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04.09.2025 | (rsn) - Zwei große spanische Talente im Finale einer Vuelta-Etappe allein vor dem Feld – das war ein Traumszenario für einheimische Fans und auch die Journalisten. Spanische Radioreporter jedenfalls überboten sich im Ziel bei ihren Rennkommentaren schier vor Begeisterung.
Der eine der Gefeierten, Javier Romo (Movistar), ein gelernter Triathlet mit erstem Profisieg in diesem Jahr in Australien bei der Tour Down Under, war im Ziel der 12. Etappe dann weniger begeistert als der andere. Das war schon an seiner wütenden Geste beim Passieren des Zielstrichs in Los Corrales de Buelna zu sehen.
“Natürlich bin ich etwas enttäuscht“, sagte Romo zu Eurosport. Vor allem ärgerte er sich über seinen Fluchtgefährten Ayuso, der ihn beim Zielsprint klar bezwang. “Jeder hat es im Finale gesehen: Er arbeitete nicht mehr richtig mit“, kommentierte der Movistar-Fahrer die letzten Kilometer. Und auch etwas ‘shit talk‘ von Ayuso musste er über sich ergehen lassen. “Er hat mir gesagt, dass er sowieso gewinnen wird. Er hat Spielchen mit mir gespielt, vielleicht weil mir die Erfahrung fehlt“, erklärte Romo. Und bescheiden fügte er an: “Ich bin noch nicht oft in einer solchen Situation gewesen. Jeder spielt eben die Karten, die er hat.“
___STEADY_PAYWALL___Ayuso spielte seine Karten jedenfalls perfekt aus, sogar die eine oder andere gezinkte, die er auf der Hand hatte. Romos Teamkollege Michel Heßmann wollte in Ayusos Verhalten dann aber doch nichts Unsportliches erkennen. “Wir wissen alle, dass es keine Schande ist, gegen Ayuso zu verlieren. Er war am Ende einfach der Stärkste und war auch taktisch clever und ist nicht mehr durch die Führung gefahren. Es geht nur darum zu gewinnen und da ist alles erlaubt, also alle legalen Mittel“, meinte der Freiburger im Ziel zu RSN.
Scheinbar locker und ziemlich souverän bezwang Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) im Sprintduell der 12. Vuelta-Etappe seinen Landsmann Javier Romo (Movistar) | Foto: Cor Vos
Ayuso hätte das vermutlich selbst nicht schöner ausdrücken können. Er war einfach sehr stolz auf sich. “Nach den letzten Tagen mit den diversen Ankündigungen bin ich einfach froh, mit den Beinen eine Antwort gegeben zu haben“, meinte der 22-Jährige im Sieger-Interview.
Sein Auf und Ab in den Ergebnissen – in Andorra schmählicher 62. mit mehr als sieben Minuten Rückstand auf die Klassementfavoriten, danach aber gleich zweimaliger Etappensieger der Spanien-Rundfahrt – erklärte er so: “Ich habe ja schon vorher gesagt, dass meine Form nicht so ist, wie ich das wünsche. Ich konnte nicht die richtige Basis legen“, spielte er auf die späte Berufung zur Vuelta nach dem Tadej Pogacars Verzicht an. "Deshalb habe ich nicht die Kontinuität, die ich mir wünsche. Aber ich möchte hier auch nicht klagen. Ich habe heute gezeigt, dass ich ein geborener Kämpfer bin“, meinte er stolz.
Und da war er wieder der Ayuso, der von sich selbst begeistert ist. An diesem Donnerstag auch völlig zu Recht. Vuelta-Etappen werden niemandem geschenkt. Und gegen die famose Fünf-Mann-Abteilung von Movistar in der 53-Mann-Gruppe spielte das UAE-Duo aus Ayuso und Marc Soler seine Karten eben am besten aus.
”Es war eine große Gruppe und ich habe ihm gesagt, dass er so ruhig wie möglich bleiben soll und dass ich probieren würde, das Geschehen zu kontrollieren“, beschrieb Soler die Arbeitsteilung. Das klappte dann perfekt. Außerdem hatte Ayuso noch eine besondere Motivation: “Ich habe hier mal ein Juniorenrennen gewonnen. Und ich mache auch öfter Urlaub in der Gegend“, meinte er.
Im Ziel freute sich der Spanier mit seiner Mutter über seinen zweiten Tagessieg bei dieser Vuelta. | Foto: Cor Vos
Lokalkenntnis zahlt sich also aus. Es muss nicht immer ein Recon sein. Auch Ferienparties am richtigen Ort können für Berufsradfahrer wichtig sein. Das ist doch mal eine feine Botschaft nach all den Anstrengungen und Aufregungen der letzten Tage.
Für den Folgetag mit dem brutalen Schlussanstieg zum Angliru hat Ayuso mit seinem Bravourritt am Donnerstag auch schon clever vorgesorgt. “Das ist ein mythischer Anstieg – und ein Tag für Klassementfahrer, also für Joao“, meinte er mit Blick auf seinen Kapitän Joao Almeida.
Und er lächelte da in der Mixed Zone im Zielbereich so verschmitzt, dass der Portugiese sich keine allzu großen Hoffnungen auf große Hilfe vom spanischen Teamkollegen machen sollte. Dessen Formkurve gleicht ja einer Achterbahn. Und wer will da nach dem Bravourstück am Donnerstag ein erneutes am Freitag erwarten, diesmal in der Helferrolle? Der Kreis der Menschen, die diese Frage mit Ja beantwortet, dürfte recht klein sein.
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