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20.07.2011 | (rsn) – Im vergangenen Jahr noch umjubelter Zweifachetappensieger und Träger des Gelben Trikots, läuft bei Sylvain Chavanel (Quick Step) diesmal bei der Tour de France nichts nach Wunsch. Schon auf der 5. Etappe kam der Französische Meister zu Fall und hatte in der Folgezeit höllische Schmerzen an seiner Schulter zu ertragen. In der ersten Woche stieg Chavanel sogar vom Rad und wollte aufgeben. Die Sportliche Leitung musste auf den Kapitän einreden, um ihn zum Weiterfahren zu bewegen.
Chavanel quälte sich die nächsten Tage am Ende des Feldes – dort, wo er sich überhaupt nicht wohl fühlt. Der Drang zu attackieren, ist einfach zu groß. In den Pyrenäen versuchte es der 32-Jährige, doch schnell musste er einsehen, dass seine körperliche Verfassung nach dem Sturz noch nicht für einen erfolgreichen Ausritt ausreichte.
Von der französischen Presse erntete Chavanel für seine Tour herbe Kritik. Man hatte sich mehr vom Hoffnungsträger versprochen. Dass dies nicht mangelnder Form, sondern den Sturzverletzungen geschuldet war, wurde wohl vergessen. Die Kritik stachelte Chavanel zusätzlich an. Beim Italien-Abstecher der Tour wollte er es wissen.
Erneut schaffte er es in die Ausreißergruppe des Tages und war einer der aktivsten Fahrer. Die ersten Bergpreise gingen allesamt auf sein Konto. Im letzten Anstieg des Tages war es der Franzose, der lange Zeit die Akzente setzte. "Nach den schweren letzten Tagen geht es mir wieder deutlich besser", erklärte er.
Zwischenzeitlich führte Chavanel sogar das Rennen als Solist an. „Mir war klar, dass dies heute meine letzte Chance auf einen Tour-Etappensieg sein würde“, kommentierte er seine Attacke.
Nachdem er vom Norweger Edvald Boasson Hagen (Sky) erst ein- und dann überholt war, attackierte Chavanel mehrmals vergeblich, um wieder nach vorne zu kommen. So erreichte er in der ersten Verfolgergruppe das Ziel und belegte im Sprint gegen seine Landsleute Sandy Casar (FDJ) und Julien El Fares (Cofidis) Platz fünf.
Für Chavanel war dies nicht nur die beste Platzierung bei der Tour, sondern auch eine persönliche Genugtuung sowie ein deutliches Statement an die französische Presse.
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