Bei der Vuelta nach großem Kampf Etappendritter

Rolland verfehlte trotz “Luxus-Kollegen“ ersten Profisieg

Von Jens Claussen

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Brieuc Rolland (Groupama - FDJ) im Zeitfahren des Critérium du Dauphine | Foto: Equipe Cycliste Groupama - FDJ

04.09.2025  |  (rsn) – Nur ein paar Sekunden fehlten, dann hätte Brieuc Rolland (Groupama – FDJ) auf der 12. Etappe der Vuelta um den größten Sieg seiner noch jungen Karriere kämpfen können. Als der spätere Sieger Juan Ayuso (UAE – Emirates – XRG) gemeinsam mit seinem Begleiter Javier Romo (Movistar) die Kuppe der letzten Bergwertung des Tages am Collana de Brenes (1. Kat.) passierte, lag der 22-jährige Franzose nur knapp hinter dem Duo – und konnte sich damit noch berechtigte Hoffnungen machen, auf den verbleibenden 24 Kilometern zu den beiden Spaniern aufzuschließen.

Das gelang Rolland trotz aller Bemühungen aber nicht mehr. Nur 13 Sekunden hinter dem Spitzenduo kam er ins Ziel und musste sich mit Rang drei begnügen. Entsprechend frustriert war Rolland im Zielinterview gegenüber Eurosport, dass er bei seiner Verfolgungsjagd erfolglos geblieben war. 

“Es war schrecklich, ich bin wirklich sehr enttäuscht. Ich habe alles gegeben. Hätte ich Unterstützung gehabt, wäre ich wohl noch an die beiden vorne herangekommen. So hing ich bis zum Ziel auf 10 bis 15 Sekunden. Es war eine Qual“, schilderte er in fast schon dramatischer Art und Weise die finalen Kilometer. Dabei sah es im Etappenverlauf lange Zeit gut für den Mann aus Rennes aus, der sich über 122 Kilometer lang in der Fluchtgruppe des Tages befunden hatte, in der auch sein Teamkollege Stefan Küng fuhr.

“Mein Team hatte mir schon den ganzen Tag über gut geholfen und ich möchte mich bei der Mannschaft an dieser Stelle bedanken“, meinte Rolland dazu. “Unterwegs hatte ich mich so gut wie möglich versteckt, um im Finale noch frisch zu sein. Und durch die Arbeit von Stefan Küng hatte ich anfangs am letzten Berg sogar etwas Vorsprung. Ich bin nur mit acht Sekunden Rückstand zu den beiden rübergefahren“. 

Doch was danach folgte, glich einem zähen Kaugummi. Rolland kämpfte, konnte aber die kleine Lücke zu den Ausreißern partout nicht schließen. “Am Ende der Abfahrt dachte ich, dass ich weiter zurücklag, aber dann sah ich sie plötzlich. Aber ich konnte mir die Kraft einfach nicht mehr einteilen und musste sofort alles geben“, beschrieb er die Momente, in denen er alles in die Waagschale werfen musste, um den letzten Strohhalm doch noch ergreifen zu können.

“Ich hatte heute wirklich Luxus-Teamkollegen und ich wollte ihnen die Arbeit mit dem Sieg zurückzahlen. Ich hoffe, dass sie trotzdem stolz auf mich“, schloss er sein Resümee des Tages fast entschuldigend und fügte noch an: "Über den dritten Platz bin ich jetzt sehr enttäuscht. Aber ich habe alles gegeben und kann mir nichts vorwerfen. So ist der Sport.“

Wird Groupama am Angliru "etwas probieren"?

Immerhin hatte der Gewinner des letztjährigen Course de la Paix Grand Prix Jeseníky (2.Ncup), der erst zu dieser Saisonr aus dem Konti-Team von Groupama – FDJ in die WorldTour aufgestiegen ist, nach dem Erfolg von David Gaudu auf der 3. Etappe das zweite Tages-Podium seines Rennstalls bei der Rundfahrt eingefahren.

Nachdem Groupama – FDJ durch den hoffnungslosen Rückstand seines Leaders Gaudu die Klassement-Ambitionen bereits graben musste, ist die Mannschaft nun hungrig auf weitere Tagesresultate, wie Küng nach Rennende erkennen ließ. “Es war heute keine einfache Etappe, aber bei der Vuelta auf so einem Terrain ist es nie einfach“, meinte der 31-jährige Schweizer und fügte mit Aussicht auf die morgige Bergankunft am L'Angliru an: “Ohne mit jemandem aus unseren Reihen das GC im Blick zu haben, können wir sicherlich auf der morgigen Etappe mal etwas versuchen“.

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