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15.07.2011 | (rsn) – Den Tränen nahe überquerte Jeremy Roy am Freitag als Dritter den Zielstrich in Lourdes. Auch bei der Siegerehrung fiel ihm das Lächeln schwer. Zu groß war die Enttäuschung über den so nahen Etappensieg, den ihm Thor Hushovd (Garmin-Cervelo) kurz vor dem Ziel noch entriss. Das Bergtrikot und die Auszeichnung zum kämpferischsten Fahrer waren da nur ein kleiner Trost für den Franzosen mit dem großen Kämpferherzen.
Dabei könnte der Dauer-Ausreißer dieser Tour mächtig stolz auf seine Leistung sein. Wieder einmal war der 28-Jährige in der Ausreißergruppe des Tages dabei. Wie schon am Donnerstag, als er die prestigeträchtige Bergwertung am Tourmalet gewann, überquerte Roy auf der 13. Etappe als erster Fahrer den Col d`Aubisque, einen weiteren Bergriesen der Hors Categorie.
Mit seiner beherzten Fahrweise machte sich Roy zum König der Berge und geht morgen mit dem gepunkteten Trikot in die letzte der drei Pyrenäen-Etappen.
Doch der Allrounder zog sich in Lourdes nicht nur das Bergtrikot über, sondern hatte sogar den Etappensieg vor Augen. Der Vorsprung auf seine Verfolger, David Moncoutié (Cofidis) und Hushovd betrug am Gipfel des Aubisque über eine Minute - was letztlich nicht groß genug war.
Auf den letzten 25 Kilometern herrschte starker Gegenwind, der dem studierten Maschinenbauingenieur alle Chancen raubte, das Verfolgerduo Hushovd und Moncoutié auf Distanz zu halten.
Knapp zwei Kilometer vor dem Ziel war es zunächst Hushovd, der an Roy vorbeizog, kurze Zeit später passierte auch Moncoutié seinen demoralisierten Landsmann.
Auch wenn sich Roy somit nicht in die Siegerlisten der Tour eintragen konnte, so fuhr er sich mit seinem erneuten Parforceritt zumindest in die Herzen der Franzosen. Und bald wird auch bei beim FDJ-Profi die Enttäuschung einer großen Portion Stolz weichen.
Bei der 98. Tour de France benennt Radsport News nach jeder Etappe den Fahrer des Tages. Dabei muss es sich nicht zwingend um den erfolgreichsten Profi handeln. Vielmehr honorieren wir auch andere Faktoren wie eine kämpferische Fahrweise, aufopfernde Helferdienste oder sonstiges bemerkenswertes Verhalten.
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