Weltmeister gewinnt 74. Flèche Wallonne

Contador gegen Evans ohne Chance

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Der Australier Cadel Evans (BMC Racing) gewinnt den 74. Flèche Wallonne. Foto: ROTH

21.04.2010  |  (rsn) – Weltmeister Cadel Evans (BMC Racing) hat an der Mauer von Huy im Duell gegen Toursieger Alberto Contador (Astana) die Oberhand behalten. Der 33 Jahre alte Australier gewann die 74. Auflage des Flèche Wallonne über 198 Kilometer von Charleroi nach Huy nach einem starken Finale vor dem Spanier Joaquin Rodriguez (Katjuscha) und Contador, der auf den letzten Metern des 1,3 Kilometer langen, im Schnitt 9,3 Prozent steilen Schlussanstiegs nichts mehr zuzusetzen hatte.

„Ich war schon mal Zweiter hier und da ist es natürlich fantastisch, bei meinem fünften oder sechsten Start auch mal zu gewinnen“, sagte Evans im Ziel. „Ich habe bis zum letzten Moment gewartet. Ich hatte eine gute Position und hab’s auf den letzten Drücker geschafft.“

Vierter wurde mit Igor Anton (Euskaltel) ein weiterer Fahrer aus der starken spanischen Phalanx. Platz fünf belegte der italienische Vorjahresdritte Damiano Cunego (Lampre) vor dem starken Amstel-Gold Gewinner Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto). Platz sieben ging an den US-Amerikaner Chris Horner (RadioShack). Alejandro Valverde, Fléche-Sieger des Jahres 2006, zählte als Achter ebenso zu den Geschlagenen wie der Vorjahreszweite Andy Schleck (Saxo Bank). Eine weitere starke Leistung zeigte der Kanadier Ryder Hesjedal (Garmin-Transitions), der nach Platz zwei beim Amstel Gold Race nun Rang zehn belegte.

Bester deutscher Fahrer war Andreas Klöden (Radioshack), der im Schlussanstieg kurz nach der Flamme Rouge attackiert hatte, um seinem Kapitän Horner das Terrain zu ebnen. Für den 34-jährigen Klöden reichte es bei 27 Sekunden Rückstand auf Evans noch zu Rang 24. Als bester Milram-Fahrer fuhr Christian Knees (+0:47) auf Platz 46. Dem deutschen ProTour-Rennstall bleibt in dieser Saison weiter das Sturzpech treu: Knapp 70 Kilometer vor dem Ziel waren gleich vier Milram-Profis in einen Sturz verwickelt. Am schlimmsten erwischte es dabei Kapitän Fabian Wegmann, der gegen eine Leitplanke flog und das Rennen aufgeben musste.

Nach einer schnellen ersten Rennstunde bildete sich bei Kilometer 44 eine fünfköpfige Ausreißergruppe mit dem Schweizer David Loosli (Lampre), dem französischen Meister Dimitri Champion (Ag2r), dessen Landsmann Stephane Augé (Cofidis), dem Belgier Benjamin Gourgue (Landbouwkrediet) und dem Italiener Giuseppe Palumbo (Acqua & Sapone). Das Feld gab der Spitzengruppe zwischenzeitlich bis zu acht Minuten Vorsprung. Erst als sich eine weitere, diesmal siebenköpfige Verfolgergruppe um den Berliner Jens Voigt (Saxo Bank) davonmachte, wurde im Peloton reagiert. Vor allem das russische Katjuscha-Team, das keinen Fahrer in den beiden ersten Gruppen dabei hatte, sorgte für das Tempo. Auch der Sturz knapp 70 Kilometer vor dem Ziel, in den unter anderem Wegmann verwickelt war, ließ das Feld in seiner Jagd unbeeindruckt.

60 Kilometer vor dem Ziel war die Voigt-Gruppe wieder gestellt, während ganz vorne zunächst Palumbo und kurz darauf auch Gourgue und Augé abreißen lassen mussten. An der Cote d'Ahin 40 Kilometer vor dem Ziel war aus dem Quintett ein Duo geworden: Loosli und Champion verteidigten zäh ihren rund einminütigen Vorsprung auf das Feld, aus dem heraus immer wieder attackiert wurde. Am aktivsten zeigte sich erneut Katjuscha mit dem russischen Meister Sergej Ivanov und seinem Landsmann, dem Vizeweltmeister Alexander Kolobnev.

Im zweiten Anstieg zur Mauer von Huy, knapp 30 Kilometer vor dem Ziel, beschleunigte Andy Schleck und sorgte dafür, dass sich das Peloton lang auseinander zog und zahlreiche Fahrer den Anschluss verloren. Nach der vorletzten Zieldurchquerung setzte Bruder Fränk seine Konterattacke und initiierte eine neue vierköpfige Spitze mit dem Tschechen Roman Kreuziger (Liquigas), dem Niederländer Bram Tankink (Rabobank) und dem bärenstarken Loosli.

Aber auch diese Gruppe konnte sich nicht entscheidend absetzen. Ebenso wenig gelang es dahinter Ivanov und Kolobnev mit weiteren Attacken für eine Vorentscheidung zu sorgen. Drei Kilometer vor dem Ziel war auch Kolobnevs letzter von insgesamt drei Angriffen vereitelt, so dass eine relativ große geschlossene Gruppe den Schlussanstieg in Angriff nahm.

Bereits zu Beginn des letzten Kilometers attackierte Klöden, doch sein früher, wohl taktisch motivierter Angriff wurde mühelos von den Favoriten pariert. Zunächst zog Anton mit Contador im Schlepptau am Deutschen vorbei, dann Evans und die weiteren Verfolger. Der BMC-Kapitän musste im steilsten Teil des Anstiegs eine kleine Lücke schließen, die sich zu Anton und Contador aufgetan hatte. Erst auf den letzten hundert Metern zog Evans an den beiden Spaniern vorbei und fuhr seinen ersten großen Sieg der Saison ein.

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