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04.04.2014 | (rsn) - Am Donnerstag wurde in Warschau die Strecke der diesjährigen Polen-Rundfahrt offiziell vorgestellt. Wie schon seit einigen Wochen bekannt, wird das einzige polnische WorldTour-Rennen am 3. August in Gdansk/Danzig beginnen. Eine Woche später geht die 71. Auflage der Tour de Pologne mit einem Zeitfahren in Krakau zu Ende.
In den letzten Jahren stand das Rennen immer wieder im Zeichen von wichtigen für Polen historischen Ereignissen. So erinnerte die Rundfahrt an den Warschauer Aufstand gegen Nazi-Deutschland 1944, im Vorjahr erinnerte sie an den polnischen Papst Johannes Paul II.
In dieser Saison möchte Renndirektor Czeslaw Lang der Gewerkschaft Solidarnosc und deren Galionsfigur Lech Walesa Referenz erweisen. Walesa, ehemaliger polnischer Staatspräsident und Friedensnobelpreisträger, war selbst bei der Pressekonferenz zugegen und ließ sich in seiner neuer Rolle als Schirmherr gerne ablichten.
„Wir wollen daran erinnern, dass in der Danziger Werft die Protestaktion Solidarnosc ihren Anfang nahm, die letzten Endes zum Wandel des politischen Systems geführt hat“, sagte Lang. Die 1. Etappe nach Bydgoszcz (226 km) wird vor dem Einfahrtstor der Werft beginnen, wenige Meter von der berühmten Mauer entfernt, über die Walesa 1980 sprang und somit zum Symbol des Kampfes gegen das kommunistische Regime wurde.
Die ersten vier Etappen sind eher auf die Sprintermannschaften zugeschnitten. Sowohl in Bydgoszcz als auch an den darauf folgenden Tagen mit Zielen in Warschau, Rzeszow und Katowice werden höchstwahrscheinlich die endschnellen Fahrer zum Zuge kommen, obwohl mit vielen Ausreißversuchen zu rechnen ist. Erst auf der 5. Etappe von Zakopane nach Strbske Pleso wird das Feld zum ersten Mal die Berge zu sehen bekommen.
Im Unterschied zur vergangenen Saison, als Lang die Polen-Rundfahrt in den italienischen Dolomiten starten ließ, wird diesmal das Peloton im Tatra-Gebirge klettern müssen. Der Tagesabschnitt durch die Slowakei mit dem Schlussanstieg in Strbske Pleso - dem „Dach“ des Rennens - wird die Gesamtwertung klar strukturieren.
Natürlicher durfte im Programm der Gliczarow-Anstieg mit seiner Maximalsteigung von 22 Prozent nicht fehlen. Auf der 6. Etappe rund um Bukowina wird der „polnische Zoncolan“ vier Mal erklommen werden müssen, dazu wartet auf die Fahrer der tückische Zab-Anstieg. Diejenigen Kletterer, die auf das Gesamtklassement schielen, müssen an diesen beiden Tagen die Gelegenheit nutzen, so viel Vorsprung wie nur möglich herauszufahren, denn die Entscheidung über den Gesamtsieg wird vermutlich im 25 Kilometer langen Zeitfahren in Polens ehemaliger Hauptstadt Krakau fallen.
2013 konnte sich ziemlich überraschend Pieter Weening (Orica-GreenEdge) über den Gesamtsieg freuen, den er eben einem guten Ergebnis im Kampf gegen die Uhr verdankte. Dem Anschein nach wird auch diesmal das Rennen ähnlich verlaufen. Wer kein guter Zeitfahrer ist, hat eher schlechte Chance auf einen Podiumsplatz.
Die Strecke der Polen-Rundfahrt 2014:
1. Etappe, 3. August: Gdansk – Bydgoszcz, 226 km
2. Etappe, 4. August: Torun – Warschau, 234 km
3. Etappe, 5. August: Kielce – Rzeszow, 180 km
4. Etappe, 6. August: Tarnow – Kattowitz, 236 km
5. Etappe, 7. August: Zakopane - Strbskie Pleso (Slowakei), 178 km
6. Etappe, 8. August: Bukowina – Bukowina, 174 km
7. Etappe, 9. August: Krakau – Krakau, 25 km, EZF
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