foto: Cor Vos

20.05.2014  |  (rsn) – An den ersten Tagen des 97. Giro d’Italia waren die heimischen Sprinter gegen Marcel Kittel (Giant-Shimano) ohne jede Chance. Seit dem Ausscheiden des zweifachen Etappengewinners aus Erfurt mussten sich die Italiener immer dem Franzosen Nacer Bouhanni (FDJ.fr) geschlagen geben und warten weiter auf ein Erfolgserlebnis.

Auch auf der 10. Etappe, die über brettebene 173 Kilometer von Modena nach Salsomaggiore führte, hatte der 23-Jährige im Sprint die Nase vorn. Nach einem erneut turbulenten Finale, in dem auf dem letzten Kilometer ein Großteil des Feldes durch einen von Tyler Farrar (Garmin-Sharp) ausgelösten Massensturz aufgehalten wurde, setzte sich der Träger des Roten Trikots souverän vor dem Italiener Giacomo Nizzolo (Trek) durch und feierte seinen bereits dritten Tagessieg bei der diesjährigen Italien-Rundfahrt. Hinter dem Australier Michael Matthews (Orica-GreenEdge) landeten Nizzolos Landsleute Roberto Ferrari (Lampre-Merida) und Enrico Battaglin (Bardiani-CSF) auf den Plätzen vier und fünf.

Dabei wurde es für den FDJ-Sprinter zwischenzeitlich noch eng. In der Abfahrt vom einzigen, nicht kategorisierten kleineren Anstieg des Tages nach Salsomaggiore hinein hatte Bouhanni den Anschluss an die ersten Positionen verloren, als Team Sky an der Spitze das Tempo forcierte. Doch mit Hilfe seines Teamkollegen Sebastien Chavanel gelang dem Französischen Meister von 2012 auf den letzten beiden Kilometern wieder der Anschluss.

Nachdem Farrar mit wohl zu hohem Tempo in die letzten Kurve hinein gejagt war und mehrere Fahrer mit sich zu Boden gerissen hatte, blieb nur eine kleine Gruppe von etwa zehn Fahrern, die den Sieg unter sich ausmachte. Der Niederländer Albert Timmer (Giant-Shimano), alles andere als ein Sprintspezialist, versuchte es mit einem frühen Antritt, wogegen sich Bouhanni an Nizzolo hielt und vom Hinterrad des 25-Jährigen schließlich überlegen zum Sieg sprintete.

„Das Finale war sehr schnell, aber mein Team hat heute wieder perfekt gearbeitet“, lobte der nun dreifache Giro-Etappengewinner seine Helfer. „Sie waren alle zur Stelle, als ich sie brauchte und im Sprint hat es sehr gut funktioniert. Und ich habe dann meinen Teil an sie zurückgezahlt“, fügte Bouhanni an.

Dagegen verlebte Cadel Evans (BMC) einen ruhigen Tag im Peloton und musste nur im Finale aufmerksam sein. „Das einzig Anspruchsvolle war heute die Abfahrt kurz vor dem Ziel - sie war sehr gefährlich“, bilanzierte der Australier, der als Tagesneunter souverän sein Rosa Trikot behauptete und unverändert die Gesamtwertung mit 57 Sekunden Vorsprung auf den Kolumbianer Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step) anführt. Bouhanni baute seine Führung in der Punktewertung aus, der Kolumbianer Julian Aredondo (Trek) bleibt im Bergtrikot ebenso wie der Pole Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) in dem des besten Jungprofis. Omega Pharma-Quick Step steht an der Spitze der Teamwertung.

Nach dem zweiten Ruhetag gingen Marco Bandiera (Androni Giocattoli) und Andrea Fedi (Neri Sottoli), die Führenden in der Wertung der Zwischensprints, schon früh in die Offensive und fuhren nach nur 13 Kilometern bereits 8:35 Minuten vor dem Feld, das die Etappe sehr gemächlich anging.

Danach wechselten sich BMC und die Sprinterteams in der Verfolgung der beiden Italiener ab, die in der Gesamtwertung keine Rolle spielen. Auch wenn der Abstand in der zweiten Rennhälfte zwischenzeitlich nochmals etwas größer wurde, nachdem das Feld ihn schon auf rund drei Minuten gedrückt hatte, gelang es den Verfolgern mühelos, das Duo bereits zehn Kilometer vor dem Ziel wieder zu stellen. Am einzigen kleineren Anstieg des Tages, der eher eine Welle war, versuchte es Team Sky mit einem Überraschungsangriff, der aber wirkungslos verpuffte. Stattdessen sorgte der späte Sturz dafür, dass es nicht zum erwarteten Massensprint kam.

Weiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößernWeiteres Foto - mit Klick vergrößern

Mehr Informationen zu diesem Thema

07.07.2014Wegmann sitzt wieder auf dem Rad

(rsn) – Der beim Giro d’Italia schwer gestürzte Fabian Wegmann (Garmin-Sharp) hat wieder mit dem Training begonnen. „Gestern saß ich zum ersten Mal wieder auf dem Straßenrad. Letzte Woche fuh

03.06.2014Koch schaffte es beim Giro-Debüt bis nach Triest

(rsn) – Michel Koch hat bei der ersten großen Rundfahrt seiner Karriere das Ziel erreicht. Der 22-Jährige aus Wuppertal stellte sich am Sonntag auf der letzten Etappe des Giro d’Italia noch einm

02.06.2014Katusha früh im Pech, BMC nur im Zwischenhoch

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Bardiani-CSF die Überraschung, Canndondale die Enttäuschung

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Trek überzeugt komplett, FDJ.fr jubelt ein Mal zu viel

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Majka: Magenkrämpfe kosteten die Top Five

(rsn) - Der Traum vom Podium bei der 97. Austragung der Italien-Rundfahrt ist für Rafał Majka im Bergzeitfahren hinauf zum Cima Grappa geplatzt. Der gesundheitlich angeschlagene Pole belegte

02.06.2014Orica-GreenEdge und Giant-Shimano jeweils dreifach erfolgreich

(rsn) - Drei harte Wochen Giro d`Italia liegen hinter den Fahrern. Zeit für radsport-news.com in einer vierteiligen Reihe Bilanz zu ziehen. Welche Teams haben überzeugte, welche sind hinter den Erwa

02.06.2014Uran und Aru: „Quintana hat den Giro-Sieg verdient"

rsn) – Rigoberto Uran (Omega Pharma-Quick Step) und Fabio Aru (Astana) waren beim Giro d’Italia gegen den alle überragenden Nairo Quintana (Movistar) chancenlos. Aber so wie der Kolumbianer mit s

02.06.2014Quintana: Giro-Triumph mit weniger als 100 Prozent

Triest (dpa) - Nairo Quintana (Movistar) hat in 105 Jahren Giro d`Italia als erster Kolumbianer die zweitwichtigste Rundfahrt der Welt gewonnen. Nach 21 Etappen und 3445 Kilometern verwies der 24 Jahr

01.06.2014Mezgec sorgt zum großen Finale für dritten Giant-Shimano-Sieg

(rsn) – Luka Mezgec hat dem Giant-Shimano-Team zum Abschluss der 97. Giro d’Italia den dritten Tagessieg beschert. Der 25 Jahre alte Slowene gewann die 21. und letzte Etappe über 169 Kilometer vo

01.06.2014Quintana: „Ich bin kein Außerirdischer"

(rsn) –Nairo Quintana (Movistar) ist nur noch eine Etappe vom ersten Triumph eines Kolumbianers beim Giro d’Italia entfernt. Und der 24-Jährige schmiedet nach seinen Demonstrationen in den Bergen

01.06.2014Geschke: Noch vor Quintana am Zoncolan im Ziel

(rsn) – Auf der 20. Etappe des 97. Giro d’Italia ging Simon Geschke (Giant-Shimano) nochmals in die Offensive. Gemeinsam mit seinem Teamkollegen Georg Preidler war der Freiburger in der Gruppe des

Weitere Radsportnachrichten

21.12.2024Schöne Highlights und ein sehr starker August

(rsn) – 22 Jahre ist Fabio Christen (Q36.5 Pro Cycling) alt, und der Schweizer kommt aus einer wahren Radsportfamilie. Schon sein Großvater gehörte zu den besten Straßensportlern und auch sein Va

21.12.2024Red-Bull-Sportchef Aldag über die Transfers von Lazkano und Co.

(rsn) – Es war abzusehen, dass Red Bull – Bora – hansgrohe auch in diesem Winter wieder allerhand Veränderungen am Kader für die neue Saison vornehmen würde. Neun Profis stoßen 2025 zum Team

21.12.2024Vandeputte mit Start-Ziel-Sieg zum ersten Weltcuperfolg

(rsn) – Dank einer technischen Glanzleistung hat Niels Vandeputte (Alpecin – Deceuninck) in Hulst nicht nur einen Start-Ziel-Sieg, sondern auch seinen ersten Weltcup-Erfolg gefeiert. Der Belgier w

21.12.2024Schreiber startet am schnellsten und bleibt bis zum Schluss vorn

(rsn) – Schnellstarterin Marie Schreiber (SD Worx – Protime) hat den Cross-Weltcup in Hulst mit einem Start-Ziel-Sieg für sich entschieden. Lucinda Brand (Baloise – Trek Lions) baute als Zweite

21.12.2024Knolle, Groß, John und Zemke zu rad-net - Rembe - Sauerland

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

21.12.2024Vom Niemandsland nach Alpe d’Huez in wenigen Monaten

(rsn) – Als Ruderin stand Valentina Cavallar schon bei den Olympischen Spielen am Start und ihr Einstieg in den Radsport kam dann doch sehr überraschend. Erst im April fand sie einen Platz bei der

21.12.2024“Riesige Erleichterung“: Auf dem Weg zurück zu alter Stärke

(rsn) – Er war noch nicht ganz wieder der Alte, doch nach zwei krankheitsbedingt schwarzen Saisons hat Maximilian Schachmann 2024 endlich erneut aufblitzen lassen können, wozu er fähig ist. Das ge

21.12.2024Van Empel muss Cross-Wochenende auslassen

(rsn) - Wegen eines Trainingssturzes muss Weltmeisterin Fem van Empel (Visma – Lease a Bike) die beiden Cross-Weltcups in Hulst und Zonhoven an diesem Wochenende auslassen. Wie die Niederländerin a

21.12.2024Die Radsport-News-Jahresrangliste 2024

(rsn) - Auch diesmal starten wir am 1. November mit unserer Jahresrangliste. Wir haben alle UCI-Rennen der vergangenen zwölf Monate (1. November 2023 bis 31. Oktober 2024) ausgewertet - nach unserem

20.12.2024Meisterschaftsdoppel versöhnte nach Olympia-Enttäuschung

(rsn) – Die Olympischen Spiele in Paris hatten die Österreicherin Anna Kiesenhofer (Roland) wieder in den Fokus der medialen Aufmerksamkeit zurückgeholt. Immer wieder wurde ihre Sensationsfahrt v

20.12.2024Van Aert kehrt in Mol zu seiner ersten Liebe zurück

(rsn) - Viel Zeit zur Vorbereitung konnte sich Wout van Aert (30) nicht gönnen. Nach nur drei Tagen im Cross-Training will der Belgier am Montag beim Superprestige in Mol starten. Der Cross-Vizeweltm

20.12.2024Van Schip wegen Drohungen und Beleidigungen gesperrt

(rsn) - Wegen "Beleidigungen, Drohungen und unangemessenem Verhalten“ bei der Bahn-WM in Ballerup (Dänemark) hat die UCI den Niederländer Jan-Willem van Schip vom 27. Dezember 2024 bis zum 1. Febr

RADRENNEN HEUTE
  • Keine Termine