RSN-Rangliste 2010: Platz 1404: David Kopp (Kuota-Indeland)

Zwei Comebacks in einer Saison

Von Christoph Adamietz

Foto zu dem Text "Zwei Comebacks in einer Saison"
David Kopp (Kuota-Indeland) Foto: ROTH

02.11.2010  |  (rsn) – David Kopp (Kuota-Indeland) kann auf ein Jahr voller Hoffnungen und Enttäuschungen zurückblicken. Mit dem 10. Platz beim Sparkassen-Münsterland Giro (Kat. 1.1) fand die alles in allem unerfreuliche Saison für den Kölner aber noch ein halbwegs versöhnliches Ende.

Nachdem Kopp seine einjährige Sperre wegen Kokaindopings abgesessen und zum 1. Januar 2010 beim Continental-Team Kuota-Indeland unterschrieben hatte, schien sich alles zum Guten zu wenden. Kopps Freude währte aber nicht lang. Er durfte zunächst zwar Rennen fahren, musste allerdings mit einer Verlängerung seiner Sperre rechnen, da die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA Einspruch gegen die vom flämischen Verband verhängte Sperre von zwölf Monaten Protest einlegte und stattdessen das Maximalstrafmaß von zwei Jahren forderte. „Ich muss eigentlich täglich mit meiner Sperre rechnen. Jedes Rennen kann mein letztes sein. Das ist ein Zustand, der kaum zum Aushalten ist“, so Kopp damals zu Radsport News.

Solange das endgültige Strafmaß noch nicht ausgesprochen war, fuhr Kopp allerdings erfolgreich weiter Rennen. Der Ex-Gerolsteiner-Profi gewann Köln-Schuld-Frechen - „Das war ein besonders emotionaler Sieg" - und wurde beim niederländischen Klassiker Dwars door Drenthe (Kat. 1.1) Fünfter. „Ich bin zufrieden. Wenn man Fünfter wird, dann ist es auch nicht mehr weit bis zum Sieg. Ich bin froh, dass ich wieder ein gutes Niveau erreicht habe. Darauf kann man aufbauen", sagte Kopp im Gespräch Radsport News.

Alles andere als zufrieden war der 31-Jährige mit dem endgültigen Urteil der WADA, dem sich der Weltradsport UCI anschloss: Die Sperre wurde auf den 11. September 2011 ausgedehnt, die Platzierungen der vergangenen Monate wurde gestrichen und Kopp blieb nur das reine Training. „Ich bin richtig enttäuscht. Erst erteilt mir die UCI für die Saison 2010 nach Ablauf meiner einjährigen Sperre ohne Vorbehalte die Lizenz, lässt mich trainieren, Rennen fahren“, sagte der Klassikerspezialist. „Und nicht mal vier Monate später revidiert sie ihr Urteil und reißt mich aus dem Team raus, ohne dass es neue Erkenntnisse gibt. Das ist menschenverachtend“, fühlte sich Kopp an der Nase herumgeführt.

Doch der Rheinländer, der weiterhin Rückendeckung von seinem Kuota-Team erhielt, steckte nicht auf und trainierte fleißig, um Anfang September in guter Form sein zweites Comeback im Jahr 2010 geben zu können. „Ich hatte nur das Datum im Kopf, an dem ich wieder Rennen fahren durfte“, beschrieb Kopp seine Motivation.

Gleich im ersten UCI-Rennen nach seiner Sperre konnte Kopp Anfang Oktober mit Rang zehn beim Münsterland-Giro überzeugen. Ein versöhnlicher Abschluss eines chaotischen Jahres. Wie es mit Kopp, der sich bei Kuota nach eigenen Aussagen "sehr wohl" fühlt, im Jahr 2011 weitergehen wird, ist noch nicht ganz klar. Im Moment kuriert er erst einmal einen grippalen Infekt aus, den er sich bereits bei der Tour of Hainan Mitte Oktober eingefangen hatte.

Mehr Informationen zu diesem Thema

02.01.2011Contador vor Gilbert und Nibali

(rsn) - Im November und Dezember präsentiert Radsport News seinen Lesern die Jahresrangliste 2010. Hier finden Sie den Überblick über die Platzierungen aller deutschen, österreichischen, schweizer

01.01.2011Die Radsport News Jahresrangliste 2010

(rsn) - Wie in den vergangenen Jahren auch präsentiert Ihnen Radsport News im November und Dezember die Rangliste der abgelaufenen Saison. Wir haben alle UCI-Rennen des Jahres 2010 anhand eines Punkt

30.12.2010Pistolero im Kreuzfeuer

(rsn) – Der Konkurrenz fuhr Alberto Contador in der abgelaufenen Saison in gewohnter Manier davon, den Zweifeln konnte er jedoch nicht entkommen. Nach seinem positiven Test auf Clenbuterol während

29.12.2010Bei den Klassikern wieder erstklassig

(rsn) - Auch 2010 führte bei den hügeligen Klassikern kein Weg an Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) vorbei. Der Belgier gewann das Amstel Gold Race und die Lombardei-Rundfahrt und landete bei de

29.12.2010In die Riege der Großen aufgestiegen

(rsn) – In der Saison 2010 ist Vincenzo Nibali endgültig in die Weltspitze der Rundfahrtspezialisten aufgestiegen. Sieben prestigeträchtige Siege fuhr der 26-Jährige ein, an erster Stelle steht n

28.12.2010(Fast) Alle Träume verwirklicht

(rsn) – Konstanter geht es kaum: Joaquin Rodriguez (Katjuscha) holte im Lauf der Saison nicht weniger als 32 Top-Ten-Platzierungen; für einen Kletterspezialisten eine sensationelle Ausbeute. Die Hi

28.12.2010Ersatzkapitän mit Abo auf zweite Plätze

rsn) – In Abwesenheit des wegen Dopings gesperrten Alejandro Valverde ist Luis Leon Sanchez bei Caisse d`Epargne zum Kapitän aufgestiegen. Der 27-jährige Spanier gewann zwar nur sechs Rennen, fuhr

27.12.2010Rad-Geschichte geschrieben

(rsn) – Fabian Cancellara (Saxo Bank) zeigte 2010 einmal mehr, dass er der zur Zeit beste Zeitfahrer und Klassikerjäger der Welt ist. So gewann der Schweizer das WM-Zeitfahren, beide Zeitfahrwettbe

27.12.2010Der kompletteste unter den Sprintern

(rsn) – Tyler Farrar (Garmin-Transitions) hat in der abgelaufenen Saison bewiesen, dass er zur Zeit der wohl kompletteste unter den Sprintern ist. Nicht nur auf Flachetappen war der US-Amerikaner er

26.12.2010Durch das Regenbogentrikot beflügelt

(rsn) – Beflügelt durch das Regenbogentrikot, dass er im September 2009 bei der Straßen-WM in Mendrisio erringen konnte, legte Cadel Evans (BMC Racing) zumindest bis in den Sommer hinein eine famo

26.12.2010Bei der Tour knapp am Podium vorbei

(rsn) – Bei Euskaltel ist Samuel Sanchez ein echter Dauerbrenner. Seit 2000 fährt der mittlerweile 32-Jährige für den baskischen Rennstall. Auch in der abgelaufenen Saison erfüllte der Olympiasi

25.12.2010Bei der Tour auf Rang sechs geklettert

(rsn) – Stück für Stück klettert Robert Gesink nach oben. In diesem Jahr fuhr der Niederländer zum ersten Mal die Tour de France zu Ende und landete gleich auf einem hervorragenden sechsten Plat

Weitere Radsportnachrichten

04.07.2025Aldag: “Wir haben alles gemacht, um die Tour zu gewinnen“

(rsn) - Red Bull – Bora – hansgrohe nimmt den zweiten Anlauf, um mit Primoz Roglic die Tour de France zu gewinnen. Darauf hat sich das einzige deutsche WorldTour-Team vorbereitet. Was die Raublin

04.07.2025Wechselt Groenewegen zu Unibet - Tietema Rockets?

(rsn) - In unserem ständig aktualisierten Transferticker informieren wir Sie regelmäßig über Personalien aus der Welt des Radsports. Ob es sich um Teamwechsel, Vertragsverlängerungen oder Rücktr

04.07.2025Statt dem Duell gegen Vingegaard erneut eine Pogacar-Show?

(rsn) – Im Grunde ist die Geschichte schnell erzählt: Seit 2021, also seit Tadej Pogacar (UAE – Emirates – XRG) und Jonas Vingegaard (Visma – Lease a Bike) gemeinsam die Tour de France bestri

04.07.2025Bauhaus will im ´Freestyle´ an die richtigen Hinterräder

(rsn) – Fünf Top-5-Platzierungen hat Phil Bauhaus (Bahrain Victorious) bei seinen zwei Tour-de-France-Teilnahmen bislang ersprintet – drei 2023, zwei 2024. Im dritten Anlauf sollen noch ein paar

04.07.2025Teams packen zur Tour wieder Sondertrikots aus

(rsn) – Es ist inzwischen ein jährlich wiederkehrendes Ritual: Kurz vor der Tour de France präsentieren einige Mannschaften Sondertrikots für die drei Wochen in Frankreich. Weil zum Saison-Highli

04.07.2025Brilliert Milan bei seiner Tour-Premiere?

(rsn) – Der diesjährige Grand Départ bietet erstmals seit 2020 wieder den Sprintern die Chance, das Gelbe Trikot zu erobern, denn gleich in Lille stehen die Zeichen am Ende der 1. Etappe auf Masse

04.07.2025Die Aufgebote für den 36. Giro d´Italia Women

(rsn) – Mit dem Giro d’Italia Women (6. – 13. Juli / 2.WWT) steht einen Tag nach dem Start der Tour de France der Männer die zweite Grand Tour der Frauen an. Die 36. Ausgabe der Italien-Rundfa

03.07.2025Die zehn deutschen Starter bei der 112. Tour de France

(rsn) – Zehn deutsche Radprofis und damit so viele wie zuletzt 2021, als noch Tony Martin oder André Greipel am Start waren, werden am 5. Juli in Lille die Tour de France 2025 in Angriff nehmen. Im

03.07.2025“Misserfolge schärfen dich“: Roglic lacht seine Dämonen an

(rsn) – Zum siebten Mal in seiner beeindruckenden Karriere geht Primoz Roglic (Red Bull – Bora – hansgrohe) bei der Tour de France an den Start. Die einzige deutsche Équipe im Peloton will von

03.07.2025Van der Poel sieht Chancen für eine erfolgreiche Tour

(rsn) – Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck) gehört einmal mehr zu den Top-Stars, die bei der Tour de France an den Start gehen. Wirklich in Erscheinung treten konnte er in den letzten dre

03.07.2025Arndt hofft nach Wirbelbruch auf Comeback noch 2025

(rsn) – Nikias Arndt (Bahrain Victorious) wird am Samstag in Lille zwar nicht am Start der Tour de France stehen, doch einige Tage vor der Frankreich-Rundfahrt gibt es dennoch gute Neuigkeiten vom 3

03.07.2025Auch bei der 112. Tour wird die 3-Kilometer-Regel ausgeweitet

(rsn) - Die ASO wird auch bei der kommenden Tour de France die 3-Kilometer-Regel auf weitere ausgewählte Etappen ausdehnen. Dann werden die Fahrer bereits vier oder sogar fünf Kilometer vor dem Ziel

RADRENNEN HEUTE

    Radrennen Männer

  • Course de Solidarnosc (2.2, POL)
  • Sibiu Tour (2.1, ROU)