Torsten Schmidt stellt das Saxo Bank-Tour-Team vor

"Wir haben ein kleines Luxusproblem"

Von Torsten Schmidt

Foto zu dem Text "
Andy und Fränk Schleck (Saxo Bank) Foto: ROTH

28.06.2010  |  (rsn) - Torsten Schmidt ist seit 2008 Sportlicher Leiter beim dänischen Saxo Bank Team und wird die ProTour-Mannschaft um den Vorjahreszweiten Andy Schleck bei der Frankreich-Rundfahrt gemeinsam mit Teamchef Bjarne Riis betreuen. Der 38-jährige ehemalige Gerolsteiner-Profi stellt die neun Saxo Bank-Tourstarter vor.

Jens Voigt: Es ist ein Muss, Jens mit nach Frankreich zu nehmen. Seine Einstellung ist bewundernswert, zudem verfügt er über sehr viel Erfahrung. Er ist ein absoluter Teamplayer. Er hat in der Vergangenheit aber auch schon häufig gezeigt, dass er seine Fähigkeiten in eigene Ergebnisse umsetzen kann, zum Beispiel aus Fluchtgruppen heraus. Privat genießt bei Jens die Familie höchste Priorität: Er ist schließlich fünffacher Vater.

Andy Schleck: Andy hat in den vergangenen Jahren bei Giro und Tour gezeigt, dass er bei großen Rundfahrten um den Sieg mitfahren kann. Er ist in diesem Jahr gemeinsam mit Vorjahressieger Alberto Contador der große Favorit. Seine große Stärke ist das Berghochfahren. Trotz seines noch jungen Alters ist er taktisch schon sehr ausgebufft. In seiner Freizeit geht Andy zum Ausgleich Jagen.

Fränk Schleck: Fränk hat nicht zuletzt bei seinem Gesamtsieg bei der Tour de Suisse gezeigt, dass er einer der weltbesten Bergfahrer ist. Er wird im entscheidenden Moment im Hochgebirge immer an der Seite seines Bruders Andy sein. Fränk kann aber auch selbst die Gesamtwertung anpeilen – da haben wir ein kleines Luxusproblem. Fränk ist Vater einer Tochter geworden, was ihm sehr viel Kraft gibt. Ich habe das Gefühl, dass er bei der Luxemburg-Rundfahrt und der Tour de Suisse zuletzt noch aggressiver gefahren ist.

Stuart O`Grady: Er ist unser Road-Captain. Stu ist das Verbindungsglied zwischen Sportlicher Leitung und den Fahrern. Er bewahrt immer einen kühlen Kopf und trifft die richtigen Entscheidungen. Stuart ist ein Kämpfer, der sich in den letzten Jahren auch durch schwere Stürze und Verletzungen nicht zurückwerfen lassen hat. Der Radsport ist seine große Passion. Ich kenne Stuart jetzt schon seit knapp 20 Jahren. Wir sind 1993 bei der Bahn-WM in Oslo im Finale der Mannschaftsverfolgung gegeneinander gefahren. Er hatte damals die Nase knapp vorne.

Jakob Fuglsang: Jakob ist vom Mountainbike auf die Straße gewechselt. Er hat seine tolle Form mit Rang drei bei der Tour de Suisse und dem Sieg im Zeitfahren der Dänischen Meisterschaften unterstrichen. Er ist ein netter Typ, der 24 Stunden am Tag für den Radsport lebt. Er wird in Frankreich einer der großen Mannschaftshelfer im Hochgebirge sein. Und: Er weiß, wann er gefordert ist und ist immer zur Stelle.

Matti Breschel: Im letzten Jahr hat er das Tourticket knapp verpasst. In diesem Jahr hat aber kein Weg an ihm vorbeigeführt – auch wegen seiner starken Leistungen im Frühjahr. Als endschneller Mann ist Matti sehr gut für Fluchtgruppen geeignet. In seiner dänischen Heimat zählt Matti zu den populärsten Fahrern überhaupt.

Fabian Cancellara: Wenn Fabian „drauftritt“, dann kann man immer was Gutes erwarten. Er peilt den Prologsieg in Rotterdam an – und damit wäre auch das Gelbe Trikot verbunden. Mit Tony Martin hat er jetzt in den Zeitfahren einen neuen Kontrahenten dazu bekommen. Auf dieses Duell kann man sich im Kampf gegen die Uhr sicher freuen. Fabian liebt die normale Hausmannskost. Im Training ist er aber sehr fleißig und arbeitet sehr hart, so dass er sich dieses Essen auch mal gönnen darf.

Chris Anker Sörensen: Er ist ein sehr starker Bergfahrer. Seit seinem Sieg am Kitzbüheler Horn bei der Österreich Rundfahrt 2008 ging es bei ihm stetig bergauf. Chris Anker gibt immer mehr als 100 Prozent, was dazu führen kann, dass er schon mal mit Schaum vorm Mund ins Ziel fährt. Er weiß, was er kann – und das ist einiges. Das hat er nicht zuletzt beim Giro d`Italia mit seinem klasse Etappensieg gezeigt. Doch auch abseits der Strecke hat Chris Anker einiges drauf: So hat er im letzten Jahr ein Buch geschrieben – Thema: Natürlich Radsport.

Nicki Sörensen: Auch ihn kenne ich schon sehr lange, ich habe seine Anfänge als Profi als Teamkollege mitverfolgt. Er ist ein absoluter Teamplayer. Gerade deshalb habe ich mich sehr über seinen letztjährigen Etappensieg bei der Tour gefreut. Er ist ein ganz erfahrener Mann, den jedes Team gerne in den eigenen Reihen hätte. Privat ist er ein besonnener Typ, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. Nicki ist ein absoluter Italienfan, lebt dort mit seiner Familie und ist großer Fan des italienischen Lifestyles.

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