Plugge: “Habe noch nie so viel Hass erlebt“

Anti-Gewalt-Kommission fordert Strafen gegen Vuelta-Protestierer

Von Jens Claussen

Foto zu dem Text "Anti-Gewalt-Kommission fordert Strafen gegen Vuelta-Protestierer"
Massive Proteste verhinderten die Beendigung der 21. Etappe der Vuelta Espana 2025. | Foto: Cor Vos

18.09.2025  |  (rsn) – Die Meinungen zu den pro-palästinensischen Protesten, bei denen gewalttätige Demonstranten den Abbruch der 80. Vuelta a Espana (2.UWT) erzwangen, gehen in Spanien nach wie vor weit auseinander. Während der spanische Ministerpräsident Pedro Sànchez die Proteste öffentlich unterstützte, schlug sich die Kommission gegen Gewalt, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz im Sport auf die Seite von Madrids Bürgermeister José Luis Martinez-Almeida. Dieser hatte sich am vergangenen Sonntag nach dem Abbruch der Schlussetappe fassungslos ob der Gewaltszenen gezeigt.

Nach den Ereignissen der vergangenen Wochen hat die "Comisión Estatal contra la Violencia, el Racismo, la Xenofobia y la Intolerancia en el Deporte“ nun Geld- und weitere Verbotsstrafen gefordert. Konkret gegen 17 Personen, für die Geldbußen zwischen 3.000 und 4.000 Euro im Raum stehen, sowie sechsmonatige Verbote für den Besuch von Sportveranstaltungen.

Laut cyclingnews.com stünde aber noch gar nicht fest, ob die Kommission bei ihrer Forderung auch schon die Geschehnisse in der spanischen Hauptstadt berücksichtigt habe – oder sich ihre Forderung nur auf die Vorkommnisse auf den Etappen 11 und 16 stützt.

Derweil hat auch der Chef von Vuelta-Sieger Jonas Vingegaard, der Niederländer Richard Plugge, deutlich Stellung zu den chaotischen Szenen bezogen. "Ich habe noch nie so viel Hass erlebt. Es wurde absolut keine Aufmerksamkeit auf irgendetwas gelegt. Es ging nur darum, Dinge zu zerstören", sagte der General Manager von Visma – Lease a Bike in einer Pressemitteilung.

Plugge fügte an, dass er für die nun anstehenden Rennen ähnliche Szenarien befürchte und übte Kritik am Radsportweltverband UCI: “Fahrer wurden angegriffen. Einmal wurde jemand vom Fahrrad gezogen. Meiner Meinung nach hätte die UCI die Vuelta schon viel früher stärker unterstützen sollen. Das ist etwas, das über den Sport hinausgeht. Normalerweise gibt es immer wieder Demonstrationen mit Respekt vor dem Sport. Nun gehe ich davon aus, dass sich das in den letzten Rennen der Saison fortsetzen wird", so Plugge.

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