Van der Poel enttäuscht bei der MTB-WM

Hatherly verteidigt Titel “an einem dieser Tage“ mit Übermacht

Von Kevin Kempf

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Der Südafrikaner Alan Hatherly bei den Olympischen Spielen in Paris | Foto: Cor Vos

14.09.2025  |  (rsn) - Der Südafrikaner Alan Hatherly hat seinen Titel bei der Mountanbike-WM in Crans Montana verteidigt. Der Jayco-Profi löste sich früh im Rennen und hatte zeitweise zwei Minuten Vorsprung auf die Konkurrenz. Silber ging an den Italiener Simone Avondetto, der knapp vor einer Dreiergruppe ins Ziel kam. Dort war der Franzose Victor Koretzky schneller als die Schweizer Luca Schätti und Mathias Flückiger.

Für Hatherly, der in seiner Neo-Saison auf der Straße auf bisher 31 Renntage kommt, lief seine Titelverteidigung perfekt. “Ich hatte einfach einen dieser Tage. So eine Leistung jemals zu wiederholen, wird wohl sehr schwer werden. Es war quasi ein Zeitfahren statt eines taktischen Rennens für mich“, freute sich der Sieger im Ziel-Interview. Und wie es sich für einen Kampf gegen die Uhr gehört, wurde zum Ende hin der eigene Gegner zum größten Feind. “Ich habe die Anstrengungen in den letzten zwei oder drei Runden enorm gespürt. Aber ich habe durchgehalten und mein Vorsprung war groß genug“, resümierte er.

Der Niederländer Mathieu van der Poel startete aus der fünften Reihe ordentlich und schob sich in der Perlenkette immer weiter vor, bis er nach sechs Minuten in die Top Ten vordrang. Aus der danach entstandenen elfköpfigen Spitzengruppe setzte sich im zweiten Umlauf Hatherly ab, da hinter ihm Koretzky ein technischer Fehler unterlief, durch den er selbst und der Rest der Gruppe vom Rad musste.

Flückiger ging es einige Zeit danach in der Verfolgung zu langsam. Er machte sich in der dritten von neun Runden auf und davon. In kurzer Zeit fuhr er am langen Anstieg 15 der 35 Sekunden Rückstand zu, während van der Poel auf Platz acht liegend den Kontakt zu seinen Begleitern verlor. Die Aufholjagd des Zweiten dauerte nur nicht lang, denn der Titelverteidiger an der Spitze zog weiter seine Kreis – und das tat er schneller als alle anderen Akteure.

Avondetto und Koretzky necken die Heimfahrer

Kurz nach der Rennhälfte wurde Flückiger von seinem Landsmann Schätti, Koretzky und den beiden Italienern Avondetto und Luca Braidot eingeholt. Der Rückstand dieser Gruppe wuchs in dieser Phase aber schon auf über eine Minute an. Das führte eingangs der sechsten Runde zu Stehversuchen beim Quintett. Bergauf machte dann aber Schätti richtig Dampf und wurde Braidot los, der in einer technischen Passage absteigen musste.

Im siebten Umlauf kam der zweite Italiener wieder heran – und er brachte Simon Andreassen mit. Der Däne war lange mit van der Poel unterwegs, doch beim Cross-Weltmeister war der Ofen nun komplett aus. In der Vorschlussrunde versuchte Flückiger es zum zweiten Mal. Seine Gruppe flog komplett auseinander, als die Glocke ertönte, lag er vier Sekunden vor dem auf Platz drei liegenden Avondetto, der seinerseits acht Sekunden Vorsprung auf Koretzky hatte. Auch die anderen Verfolger waren noch in Sichtweite.

Avondetto fuhr im Anstieg schnell zu Flückiger auf und aus dem Hintergrund rollte auch Schätti, der jetzt am besten kletterte, heran. Er machte in der Abfahrt aus dem Duo ein Trio. Auf den letzten ansteigenden Metern des zweiten Anstiegs attackierte Avondetto und seinem Angriff konnten die Schweizer nicht folgen. An die schlich sich jetzt Koretzky heran. Während Bronze und Silber schon weg waren, sicherte sich der ehemalige Bora-Profi Bronze.

Bei den deutschen Teilnehmern lief wenig zusammen. Luca Schwarzbauer fand sich nur kurz nach dem Start unter den Top Ten wieder, danach verschwand er von der Bildfläche, auf der seine Landsmänner nie erschienen. Er beendete das Rennen als 16., David List erreichte das Ziel als 34., die anderen Deutschen wurden vorzeitig aus vom Parcours genommen.

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